Hersteller von Dachmaterial in Deutschland 2019 kämpfen an zwei Fronten

04. Dez 2019 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Branchenstudien • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion

Der Markt für geneigte Dächer in Deutschland schafft auch im Jahr 2019 den Turnaround nicht. Denn die Hersteller kämpfen an zwei Fronten, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie zu Dachmaterial für geneigte Dächer in Deutschland von BRANCHENRADAR.com


Trotz florierender Baukonjunktur entwickelt sich die Nachfrage nach Dachmaterial für geneigte Dächer auch im laufenden Jahr leicht rückläufig. Bei nahezu konstantem Durchschnittspreis sinken – nach einer Neuvermessung (Evaluierung) des Gesamtmarktes – die Herstellererlöse voraussichtlich um rund ein Prozent auf 950 Millionen Euro. Vom Abschwung sind erlösseitig Dachziegel (-1,2% geg. VJ), Bedeckungsmaterial aus Faserzement (-4,5% geg. VJ) sowie Bitumenprodukte (-1,4% geg. VJ) betroffen. Moderate Zuwächse verzeichnen hingegen Beton-Dachsteine, Metalleindeckungen entwickeln sich seitwärts.

Verantwortlich für die nun bereits sieben Jahre anhaltende Absatzerosion ist zum einen das konstant rückläufige Sanierungsgeschäft. Alleine in den letzten vier Jahren hat man hier acht Prozent des Absatzvolumens verloren, nicht zuletzt, weil vielerorts Sanierungsvorhaben infolge des Fachkräftemangels nicht umgesetzt werden konnten. Zum anderen liefert aber auch der Neubau kaum Wachstumsimpulse. Grund dafür ist die bei Neuerrichtungen steigende Bedeutung von kubischen Baukörpern mit geringerer Geschoßfläche sowie Pult- und Flachdächern. Und wenngleich Pultdächer aufgrund des Neigungswinkels oftmals mit Dachziegeln, Beton-Dachsteinen & Co gedeckt werden, ist die zu bedeckende Dachfläche im Vergleich zu Sattel- oder Walmdächern doch deutlich geringer.

Beiden Herausforderungen stehen die Hersteller von Dachmaterial nahezu ohnmächtig gegenüber, zumal man trotz hohem Organisationsgrad in verschiedenen Verbänden auf politischer Ebene kaum Durchschlagskraft entwickelt. Dabei gäbe es durchaus gute Argumente, liegt doch beispielsweise die Sanierungsrate bei Steildächern mittlerweile bei unter einem Prozent. Das bedeutet, im Durchschnitt erfolgt eine Neueindeckung alle 100(!) Jahre.

Unter den aktuellen Rahmenbedingungen sind daher auch die Aussichten für die beiden kommenden Jahre wenig erfreulich. BRANCHENRADAR.com Marktanalyse geht von einem weiteren Rückgang der Herstellererlöse von ein bis zwei Prozent pro Jahr aus.

Link zur Studie auf www.branchenradar.com