Schweizer Unternehmen lagern Facility Services aus

02. Okt 2016 • News • Interconnection Consulting • Branchenstudien • Marktdaten • Marktanalyse • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion

Der Schweizer Markt für externe Facility Services (Dienstleistungen rund um die Immobilie) setzt seinen starken Aufwärtstrend fort. Insgesamt konnte der Markt 2015 in Euro gemessen um 19,9% zulegen und das Marktvolumen um 1,37 Mrd. Euro auf nunmehr 8,3 Milliarden Euro erhöhen. Diese Entwicklung ist nicht nur der Wechselkursfreigabe der Schweizer Nationalbank im vergangenen Jahr geschuldet, sondern auch der stetig steigenden Outsourcing-Quote von Facility Services


Outsourcing wird Usus

Auch gemessen in Schweizer Franken war der Anstieg des Geschäftsvolumens des externen Facility Managements, mit 5,4% noch beeindruckend. Grund für den stetig wachsenden Markt ist die stetig steigende Outsourcing-Quote. Zwischen 2009 und 2015 konnten die ausgelagerten Dienstleistungen ihren Anteil von 46,8% auf 56,0% steigern. Für 2016 wird ein Zuwachs externer Dienstleistungen im Immobilienbereich von 4,6% erwartet. Das steigende Wachstum extern erbrachter Leistungen kompensiert auch das schwache Wachstum im Bereich interner, von den Unternehmen selbst erbrachter Dienstleistungen. In Summe (extern + intern) ist der Markt 2015 in der Höhe des BIPs gestiegen (+15,7% inkl. Kursveränderungen). Dabei sind die hohen Wachstumsraten der extern erbrachten Leistungen aus mehreren Gründen möglich. Zum einen nutzen Unternehmen gerade wirtschaftliche schwierige Zeiten um sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren und somit Facility Services auszulagern, zum anderen sind Basisdienstleistungen wie Sicherheit, Reinigung und technische Wartung nur gering von der wirtschaftlichen Aktivität abhängig. „Die Branche ist somit krisenfest“, erklärt Andreas Erdpresser, Autor der Studie.

Auch gemessen in Schweizer Franken war der Anstieg des Geschäftsvolumens des externen Facility Managements, mit 5,4% noch beeindruckend. Grund für den stetig wachsenden Markt ist die stetig steigende Outsourcing-Quote. Zwischen 2009 und 2015 konnten die ausgelagerten Dienstleistungen ihren Anteil von 46,8% auf 56,0% steigern. Für 2016 wird ein Zuwachs externer Dienstleistungen im Immobilienbereich von 4,6% erwartet. Das steigende Wachstum extern erbrachter Leistungen kompensiert auch das schwache Wachstum im Bereich interner, von den Unternehmen selbst erbrachter Dienstleistungen. In Summe (extern + intern) ist der Markt 2015 in der Höhe des BIPs gestiegen (+15,7% inkl. Kursveränderungen).

Technische Dienstleister verstärkt gefragt

Besonders stark gewachsen ist der Umsatz im technischen Facility Service (+20,8% auf Eurobasis). Insgesamt kommt dieser Bereich, der z.B. Instandhaltung oder Inspektion eines Gebäudes beinhaltet, auf einen Marktanteil von 24,7% und wird auch weiterhin über Marktniveau steigen. Am wichtigsten sind die infrastrukturellen Services (69,5%), darunter fallen etwa die Reinigung oder das Catering, die mit 2 bzw. 2,3 Mrd. Euro den Löwenanteil im infrastrukturellen Segment ausmachen. Die dritte Gruppe sind die kaufmännischen Services, wie z.B. Buchhaltung oder Verwaltung einer Immobilie. Diese konnten im letzten Jahr nur unterdurchschnittlich zulegen (+18,7%) und werden auch in der Zukunft an Marktanteilen verlieren (2015: Marktanteil: 5,7%). Die größten Gewinner bei Servicedienstleistungen sind Rezeption und Gebäudebetrieb, die ihre Marktanteile um 3,8 respektive 3,3% erhöhen konnten.

Komplett oder Segment

Die Schweizer Unternehmen nehmen immer öfter All-in-One-Services in Anspruch, jedoch ist der Anteil sogenannter Komplettverträge mit 8% (2014: 7,4%) noch immer sehr gering. Zum Vergleich: Das ist deutlich mehr als in Österreich (4,3%), aber viel weniger al in Deutschland (16,5%). Noch immer ist es aber so, dass ein Großteil der Verträge (67,4%) einzeln ausgeschrieben wird. Der Umstieg ist teuer und oft fehlt das Vertrauen, einem Facility Services Unternehmen alle Leistungen zu überlassen. „Oft ist es aus Kundensicht auch günstiger mehrere „Spezialisten“ (z.B.: Catering, Sicherheit, etc.) anstatt eines Gesamtanbieters mit der Übernahme von Facility-Dienstleistungen zu betrauen“, erklärt Erdpresser.

Nischen beleben den Markt

Bis dato ist der Anteil interner Leistungen bei Wohngebäuden noch sehr hoch. Das Geschäftsvolumen externer Dienstleistungen bei Wohngebäuden beträgt nur 185 Millionen Euro. Der eher zaghafte Umstieg auf externe Dienstleister in diesem Bereich führt auch dazu, dass die von Interconnection prognostizierte durchschnittliche Wachstumsrate im Wohngebäudesegment bis 2019 bei nur 2,8% jährlich liegt – und damit unter dem Gesamtmarktwachstum. Im Gegensatz dazu zeigt der Gesundheitssektor mit hohen Wachstumsraten, wie belebend ein Kundensegment für die gesamte Branche sein kann. Der Sektor ist nach wie vor ein Wachstumstreiber der gesamten Branche (2015: +22,7% auf Eurobasis). Bis 2019 wird für den Gesundheitssektor ein durchschnittliches Wachstum von 5% jährlich prognostiziert. Das stärkste Kundensegment bleibt weiterhin die Industrie mit einem Anteil von 36% vor dem Handel mit einem Anteil von 22,4%.

Konzentration steigt weiter an

Die Marktkonzentration unter den 10 größten Unternehmen ist mit 47,4% im Vergleich zu Deutschland und Österreich sehr hoch. Insgesamt ist die Marktkonzentration leicht gestiegen. In der Zukunft erwartet Interconnection eine weitere Konsolidierung des Marktes. Die größeren Unternehmen werden immer stärker werden und einen noch größeren Marktanteil erzielen“, so Erdpresser. Der Markteintritt für neue Player wird durchwegs schwieriger. Die Margen werden immer geringer, denn der Preis ist weiterhin ein sehr wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Anbieters. Etwa ein Drittel der Schweizer Unternehmen, die in der Studie analysiert wurden, ist bereits im Ausland vertreten. Jedoch sind nur 26,4% der in der Studie enthaltenen Unternehmen in mehr als 3 Ländern aktiv, wobei darunter meist große internationale Player, wie Cofely, Compass, Dussmann, Bilfinger oder ISS fallen.