Trend: Günstige Küche – hochwertige Spüle und Arbeitsplatte

04. Apr 2018 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Branchenstudien • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion • Gastronomie

Der österreichische Küchenmarkt wuchs im Jahr 2017 insgesamt nur moderat um knapp ein Prozent. Die Qualität einer Küche definiert sich immer öfter über die Wahl der Küchenspüle und Küchenarbeitsplatte, zeigen aktuelle Daten in Marktstudien zu Küchenmöbeln, Küchenspülen und Küchenarbeitsplatten in Österreich von BRANCHENRADAR.com Marktanalyse.


Die Nachfrage nach Küchen für private Haushalte stagnierte im Jahr 2017 mit 179.000 Stück auf hohem Niveau. Zwar wuchs der Bedarf für neuerrichtete Wohnungen und Eigenheime mit 6,2% geg. VJ rasch, allerdings wurden unerwarteterweise um knapp zwei Prozent (-1,8% geg. VJ) weniger alte Küchen durch neue ersetzt als im Jahr davor.

Herstellerumsatz mit Küchenmöbeln wuchs nur moderat um 0,5 Prozent geg. VJ

Für die Hersteller von Küchenmöbeln gab es trotzdem ein moderates Umsatzplus von 0,5 Prozent geg. VJ. Insgesamt wurden im letzten Jahr 395,8 Millionen Euro umgesetzt, obgleich die Preise in allen Materialgruppen unter Druck standen. Allerdings hielt zum einen der Trend zu den vergleichsweise höherpreisigen Lackküchen an (+7,9% geg. VJ), zum anderen wurden auch wieder vermehrt Küchen aus Massivholz nachgefragt (+10,2% geg. VJ).

Die wahrgenommene Qualität einer Küche misst sich für Konsumenten jedoch nicht nur am Dekor, sondern immer öfter auch an der Wahl der Küchenspüle und der Küchenarbeitsplatte. Und während es Herstellern von Küchenmöbeln zunehmend schwerer fällt Qualität in höhere Preise umzusetzen, haben diesbezüglich die Anbieter von Küchenspülen und Küchenarbeitsplatten deutlich weniger Probleme. Folglich erhöhten sich deren Erlöse im Jahr 2017 robust.

Herstellerumsatz mit Küchenspülen wuchs robust um 4,7 Prozent geg. VJ

Bei Küchenspülen stieg der Umsatz um satte 4,7 Prozent geg. VJ auf 24,1 Millionen Euro. Angeschoben wurde der Markt im Wesentlichen durch deutliche Marktanteilsgewinne von hochpreisigen Spülen aus Komposit oder Keramik. Bei Komposit lag das Umsatzplus bei knapp 7, bei Keramik bei 5,5 Prozent geg. VJ. Infolge sank der Umsatzanteil von Edelstahlspülen auf 43 Prozent. Vergleichsweise flach entwickelte sich hingegen der Markt für Küchenarmaturen. Die Herstellererlöse erhöhten sich nur moderat um 1,2 Prozent geg. VJ auf 24,5 Millionen Euro, jedoch ebenso rascher als der Küchenmarkt insgesamt. Überdies waren Küchenarmaturen das erste Feature in einer Küche, das vom Upgrading-Trend erfasst wurde. Man bewegt sich daher bereits diesbezüglich auf hohem Niveau.

Tabelle: Marktentwicklung Küchen in Österreich | Herstellerumsatz in Mio. Euro exkl. Weißer Ware

Herstellerumsatz mit Küchenarbeitsplatten wuchs signifikant um 1,9 Prozent geg. VJ

Schlussendlich setzt sich auch bei Küchenarbeitsplatten der Trend zu höherwertigen Materialien fort, allen voran zu Naturstein und keramisch beschichteten Küchenarbeitsplatten. Bei letzteren wuchs die Nachfrage im Jahr 2017 sogar um zwölf Prozent geg. VJ. Insgesamt setzten die Hersteller von Küchenarbeitsplatten im vergangenen Jahr 59,9 Millionen Euro um, 1,9 Prozent mehr als im Jahr davor. Wachstumsbeiträge lieferten allerdings nur die Materialgruppen Naturstein (+3,3% geg. VJ) und Keramik (+23,7% geg. VJ). Infolge sank der Umsatzanteil von laminierten Pressplatten auf knapp 53 Prozent.

Aufgrund der vergleichsweise flachen Umsatzentwicklung bei Küchenmöbeln wuchs der Küchenmarkt ohne Elektrogeräte (Weiße Ware) insgesamt im Jahr 2017 aber nur moderat. Die Herstellererlöse erhöhten sich um 0,9 Prozent geg. VJ auf 504,3 Millionen Euro.

Marktentwicklung Küchen total in Österreich | Umsatz nach Warengruppen 2016 vs. 2017

 (Kreisdiagramm, 2017 + Abw. geg. VJ in %)

Die Nachfrage nach Küchen für private Haushalte stagnierte im Jahr 2017 mit 179.000 Stück auf hohem Niveau. Zwar wuchs der Bedarf für neuerrichtete Wohnungen und Eigenheime mit 6,2% geg. VJ rasch, allerdings wurden unerwarteterweise um knapp zwei Prozent (-1,8% geg. VJ) weniger alte Küchen durch neue ersetzt als im Jahr davor.