Digitalisierungs-Gespenst in der Bau-Branche geht um

08. Mär 2019 • News • GIM • Branchenstudien • Blog & Paper • Bau & Wohnen • Online & IKT & Elektronik

GIM Research Manager Malte Harders, qualitativer Marktforscher im Bereich B2B-Technology, war Anfang des Jahres auf der BAU 2019. Seine Einschätzungen über Produkttrends und Zukunftsentwicklungen auf der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme in München veröffentlicht er im GIM Radar.


Zukunft Bau aus Sicht der B2B-Forschung

Die BAU 2019 hat gezeigt, dass die Digitalisierung im Handwerk Einzug hält und nahezu jeder Aussteller die Notwendigkeit erkannt hat, sein eigenes Produktportfolio und Leistungsspektrum darauf abzustimmen. Zum einen ist noch nicht klar, ob alle Zielgruppen dafür bereit sind, aber zum anderen sollten Produzenten aufpassen, dass die Digitalisierung tatsächlich einen Nutzen bringt. Die Hersteller sollten sich deshalb der Heterogenität ihrer Zielgruppen annehmen und nur solche Innovationen auf den Markt bringen, die wirklich praxisorientiert sind und einen echten Mehrwert für ihre Kunden bieten.

Dass Bohrmaschinen und (selbstredend) Akkuschrauber heutzutage ohne Stromkabel auskommen, ist selbstverständlich. Viele weitere Werkzeuge benötigen jedoch trotzdem Netzkabel, Druckluftschlauch oder Gaskartusche. Ähnlich wie bei Autos wird in Zukunft aber auch bei Werkzeugen der Antrieb mit Akku laufen. Dem Kabelsalat wird so der Garaus gemacht.
Die Koordination von Großprojekten ist rein analog nicht mehr denkbar.

Ein Gespenst geht um auf der Baustelle – das Gespenst der Digitalisierung. Und das Epizentrum der Digitalisierung auf der BAU 2019 war im sogenannten „Digital Village“ zu finden. Unter dem Motto „we connect, we maximize, we inspire“ wurde der Thematik erstmals eine eigene Halle gewidmet, in der Software-Unternehmen und Bau-Industrie gemeinsame Ideen und Ansätze vorstellten.

Neben der Vernetzung mehrerer heimischer Endgeräte im Sinne von Smart Home und eher inkrementellen Innovationen im Bereich der Foto- und Baudokumentation mittels Laserscans, waren aber auch einige neuartige Entwicklungen auf der BAU erkennbar.

Das Digital Village als Treffpunkt für den Digitalen Wandel im Bau. Bild: Messe München
Eine effiziente interne Kommunikation ist äußerst wichtig, egal in welcher Branche man sich bewegt. Doch gerade im Baugewerbe ist es besonders kompliziert, da ein Großteil der Kollegen durchgehend auf mehreren Baustellen parallel aktiv ist. Oftmals kommunizieren Geschäftsführer und Handwerker in Gruppen-Chats, dokumentieren hier die Baustellenarbeiten und erfassen so auch Stammdaten und Arbeitszeiten – ungeordneter geht es kaum.

Nicht selten hören wir in Tiefeninterviews und Fokusgruppen von Bedenken der Architekten, Handwerker und SHK-Installateure wegen der Unübersichtlichkeit von Messenger-Diensten für die betriebsinterne Kommunikation sowie wegen des Datenschutzes. Neuartige Apps werben nun mit Übersichtlichkeit, Arbeitseffizienz und digitaler Prozessintegration – und docken damit an den heutigen Bedürfnissen und Anforderungen unserer B2B-Technology-Zielgruppen an.

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