Osteuropäischer Markt für Dämmstoffe büßt ein wenig an Dynamik ein

30. Okt 2021 • News • Interconnection Consulting • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Marktanalyse • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion

Der osteuropäische Markt für Dämmstoffe wird in diesem Jahr um 3,7% in Menge steigen. Nach einem pandemiebedingten Rückgang im Jahr 2020 wird der Absatz bis 2024 über 6% im Durchschnitt pro Jahr steigen, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt.


Gesamtmarktentwicklung am osteuropäischen Markt für Dämmstoffe 2020 bis 2024

Der osteuropäische Markt für Dämmstoffe wird in diesem Jahr um 3,7% in Menge steigen. Nach einem pandemiebedingten Rückgang im Jahr 2020 wird der Absatz bis 2024 über 6% im Durchschnitt pro Jahr steigen, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt.

Polen ist Wachstumskaiser

Treiber für den Dämmstoffmarkt in den letzten Jahren waren vor allem die legislativen Initiativen auf europäischer Ebene, die die technologische Entwicklung und die Entwicklung neuer Materialien zur Wärmedämmung stimulierten. Unterschiedlich sind jedoch die Entwicklungspfade in den fünf untersuchten Ländern. In Tschechien wird der Absatz in der Branche auch in diesem Jahr weiter zurückgehen. Vor allem der Neubausektor, der dort rund 70% des Auftragsvolumens der Branche ausmacht, wurde durch die Pandemie stark getroffen. Viele neue Bauprojekte wurden gecancelt. Somit wird der Rückgang auch in diesem Jahr beschleunigt fortgesetzt (-8,1%). Anders ist die Lage in der Slowakei. Dort wird der Rebound bereits für 2021 erwartet. Vor allem die Fördermaßnahmen der Regierung im Bereich der Wärmedämmung sind für das Wachstum verantwortlich. Polen wurde von der Krise am wenigsten getroffen und der Dämmstoffmarkt wuchs sogar 2020. Das Renovierungssegment im Wohnbau konnte dabei stark zulegen aber auch das Neubausegment ist während der Krise robust geblieben. Anders wiederum die Lage in der Türkei, wo das Neubausegment sehr stark von der Pandemie getroffen wurde. Russlands Ökonomie wiederum, die bereits seit der Wirtschaftskrise 2016 sehr fragil war, wurde durch die Pandemie noch instabiler. Der Markt fiel 2020 um 6,7% in Menge. In diesem Jahr wird der Markt voraussichtlich wieder um 3,8% ansteigen.

Wohnbau und Neubau sind die Treiber

Die größten Verkaufssegmente sind einerseits der Wohnbau mit einem Anteil von 70,6% und andererseits der Neubau mit einem Anteil von 69,1%. Die wichtigsten Bausegmente sind Fassaden mit 49,6%. Mineralwolle ist mit einem Marktanteil von 40,8% der wichtigste Dämmstoff gefolgt von EPS (Styropor) mit 36,2%. Jedoch zeigt sich auch ein Trend in Richtung umweltfreundlicher Materialien wie Holz, Hanf, Flachs oder Zellulose. Diese Materialien verzeichnen insgesamt den stärksten Anstieg (+17%), jedoch bei noch niedrigem Ausgangsniveau. Aufgrund seiner Eigenschaft der Hitzebeständigkeit bleibt daher Mineralwolle auch bei den Wachstumsaussichten der wichtigste Dämmstoff. Nicht zuletzt auch deshalb, weil immer strengere Auflagen den Brandschutz in den Gebäuden regeln.