EU-Fördermaßnahmen führen zu starkem Preisanstieg am Markt für Dämmstoffmarkt

30. Okt 2021 • News • Interconnection Consulting • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Marktanalyse • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion

Der Markt für Dämmstoffe ist einer der Schlüsselmärkte weltweit, wenn es um Klimaschutz geht. Daher hat die Branche auch für die Europäische Union eine hohe Priorität. Aufgrund strengerer Richtlinien für die Dämmung von Gebäuden bleibt der Markt weiterhin sehr dynamisch. In diesem Jahr wird die Branche in Westeuropa einen Anstieg von 3,8% in Menge erzielen.


Gesamtmarktentwicklung am europäischen Markt für Dämmstoffe 2020 bis 2024

Der Markt für Dämmstoffe ist einer der Schlüsselmärkte weltweit, wenn es um Klimaschutz geht. Daher hat die Branche auch für die Europäische Union eine hohe Priorität. Aufgrund strengerer Richtlinien für die Dämmung von Gebäuden bleibt der Markt weiterhin sehr dynamisch. In diesem Jahr wird die Branche in Westeuropa einen Anstieg von 3,8% in Menge erzielen.

Zwischen 2020 und 2024 wird das prognostizierte durchschnittliche Wachstum bei 5,8% pro Jahr liegen, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt.

Treiber für den Dämmstoffmarkt in den letzten Jahren waren vor allem die legislativen Initiativen auf europäischer und auf nationaler Ebene. In Italien z.B. wird mit dem Superbonus 110% (Bauherren bekommen gedeckelt bis zu einem bestimmten Betrag ihre Ausgaben zu 110% rückerstattet) die Wärmedämmung von Gebäuden angekurbelt.  Andererseits wurde der Markt stark durch die Knappheit bei Rohmaterialien aufgrund der Lieferengpässe während der Pandemie getroffen. Dies führte auch zu einem empfindlichen Preisanstieg bei Dämmstoffprodukten. So wird das Umsatzvolumen der Branche 2021 um 17,6% ansteigen, während der Absatz nur knapp 4% zulegt. Insgesamt fiel der Rückgang des Marktes am Höhepunkt der Pandemie aber schwächer aus als in vielen anderen bauabhängigen Branchen. In den Benelux-Staaten und Frankreich begannen während der Zeit des Lockdowns viele Menschen ihre eigenen vier Wände zu renovieren, was einen Wachstumsschub für den Wärmedämmungsmarkt brachte. Trotz der Pandemie führte auch Deutschland, der größte Markt für Wärmedämmung in der EU, sein Förderprogramm für Energieeffizienz im Bausektor weiter durch. So wurden in der ersten Hälfte 2020 insgesamt für 215.000 Wohneinheiten Kredite und Förderungen bewilligt. Damit wird man bereits in diesem Jahr das Absatzniveau von 2019 übertreffen.

Mineralwolle dominiert

In den nächsten Jahren werden die Marktanteile von Wärmedämmprodukten mit hoher Hitzeresistenz steigen. Getrieben wird diese Entwicklung durch EU-Richtlinien und von Versicherungsgesellschaften, die höhere Prämien für schlecht gedämmte Gebäude verlangen. Die Mineralwolle dominiert den Markt in Westeuropa mit einem Marktanteil in Menge von 47,3% vor Polystyrol mit 26,9%. Auch die Aussichten für die Mineralwolle sind ausgezeichnet. „Wir gehen davon aus, dass die Mineralwolle ihre Marktanteile aufgrund staatlicher Regulierungen bezüglich des Feuerschutzes noch steigern wird“, so Katarina Gajdova, Autorin der Studie.

Trends und Unternehmen

Erwartet wird in den nächsten Jahren ein Ansteigen des Marktanteils von umweltfreundlichen Materialien wie Holz, Hanf, Flachs oder Zellulose. Hinsichtlich steigender Kauferwartungen in diesem Segment hat das Unternehmen Knauf Insulation angekündigt seinen Vertrieb für den Holzbau auszuweiten. Holz ist unter den umweltfreundlichen Materialien aber gar nicht der Überflieger. Mit prognostizierten +8,2% wird Zellulose das Material mit dem größten Wachstum für 2021 sein. Bis 2024 wird der Anstieg durchschnittlich 8,4% pro Jahr betragen. Ein weiterer Trend betrifft die Digitalisierung am Bau. So hat z.B. Xella ein digitales Planungsservice entwickelt, das verschiedene für den Rohbau relevante Elemente zusammenführt, um die Rohbauzeit zu verkürzen.