Die gegensätzliche Kultur des Betonsteinpflasters

11. Jun 2017 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Branchenstudien • Bau & Wohnen • Produktion

Der Markt für Betonsteinpflaster entwickelte sich im Jahr 2016 im deutschsprachigen Raum gegenläufig. Während die Herstellererlöse in Deutschland moderat stiegen, gab es in Österreich ein signifikantes Umsatzminus.


Die Lage für Hersteller von Betonsteinpflaster und Betonsteinplatten konnte im Jahr 2016 nicht gegensätzlicher sein. Im vergangenen Jahr wuchs der deutsche Markt moderat aber konstant um knapp ein Prozent geg. VJ. Insgesamt setzten die Hersteller knapp 1.370 Millionen Euro um. Mit einem Absatz von durchschnittlich 1,62 Quadratmeter pro Einwohner wurde daher weiterhin europaweit nirgendwo mehr gepflastert als in Deutschland. In Österreich kam es hingegen zu einem unerwarteten Rückgang. Absatz und Umsatz schrumpften um rund drei Prozent. Die Herstellererlöse fielen auf gerade einmal 55 Millionen Euro. Mit lediglich durchschnittlich 0,42 Quadratmeter pro Einwohner wurde in Österreich zudem um ein Vielfaches weniger Fläche verlegt.

Marktentwicklung Betonsteinpflaster total in Deutschland + Österreich - Herstellerumsatz in Mio. Euro 

Die Lage für Hersteller von Betonsteinpflaster und Betonsteinplatten konnte im Jahr 2016 nicht gegensätzlicher sein. Im vergangenen Jahr wuchs der deutsche Markt moderat aber konstant um knapp ein Prozent geg. VJ. Insgesamt setzten die Hersteller knapp 1.370 Millionen Euro um. Mit einem Absatz von durchschnittlich 1,62 Quadratmeter pro Einwohner wurde daher weiterhin europaweit nirgendwo mehr gepflastert als in Deutschland. In Österreich kam es hingegen zu einem unerwarteten Rückgang. Absatz und Umsatz schrumpften um rund drei Prozent. Die Herstellererlöse fielen auf gerade einmal 55 Millionen Euro. Mit lediglich durchschnittlich 0,42 Quadratmeter pro Einwohner wurde in Österreich zudem um ein Vielfaches weniger Fläche verlegt.

Wenngleich also in Österreich die Wertschöpfung vergleichsweise höher ist als in Deutschland, erweist sich der deutsche Markt mittel- und langfristig betrachtet als deutlich stabiler. Denn solange sich nicht die „Spielregeln“ im Verkehrswegebau ändern und der Einsatz von Asphalt sich auf Straßenflächen beschränkt, sorgen der Neubau und die Sanierung von Gehwegen für ein hohes und relativ konstantes Marktvolumen für Betonsteinpflaster. Der auf den Garten fokussierte österreichische Markt ist indessen einem zunehmenden Druck durch Substitutionsprodukte ausgesetzt. Neben Terrassendielen aus Holz oder WPC ist auch Naturstein wieder stark im Kommen. Und während in Österreich praktisch nur ein Unternehmen (Semmelrock) das Potential zum Market Maker hat, gibt es davon in Deutschland etwa ein Dutzend. Der Marktführer EHL produziert und verkauft in Deutschland etwa zehn Mal so viel wie Semmelrock in Österreich. Dabei hält EHL in Deutschland absatzseitig nur einen Marktanteil von zwölf Prozent. Semmelrock kommt in Österreich auf über 40 Prozent Marktanteil.

Die Gründe für die völlig unterschiedliche Bedeutung der Flächenbefestigung mit Betonsteinen liegen in einer gänzlich anderen Verwendungsstruktur des Produktes. In Österreich sind Betonsteinpflaster und Betonsteinplatten im Wesentlichen ein Gartenprodukt. Lediglich rund ein Viertel der Nachfrage entfällt auf den Verkehrswegebau. Aus gutem Grund, sind doch Gehsteige in Österreich gewöhnlich asphaltiert. In Deutschland ist der Betonstein hingegen primär im öffentlichen Raum präsent, da Bürgersteige in der Regel und Anlagen des ruhenden Verkehrs oftmals gepflastert sind. Folglich wird auch mehr als 80% des Marktes vom Straßenbau nachgefragt. Durch den unterschiedlichen Zielgruppenfokus kommt es auch länderbezogen zu einer deutlichen Unterscheidung in der Preisstruktur. In Deutschland liegt der Herstellerpreis pro Quadratmeter bei etwas über zehn Euro, in Österreich bei knapp 14 Euro. In Deutschland überwiegt die Produktion von „Grauer Ware“, in Österreich von „Gestaltungspflaster“.

Wenngleich also in Österreich die Wertschöpfung vergleichsweise höher ist als in Deutschland, erweist sich der deutsche Markt mittel- und langfristig betrachtet als deutlich stabiler. Denn solange sich nicht die „Spielregeln“ im Verkehrswegebau ändern und der Einsatz von Asphalt sich auf Straßenflächen beschränkt, sorgen der Neubau und die Sanierung von Gehwegen für ein hohes und relativ konstantes Marktvolumen für Betonsteinpflaster. Der auf den Garten fokussierte österreichische Markt ist indessen einem zunehmenden Druck durch Substitutionsprodukte ausgesetzt. Neben Terrassendielen aus Holz oder WPC ist auch Naturstein wieder stark im Kommen. Und während in Österreich praktisch nur ein Unternehmen (Semmelrock) das Potential zum Market Maker hat, gibt es davon in Deutschland etwa ein Dutzend. Der Marktführer EHL produziert und verkauft in Deutschland etwa zehn Mal so viel wie Semmelrock in Österreich. Dabei hält EHL in Deutschland absatzseitig nur einen Marktanteil von zwölf Prozent. Semmelrock kommt in Österreich auf über 40 Prozent Marktanteil.

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