Heißzeit und Anti-Abschiebungs-Industrie - Wörter und Unwörter des Jahres 2018 in Deutschland

15. Jan 2019 • News • Statista • Marktforschung • Infografik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft

Die Grafik zeigt die von der "Sprachkritischen Aktion" gewählten Wörter und Unwörter in Deutschland seit 2007. "Anti-Abschiebe-Industrie" ist das Unwort des Jahres 2018. Das Wort des Jahres 2018 ist „Heißzeit".


Das Wort des Jahres 2018 ist „Heißzeit"

Das hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) heute bekannt gegeben. Mit dem Wort werde nicht nur ein extremer Sommer thematisiert, der gefühlt von April bis November dauerte, sondern deute auch "eines der gravierendsten globalen Phänomene des frühen 21. Jahrhunderts", also den Klimawandel an, so die GfdS zur Wahl. Zudem handele es sich sprachlich um eine interessante Wortbildung. Auf dem zweiten Platz liegt die „Funklochrepublik“, den dritten vergab die Jury an die "Ankerzentren". Auf dem vierten Platz landete „Wir sind mehr“. 

Seit 1977 kürt die GfdS regelmäßig Wörter und Wendungen, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres besonders bestimmt haben. Für die Auswahl ist dabei nicht unbedingt die Häufigkeit der Verwendung ausschlaggebend, sondern eher die Signifikanz und Popularität, so die GfdS. 2017 war das Wort des Jahres „Jamaika-Aus“, wie die Grafik von Statista zeigt.

"Anti-Abschiebe-Industrie" ist das Unwort des Jahres 2018

Laut Pressemitteilung wurde der Begriff ausgewählt, "weil die Tatsache, dass ein solcher Ausdruck von einem wichtigen Politiker (Anmerkung der Redaktion: gemeint ist Alexander Dobrindt (CSU)) einer Regierungspartei prominent im Diskurs platziert wird, zeigt, wie sich der politische Diskurssprachlich und in der Sache nach rechts verschoben hat und sich damit auch die Sagbarkeitsregeln in unserer Demokratie in bedenklicher Weise verändern." 

Die "Sprachkritische Aktion" will beim Umgang mit Sprache sensibilisieren und aufmerksam machen auf den Gebrauch diskriminierender, verschleiernder oder undifferenzierter Wörter. Im vergangenen Jahr entschieden sich die Sprachwissenschaftler für das Wort „Volksverräter“, in den Jahren davor waren es unter anderem "Gutmensch", "Lügenpresse“ oder die "Herdprämie“, wie die Grafik von Statista zeigt.

Laut Pressemitteilung wurde der Begriff ausgewählt, "weil die Tatsache, dass ein solcher Ausdruck von einem wichtigen Politiker (Anmerkung der Redaktion: gemeint ist Alexander Dobrindt (CSU)) einer Regierungspartei prominent im Diskurs platziert wird, zeigt, wie sich der politische Diskurssprachlich und in der Sache nach rechts verschoben hat und sich damit auch die Sagbarkeitsregeln in unserer Demokratie in bedenklicher Weise verändern."   Die "Sprachkritische Aktion" will beim Umgang mit Sprache sensibilisieren und aufmerksam machen auf den Gebrauch diskriminierender, verschleiernder oder undifferenzierter Wörter. Im vergangenen Jahr entschieden sich die Sprachwissenschaftler für das Wort „Volksverräter“, in den Jahren davor waren es unter anderem "Gutmensch", "Lügenpresse“ oder die "Herdprämie“, wie die Grafik von Statista zeigt.