Wird Sachsen-Anhalt zum Rückwanderungsland? Größtes Zugehörigkeitsgefühl in Deutschland

24. Okt 2018 • News • Ipsos • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Arbeitswelt

Die von Ipsos in Kooperation mit Opaschowski konzipierte Studie NAWI-D stellt ein neues Wohlstandsbarometer für Deutschland dar. Aktuelle Analysen: Was macht ein Abwanderungsland zum Rückwanderungsland? Familiäre Verbundenheit, regionale Identifikation, Besitz von Eigentum und das Vertrauen auf einen gesicherten Arbeitsplatz stellen die wichtigsten Motivationsfaktoren hierfür dar.


Wie Zukunftsforscher Horst Opaschowski auf dem 4. Demografie-Kongress in Magdeburg nachwies, können zwei Drittel der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt von sich sagen: „Ich lebe dort, wo ich es möchte“ (65% - Bundesländer Durchschnitt 55%).

Im Bundesvergleich leben die Bürger in Sachsen-Anhalt mehr mit der Natur (+13 Prozent­punkte), haben mehr Zeit für sich (+9), besitzen mehr Eigentum (+5) und vertrauen auch mehr auf einen gesicherten Arbeitsplatz (+3).

Opaschowski stützt sich auf den Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland (NAWI-D) des Ipsos-Instituts, das seit 2016 16.000 Personen ab 14 Jahren in Deutschland nach ihrem Wohlergehen repräsentativ befragt hat. Der von Ipsos in Kooperation mit Opaschowski konzipierte NAWI-D stellt ein neues Wohlstandsbarometer für Deutschland dar. Professor Opaschowski: „Der auf empirischer Basis entwickelte NAWI-D ist umfassender als das BIP/Bruttoinlandsprodukt und schließt neben ökonomischen auch ökologische, gesellschaftliche und individuelle Befragungsdaten mit ein. Durch die Befragung der Bürger lässt der NAWI-D präzise Aussagen über die Lebensqualität und das Wohlergehen der Menschen zu."

Das Bundesland Sachsen-Anhalt ist in Deutschland seit 1990 am stärksten von der Abwanderung betroffen. Jetzt deutet sich eine Trendwende an. Dafür spricht auch, dass das Land nach Angaben seines Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr mittlerweile eine überdurchschnittliche Geburtenrate in Deutschland aufweist. In der Bevölkerung wächst das individuelle Wohlergehen in gleichem Maße, wie auch die Sorge um die eigene Zukunft anhält. So können die Bürger in Sachsen-Anhalt nach eigener Aussage im Bundesvergleich weniger finanziell für ihre Zukunft vorsorgen (-4 Prozentpunkte) und sich auch weniger eine gute medizinische Versorgung leisten (-5).

Zur Studie auf der Website von Ipsos

Studiensteckbrief der aktuellen Welle des Wohlstandsbarometers 2018

  • Methode: Ipsos Capibus Computer Assisted Personal Interviewing, im Haushalt des Befragten. Random route – zufällig ausgewählter Haushalt und Befragungsperson
  • Stichprobe: 16.000 Personen ab 14 Jahren
  • Grundgesamtheit: Deutschsprechende Bevölkerung in Privathaushalten
  • Feldzeit: September 2016 - September 2018

Für die Erhebungen zum Wohlstandsbarometer greift Ipsos Observer auf seinen eigenen bundesweiten Interviewerstab zurück, der erfahren in der Durchführung sozialwissenschaftlicher Studien mit anspruchsvollen Designs ist. Die Datenerhebung erfolgt mittels persönlicher Interviews in den Zielhaushalten im Rahmen der wöchentlichen CAPI-Mehrthemenumfragen. Berechnung der Wohlstandswirklichkeit im Ipsos NAWI-D.

Über bevölkerungsrepräsentative Vorbefragungen wurde eine Batterie von 30 Aussagen entwickelt, die das Thema Wohlstand aus Sicht der erwachsenen Wohnbevölkerung in Deutschland umfassend abdeckt. Diese 30 Aussagen wurden in wiederum bevölkerungsrepräsentativen Umfragen Bundesbürgern ab 14 Jahren vorgelegt. Die Bürger selbst entscheiden, welche dieser Aussagen für sie erfüllt sein müssen, um in Wohlstand zu leben. Die Einstufung, ob diese Aussagen für sie in der Realität erfüllt sind, erfolgt anhand einer 10er-Skala, die von 1 = „trifft für mich überhaupt nicht zu“ bis 10 = „trifft auf mich voll und ganz zu“ reicht. Sofern nicht anders aufgeführt, wird im Text auf die so genannten Top 3 - Werte bzw. deren Komplementärgröße zurückgegriffen. Der Top 3 - Wert zu einer Aussage enthält somit die Skalenwerte 8, 9 und 10. Dann wird die Aussage für den Befragten als ausreichend erfüllt angesehen. Bei den Werten 1 – 7 wird sie als nicht ausreichend erfüllt angesehen. Die bei jeder dieser 30 Aussagen gemessene Wohlstandswirklichkeit wird mit deren jeweiligen Bedeutung in Bezug gesetzt, d. h. gewichtet. Daraus werden für jede Wohlstandsdimension als auch für den Wohlstand insgesamt der NAWI-D berechnet.

Über Professor Horst W. Opaschowski

Prof. Dr. Horst Opaschowski ist Zukunftswissenschaftler und Berater für Politik und Wirtschaft. Seit über vierzig Jahren geht Opaschowski in seinen Forschungen systematisch den Fragen von Wachstum und Wohlstand, Fortschritt und Lebensqualität nach.

2014 gründete er mit der Bildungsforscherin Irina Pilawa, seiner Tochter, das Opaschowski Institut für Zukunftsforschung (O.I.Z) in Hamburg. Opaschowskis Themenschwerpunkte liegen im Bereich der empirischen Zukunfts- und Gesellschaftsforschung. Seit Frühjahr 2012 konzipiert Professor Opaschowski gemeinsam mit dem Institut IPSOS Observer GmbH das neue Wohlstandsbarometer als Basis für einen umfassenden Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland (NAWI-D).

Über Ipsos

Ipsos ist ein unabhängiges und innovatives Markt- und Meinungsforschungsinstitut. In einer sich immer schneller verändernden Welt ist es unsere Aufgabe, unsere Kunden mit präzisen und umsetzbaren Analysen bei ihrer Veränderung zu unterstützen, dabei orientieren wir uns an den „4S“: Security, Simplicity, Speed und Substance. Um unseren Kunden bestmöglichen Service zu bieten, haben wir uns in fünf Forschungsbereichen spezialisiert.

So bestimmen unsere engagierten Forscher Marktpotenziale, zeigen Markttrends, testen Produkte, Werbung und Dienstleistungen, erforschen die Wirkung von Medien und geben der öffentlichen Meinung eine Stimme. Und das in 89 Ländern auf allen Kontinenten. In Deutschland beschäftigen wir über 750 Mitarbeiter in Hamburg, Mölln, München, Nürnberg, Frankfurt und Berlin. We are GAME CHANGERS.