Kein Ende der Krise bei Thermischen Solarkollektoren

Mit Beginn des Booms bei Photovoltaik vor nunmehr sechs Jahren schlitterte der Markt für Thermische Solarkollektoren in eine veritable Krise, in deren Folge sich die Nachfrage bis heute halbierte. Ein Ende der Talfahrt ist nicht absehbar. Im heurigen Jahr schrumpfen die Herstellerumsätze mit Thermischen Solarkollektoren bei leicht sinkendem Durchschnittspreis (-1,0% geg. VJ) voraussichtlich um mehr als 13 Prozent geg. VJ. Im Jahr 2014 lag das Minus bei 16 Prozent geg. VJ im Jahr davor.

Verantwortlich für die Markterosion bleibt im Wesentlichen die Kannibalisierung durch Photovoltaik. Beim Kampf um den Platz am Dach zieht Solarthermie eindeutig den Kürzeren. Bislang wurde die Substitution von Solarthermie durch Solarstrom mit der asymmetrischen Dotierung öffentlicher Förderungen zugunsten von Photovoltaik begründet. Doch dieses Argument greift immer weniger. Denn während die Förderung für Photovoltaik, etwa im Rahmen des KLIEN, seit 2013 zurückgefahren wird, bessern die Länder bei der Förderung für Thermische Solaranlagen kräftig nach. Trotzdem will sich nicht einmal eine Marktstabilisierung einstellen. Photovoltaik hat für viele gegenüber der Solarthermie einfach den größeren Nutzwert. Zudem sind Siliziumzellen in der öffentlichen Meinung zweifelsohne „sexy´er“ als die „schwarzen Matten“ der Solarthermie. Dies gilt insbesondere für private Bauherren.

Ein Ausweg aus dem Dilemma wäre ein Fokus auf den Geschoßwohnbau, wie vom BRANCHENRADAR seit vielen Jahren gefordert. Doch trotz erster erfolgversprechender Ansätze können die Zuwächse im Objektwohnbau die Rückgänge bei Ein- und Zweifamilienhäusern und im Nicht-Wohnbau bislang nicht annähernd kompensieren.

Tabelle: Marktentwicklung Thermische Solarkollektoren total in Österreich | Herstellerumsatz in Mio. Euro

Quelle: BRANCHENRADAR Thermische Solarkollektoren in Österreich 2015

Die Berechnung wurde mit aller gebotenen Sorgfalt - aber ohne Gewähr - erstellt.

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