Ein Drittel der deutschen Ärzte steht Gesundheitsapps skeptisch gegenüber

27. Nov 2015 • News • Ipsos • Marktforschung • Social Media Analyse • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Gesundheit • Online & IKT & Elektronik

Übergewicht ist längst kein exklusives Problem reicher Industriestaaten mehr. Als traurige Bilanz dieser Entwicklung sterben jährlich weltweit mehr Menschen an den Konsequenzen von Übergewicht als an Untergewicht. So steht Fettleibigkeit laut Weltgesundheitsorganisation mit 40 Prozent der Diabetes-Fälle, 20 Prozent der Herz-Kreislauferkrankungen und 10 bis 40 Prozent einiger Krebsarten in Verbindung*. Die Gründe für die Zunahme an Übergewicht sind häufig bedingt durch die sich verändernden Lebensverhältnisse und den technologischen Wandel.

Betroffene suchen online nach digitalen Lösungen

Doch der Schlüssel im Kampf gegen Übergewicht, insbesondere Adipositas, könnte gerade in digitalen Innovationen zu finden sein. Viele Betroffene setzen ihre Hoffnung auf mobile Geräte und Applikationen. Eine von Ipsos durchgeführte Big Data Analyse von Social Media Daten zeigt, dass Betroffene aktiv nach digitalen Innovationen zur Bekämpfung von Übergewicht suchen und sie mit anderen diskutieren und teilen. Als Plattform nutzen etwa zwei Drittel der Betroffenen Facebook. Allerdings offenbart die Studie auch, dass bisherige Produkte nur bedingt überzeugen.

Ärzte sehen die technologischen Entwicklungen skeptisch

Die behandelnden Ärzte stehen den digitalen Helfern bisher noch skeptisch gegenüber wie Ipsos Healthcare ermittelte. Zwar empfahlen über 72 Prozent der befragten Ärzte in England, Frankreich und Deutschland ihren Patienten bereits eine App, ein Forum oder ein mobiles Gerät zur Überwachung ihrer Beschwerden, jedoch zweifeln vor allem die deutschen Befragten an der Zuverlässigkeit der digitalen Lösungen. Ein Drittel der deutschen Ärzte misstraut den Daten der mobilen Gesundheitsüberwachung.

zumindest einer von vier befragten Ärzten eine steigende Relevanz von neuen Technologien zur Bekämpfung von Adipositas. So stimmen neun von zehn deutschen Ärzten zu, dass mobile Lösungen helfen werden, den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu erleichtern.  Welche Leistungen die Ärzte sich von den Innovationen wünschen, wissen gut drei Viertel der Befragten allerdings selbst nicht genau. Als am sinnvollsten erachten sie eine Überwachungsfunktion der Patientenkondition.