Gender-Management-GAP: Frauen in Führungspositionen der Finanzbranche nachwievor rar

14. Jun 2016 • News • Oliver Wyman • Branchenstudien • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Finanzdienste • Arbeitswelt

Chance Gender-Diversity verpasst? Beim Anteil von Frauen in Top -Management-Positionen in großen Finanzorganisationen liegt Deutschland im internationalen Vergleich bei den Aufsichtsräten mit Platz 15 von 32 untersuchten Ländern im Mittelfeld und bei den Vorstandsmitgliedern mit Platz 24 im unteren Drittel. Das zeigt die Oliver Wyman-Studie "Women in Financial Services".


Der Anteil von Frauen in den Vorständen und Aufsichtsräten der zehn größten deutschen Finanzorganisationen verharrt auf niedrigem Niveau. Lediglich jedes fünfte Aufsichtsratsmitglied ist hierzulande weiblich, in den Vorständen liegt der Frauenanteil bei nur zehn Prozent. Seit 2003 hat sich der Frauenanteil von einer niedrigen Ausgangsbasis ausgehend in den Aufsichtsräten zwar verdoppelt und in den Vorständen verdreifacht - doch seit 2013 ist er nahezu unverändert.

 

Frauenanteil in Vorständen der größten Finanzorganisationen im internationalen Vergleich

Deutschland liegt beim Frauenanteil in Vorständen nur auf Platz 24 von 32.

Die Studie zeigt, wie es mit konkreten Maßnahmen wie flexiblen Arbeitsmodellen, einer transparenten und leistungsgerechten Beförderungspolitik und einer veränderten Unternehmenskultur gelingt, weibliche Karrieren zu fördern.

Zur Studie und den Infografiken

Insights aus der Studie

  • Der Frauenanteil in Führungspositionen der Finanzbranche wächst weiterhin nur langsam. Ohne spürbare Veränderungen wird weltweit erst 2048 ein Frauenanteil von 30 Prozent in den Vorständen erreicht sein.
  • In den größten deutschen Finanzunternehmen ist nur jede zehnte Vorstandsposition mit einer Frau besetzt. Damit erreicht Deutschland lediglich den 24. Platz unter den 32 Ländern weltweit, die Oliver Wyman in einer aktuellen Studie analysiert.
  • International liegen Männer und Frauen in der Finanzbranche bei den Karriereambitionen gleichauf – in Deutschland streben jedoch deutlich weniger Frauen eine Karriere in Finanzinstituten an als im weltweiten Durchschnitt.
  • Kulturelle Faktoren wie traditionelle Rollenbilder sowie unflexible Arbeitszeiten und zu wenig gesellschaftliche Unterstützung für Eltern sind die größten Hindernisse für Frauen.

Video Statments: Frauen in der Finanzbranche in Deutschland und der Schweiz

GERMANY AND SWITZERLAND - CULTURE TRUMPS POLICY Germany and Switzerland are wealthy Western nations with mature financial sectors. You might expect a large portion of senior roles in their financial firms to be occupied by women. But you would be wrong.

 

Über die Studie

"Women in Financial Services" untersucht die Frage, welche Hindernisse die Karrieren von Frauen in der Finanzbranche bremsen und mit welchen Maßnahmen die Unternehmen mehr Frauen in Führungspositionen bringen können. Die Studie, die aktuell in der zweiten Auflage erscheint, umfasst quantitative und qualitative Analysen zur Geschlechter-Diversität in 381 Banken, Versicherungen, Börsen und Aufsichtsbehörden. Die Zahl der analysierten Unternehmen wurde damit gegenüber der ersten Studie (2014) mehr als verdoppelt, die Zahl der untersuchten Länder stieg von 19 auf 32 im aktuell vorliegenden Report.

Insgesamt wurden 850 weibliche und männliche Mitarbeiter befragt, darunter rund 100 in Deutschland. Zudem führten die Oliver Wyman-Experten mehr als 100 ausführliche persönliche Interviews mit vorwiegend weiblichen Führungskräften.

Pressekontakt:

Stefanie Hauck
Communications Manager DACH
Oliver Wyman 
Tel. +49 89 939 49 560
stefanie.hauck@oliverwyman.com

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Communications Associate DACH
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