Erzeugung in Aquakulturbetrieben im Jahr 2014 um 3,0 % gestiegen

07. Jul 2015 • News • Statistisches Bundesamt DESTATIS • Statistik • Wirtschaftsstatistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Umwelt & Ökologie • Gesundheit • Land & Forst • Essen & Trinken

Im Jahr 2014 wurden in rund 6 000 deutschen Aquakulturbetrieben etwa 20 900 Tonnen Fisch und rund 5 300 Tonnen Muscheln erzeugt. Die Erzeugung insgesamt stieg um 3,0 % auf 26 300 Tonnen gegenüber dem Vorjahr


Die Erzeugung von Fischen in Aquakulturbetrieben ist im Vergleich zu 2013 um rund 2,6 % (+ 530 Tonnen) gestiegen. Die größten Steiger­ungen konnten beim Bach­saibling (+ 46,9 % bzw. + 170 Tonnen) und beim Zander (+ 33,1 % bzw. + 20 Tonnen) beobachtet werden. Vor allem die Bundesländer Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern konnten im Vergleich zum Vorjahr deutlichen Zuwachs in der erzeugten Menge verzeichnen. Der Anstieg um 491 Tonnen (+ 22,7 %) in Niedersachsen ist dabei vor allem auf die gestiegene Erzeugung der Forellen und verwandten Arten (+ 270 Tonnen bzw. + 22,4 %) und die Muscheln (+540 Tonnen bzw. + 45,1 %) zurückzuführen. 
Ein Rückgang in der Erzeugung von Fischen, vor allem von Karpfen, und damit auch in der Gesamterzeugung, wurde sowohl in Bayern als auch in Sachsen registriert. Von den in Deutschland erzeugten 5 300 Tonnen Gemeiner Karpfen entfielen allein rund 74,3 % auf diese beiden Bundesländer. Der Rückgang der Karpfenerzeugung in diesen beiden Ländern (Bayern: - 8,1 % bzw. – 190 Tonnen, Sachsen: -5,4 bzw. – 100 Tonnen) bestimmt damit auch den Rückgang von insgesamt 410 Tonnen (- 7,3 %) in Deutschland.

Die Erzeugung von Forellen und verwandten Arten hat hingegen bundesweit zugenommen (+ 480 Tonnen bzw. + 3,9 % gegenüber 2013). Neben dem bereits erwähnten Bachsaibling ist der Anstieg gegenüber 2013 vor allem auf die höhere Erzeugung von Regenbogenforellen (+ 132 Tonnen bzw. + 1,6 %) und Lachsforellen (+ 204 Tonnen bzw. + 16,1 %) zurückzuführen. Insgesamt fand der Zuwachs bei den Forellen und verwandten Arten, neben Niedersachsen, vor allem in Rheinland- Pfalz (+ 70 Tonnen bzw. + 25,2 %) und Bayern (+ 90 Tonnen bzw. +2,3 %) statt.

Auch der Europäische Aal hat ein Wachstum zu verzeichnen. Die erzeugte Menge hat hier um etwa 220 Tonnen (+ 31,2 %) zugenommen. Aber auch vom Zander (+ 33,1 % bzw. 18 Tonnen) und dem Afrikanische Raubwels (+ 26,1 % bzw. 180 Tonnen) wurden im vergangenen Jahr größere Mengen als noch 2013 erzeugt.

Im Vergleich zu 2013 gibt es mehr Betriebe, die Rogen / Kaviar erzeugen. Damit geht auch ein Anstieg der erzeugten Menge einher: + 12 Tonnen bzw. + 20,7 % auf eine Menge von rund 70 Tonnen, wobei 82,9 % davon aus niedersächsischen Aquakulturanlagen stammen.

Die deutsche Muschelerzeugung erholt sich gegenüber dem Vorjahr leicht und weist von 2013 auf 2014 einen Anstieg von 4,8 % auf. Wurden 2013 rund 5 000 Tonnen Muscheln geerntet, waren es im Jahr 2014 wieder 5 300 Tonnen. Die Zufuhr von Muscheln aus Wildfängen in die Aquakultur ging dafür deutlich um 24,9 % auf 3 400 Tonnen zurück.

Im Jahr 2014 wurden neben den Angaben zur Erzeugung in Aquakulturbetrieben auch Angaben zu den Strukturen der Betriebe erfasst. Dies war bereits 2011 der Fall, wobei die Ergebnisse aus methodischen Gründen nur eingeschränkt miteinander vergleichbar sind. Vor allem in Bayern wurde der Berichtskreis vervollständigt, so dass dort im Jahr 2014 weitere, meist sehr kleine Betriebe zusätzlich erfasst wurden.

Bei näherer Betrachtung der Strukturdaten zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern: Beträgt die durchschnittliche Teichfläche je Betrieb (ohne Forellenteiche) in Deutschland 5 Hektar, so weisen die Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern eine durchschnittliche Teichfläche von 94 Hektar je Betrieb und in Brandenburg sogar durchschnittlich 124 Hektar je Betrieb auf. Im Gegensatz dazu beträgt die Gesamtteichfläche in Bayern und Rheinland-Pfalz jeweils durchschnittlich nur 2 Hektar je Betrieb. Allerdings befinden sich gerade in Bayern 86,7 % aller Betriebe mit Aquakulturerzeugung in Teichen (ohne Forellenteiche) während es in Brandenburg zum Beispiel gerade einmal 0,7 % sind.
Insgesamt gab es in Deutschland 2014 rund 4 600 Betriebe, die Teiche bewirtschafteten. In etwa 3 000 Betrieben wurden im Jahr 2014 Becken, Fließkanäle oder Forellenteiche zur Erzeugung von Fischen und / oder Krebstieren bewirtschaftet. Das durchschnittlich genutzte Wasservolumen dieser Anlagen betrug dabei 1 556 Kubikmeter je Betrieb. Die Erzeugung in Kreislaufanlagen oder Netzgehgen spielen auch 2014 in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle: gerade einmal 104 Betriebe wendeten eine dieser beiden Techniken an.

Weitere Informationen zur Erzeugung in Aquakulturbetrieben finden Sie in unserer Datenbank GENESIS-Online in der Tabelle41362-0001-0008.