Big Data - Vertrauen braucht Transparenz

21. Jan 2016 • News • Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Gesundheit • Online & IKT & Elektronik • Marketing & Medien • Sicherheit

Es gibt kaum Begriffe, die in jüngerer Vergangenheit eine vergleichbare Karriere gemacht haben wie „Big Data“. Das Synonym für das computergestützte Sammeln von Daten in einer Menge, die jenseits der menschlichen Vorstellungskraft liegt, preisen Befürworter als Schritt in eine glanzvolle Epoche – und geißeln Kritiker als schwer zu kontrollierendes Machtinstrument. Hannes Ametsreiter, CEO Vodafone Deutschland, über den Mehrwert und Vertrauen von und in Big Data.


Das gewaltige Potenzial von Big Data wird niemand ernsthaft bezweifeln: Städte ohne Verkehrschaos, energieeffiziente Wohnungen oder den Kundenwünschen genau angepasste Online-Shops. Szenarien, die bereits jetzt vorstellbar sind und teilweise schon praktiziert werden. Die Entwicklung der Digital-Ökonomie in den vergangenen Jahren hat bestätigt, dass datenbasierte Services weltweit zu den zentralen Wachstumstreibern gehören.

Wen das noch nicht beeindruckt, der denke an die mittelund langfristigen Perspektiven. Das vernetzte Autofahren und die datengestützte Optimierung von Verkehrsflüssen werden künftig Tausende Verkehrstote verhindern können, und das massenhafte Sammeln von medizinischen Daten eröffnet Heilungschancen für lebensbedrohliche Krankheiten. Die Auswertung von Bewegungsdaten wird schon heute genutzt, um die Ausbreitung von Epidemien besser zu verstehen und gezielt auf diese zu reagieren.

Doch all diese Potenziale nützen wenig, wenn wir die Hoffnungen, aber auch die Sorgen vieler Menschen im Umgang mit Big Data nicht ernst nehmen. Die Wahrnehmung des Themas gestaltet sich häufig mehr emotional als rational. Eine Versachlichung der Debatte ist daher das Gebot der Zeit. Dazu leistet diese Studie des Vodafone Institutes für Gesellschaft und Kommunikation einen wichtigen Beitrag. Sie zeigt, dass es natürlich Bedenken gegenüber einem neuen Phänomen gibt. Sie zeigt aber auch, dass es viele Menschen gibt, die prinzipiell bereit sind, ihre Daten zur Verfügung zu stellen: Vertrauen, Transparenz und ein Mehrwert für den einzelnen Nutzer und die Gesellschaft vorausgesetzt. Auch die EU-Kommission sieht die enormen Wachstumschancen durch Big Data. Der Persönlichkeitsschutz muss selbstverständlich gewahrt werden, darf aber auch nicht zu unbegründeter Überregulierung führen.

Also gilt es, die Menschen von den Vorzügen von Big Data zu überzeugen und ihnen gleichzeitig den vertrauensvollen Umgang mit ihren Daten zu garantieren. Über das Wie sind sicher zahlreiche Diskussionen notwendig – frei von jeder Ideologie. Diese Studie bietet einen hervorragenden Ausgangspunkt.