83% der Kinderwagenkunden zahlen gerne mehr

05. Nov 2017 • News • Interconnection Consulting • Marktforschung • Marktsegmentierung • Handel & Dienstleistung • Marketing & Medien

Interconnection Consulting hat mit einer innovativen Methode untersucht, welche Preistypen es am Kinderwagenmarkt gibt und kommt zum Ergebnis: Wenn es um das Wohl der Kinder geht, dann ist Preise feilschen nicht angesagt. Nur 16,8 Prozent der Befragten, sahen im Preis das Hauptargument bei der Kaufentscheidung. Alle anderen Kauftypen hatten primäres Interesse an Qualität und Markenprodukte.


Fünf Preistypen mit komplett Unterschiedlichen Kaufverhalten: Rabattjäger Interessiert an Sonderangeboten, Rabatten, Mengenrabatte oder Prämien. Vergleicht Preise intensiv und gern. Kauft hauptsächlich wegen und nicht trotz des Preises und häufig auch unnötige Dinge da sie günstig sind. Rabattsammler gibt es in allen Preiskategorien. Risikomeider Verlustaverse Käufer – sehen immer das Risiko in einem Kauf dass sie verhindern möchten. Bevorzugt die persönliche Beratung, holt Rat anderer ein. Markenkäufer Hat eine Preisvorstellung, ist aber gegenüber Qualitäts-, Marken- und Imageaspekten auf-geschlossen. Vergleicht Produkte, weniger Preise und ist innovativ. Gibt häufig mehr aus als geplant Hochpreisaffiner Kein Interesse an Preisverhandlungen oder Rabatten. Vertraut auf Qualitätsversprechen und Marken. Sehr Markentreu und werden kaum beachtet solange das Kauferlebnis stimmt. Anlasskäufer Sehr emotionslos. Sieht sich selbst als ausreichend informiert. Kauft um ein aktuelles Bedürfnis zu befriedigen ohne Bedacht auf Marke oder Preis.

Rabattjäger sind Minderheit

Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 500 Personen in Deutschland, die in den letzten zwei Jahren einen Kinderwagen gekauft haben befragt. Anhand einer speziell entwickelten Fragebatterie hinsichtlich der Preissensibilität, des Preiswissens, Preismotive und Kaufverhalten lassen sich 5 verschiedene Preistypen (Kundensegmente) identifizieren, die für alle Branchen Gültigkeit haben (Risikomeider, Rabattjäger, Hochpreisaffiner, Anlasskäufer, Markenkäufer). Am Markt für Kinderwagen ist der Kundentyp „Risikomeider“ dominierend. Dieser Käufertypus versucht vor allem die Risiken eines Kaufs, durch Risikovermeidungsstrategien wie persönliche Beratung usw. zu vermeiden. Nicht weiter überraschend, dass beim Kauf von Kinderwagen der Preistyp des „Risikomeiders“ am Häufigsten vorkommt, denn wer möchte bei Produkten die Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit des Nachwuchses haben die Kaufentscheidung später mal bereuen. Danach folgt mit 21,2% der hochpreisaffine Käufertypus. Der Hochpreisaffine gibt mehr aus als geplant und lasst sich von innovativen Features begeistern. Das ist ein Zeichen eines Marktes, wo Preis sekundär ist und das eigene Ego befriedigt werden soll. Der Markenkäufer kommt auf einen Anteil von 18,2% und zeichnet sich dadurch aus, dass er auf bestimmte Marken schwört und eine klare Kaufpräferenz für diese aufweist. Die Studie zeigt deutlich, dass der Preis in dieser Branche eine geringere Rolle spielt, als in den meisten anderen Industrien“, erklärt Ernst Rumpeltes, Autor der Studie.

Alles unterwirft sich der Qualität

Im Durchschnitt wird die Produktqualität auf einer Skala von 0 = „beeinflusst die Entscheidung gar nicht“ bis 10= „beeinflusst die Entscheidung sehr stark“, mit 8,7 bewertet. Erst danach folgen mit Abstand andere Kaufkriterien. An zweiter Stelle befindet sich das Preisniveau (7,6) sowie knapp dahinter Rabatte und Produktdesign (7,5). „Interessant ist dabei, dass das Produktdesign etwas wichtiger bei der Kaufentscheidung ist, als die Produktfeatures (7,2)“, erklärt Rumpeltes, Autor der Studie.

Kein ausgeprägtes Markenbewusstsein

Das Markenbewusstsein für Kinderwägen ist unter den Käufern nur wenig ausgeprägt. Daher liegt die Markenbekanntheit als Kaufkriterium auch relativ abgeschlagen im Ranking der entscheidenden Kaufkriterien mit einer durchschnittlichen Bewertung von 6,4. Wie die Studie zeigt, sind die Markenwerte bei vielen etablierten und erfolgreichen Marken relativ schwach. Marken wie beispielsweise Britax, Dorel, Graco und Stokke erzielen nur einen relativ niedrigen Recall (ungestützte Markenbekanntheit) - und Recognition.