Kulturförderung zahlt sich aus!

17. Mär 2018 • News • GIM • Marktdaten • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Tourismus, Freizeit & Sport • Kultur

Kulturelle Festivals haben häufig einen schweren Stand in Debatten um die Verteilung öffentlicher Gelder. Fehlende Belege über den wirtschaftlichen Nutzen kultureller Angebote befeuern hierbei vor allem kritische Stimmen. Im Auftrag des Musikfestivals „Heidelberger Frühling“ (HDF) hat die GIM eine Studie zu den wirtschaftlichen Effekten des Festivals für die Stadt Heidelberg durchgeführt.


Kulturelle Festivals haben häufig einen schweren Stand in Debatten um die Verteilung öffentlicher Gelder. Fehlende Belege über den wirtschaftlichen Nutzen kultureller Angebote befeuern hierbei vor allem kritische Stimmen. Und so haben Institutionen des Kulturbetriebs häufig Probleme damit, den Erhalt von öffentlichen und privaten Geldern zu rechtfertigen. Ist das mit der Kunst- und Kulturförderung also alles „l’art pour l’art“?

Natürlich nicht, und wir können das auch mit einer aktuellen GIM-Studie belegen: für den „Heidelberger Frühling“, eines der größten internationalen Musikfestivals hierzulande, haben wir erforscht, ob und inwieweit Stadt und Region um Heidelberg von einem kulturellen Großevent wie „dem Frühling“ ökonomisch profitieren. Die Untersuchung mit dem etwas sperrigen Titel „Umwegrentabilitätstudie“ setzt die städtischen Zuwendungen an das Festival ins Verhältnis zu den Geldzuflüssen, die diese direkt oder indirekt in einer Region auslösen.

Das Kernergebnis der Studie überrascht: für jeden Euro, den das Musikfestival aus öffentlichen Kassen erhält, fließen wieder gut vier Euro zurück in die Stadt, vor allem in Gastronomie, Tourismus und Einzelhandel. Konkret zeigen die Ergebnisse, dass während der gut vierwöchigen „Festivalsaison“ im Jahr 2016 knapp 3,3 Mio. Euro durch die Festivalbesucher in die lokale und regionale Wirtschaft bewegt wurden. Im Verhältnis zu den öffentlichen Subventionen von gut 800.000 Euro, ergibt das einen Rentabilitätsfaktor von 4,05.

Über die Studie

Konkret berechnete die GIM die so genannte „Umwegrentabilität“ des Festivaljahrgangs 2016. Die städtischen Zuwendungen an das Festival wurden hierfür in Verhältnis gesetzt zu Geldflüssen, die diese direkt oder indirekt in der Region auslösen. Die Studie zeigt, dass knapp 3,3 Mio. Euro durch Festivalbesucher im Jahr 2016 in die lokale Wirtschaft bewegt wurden. Im Verhältnis zu dem, was die Stadt zum Festival dazu schießt (800.000 Euro jährlich), ergibt sich ein Rentabilitätsfaktor von 4,05.  Anders ausgedrückt: Für jeden Euro, mit dem die Stadt das Festival bezuschusst, fließen wieder gut vier Euro in die Stadt zurück.

Inhalte der Studie

  • Was ist Umwegrentabilität
  • Wie haben wir gemessen?
  • Die Umwegrentabilität als bedeutender wirtschaftliche Effekte für Heidelberg.
  • Rentabilitätsfaktor des Heidelberger Frühlings im Vergleich mit dem Musik Festival SchleswigHolstein und   dem Festival Gewandhause Leipzig.
  • Die Besucherstruktur
  • Die Ausgaben für Übernachtungen
  • Die Ausgaben für Esse, Shopping, Verkehrsmittel, Eintrittskarten und Souveniers

Studienauszug Ausgaben als Kulturtouristischer Faktor

Das Übernachtungspublikum bleibt durchschnittlich 1-3 Tage: Je länger ihr Aufenthalt, umso ausgabefreudiger die Besucher!