Teure Gebäudedämmungen in Österreich 2023

10. Apr 2023 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Branchenstudien • Bau & Wohnen • Produktion

Die Preise für Dämmstoffe stiegen in Österreich im Jahr 2022 rasant. Viele schreckten deshalb vor einer thermisch-energetischen Gebäudesanierung zurück, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie des Marktforschungsinstituts BRANCHENRADAR.com


Marktentwicklung Dämmstoffe in Österreich 2019 bis 2022

Der Dämmstoffmarkt steuert auch im Jahr 2022 auf Expansionskurs. Allerdings ist das Wachstum nur noch preisgetrieben. Die Nachfrage sinkt um -3,0% geg. VJ auf insgesamt 5,56 Millionen Kubikmeter, da der Sanierungsmarkt erkennbar an Bedeutung verliert. Davon betroffen sind alle Materialgruppen. Die Verkaufspreise wachsen indessen substanziell. Auf Ebene der Warengruppe erhöht sich der Durchschnittspreis um +20,8% geg. VJ. Infolge wachsen auch die Herstellererlöse um +17,2% geg. VJ.

Den Markt für Dämmstoffe prägten im Jahr 2022 vor allem exorbitant steigende Preise. Deutliche höhere Rohstoffkosten und noch mehr die explodierenden Energiepreise zwangen die Hersteller zu massiven Preiserhöhungen. Laut aktuellem BRANCHENRADAR Dämmstoffe in Österreich erhöhten sich infolge die durchschnittlichen Verkaufspreise von Schaumstoffdämmungen um ein Viertel, bei Mineralwolle lag die Teuerung bei 15 Prozent. Offensichtlich war das vielen sanierungswilligen Bauherrn zu viel. Die Nachfrage nach Dämmstoffen für Baumaßnahmen im Gebäudebestand brach um sieben Prozent ein. Damit sanken die Dämmstoffverkäufe im Sanierungssegment auf den tiefsten Stand seit 2007.

„Die von externen Faktoren befeuerte Teuerung gefährdet die notwendige Dekarbonsierung des Gebäudesektors massiv“, so Studienautor Andreas Kreutzer von BRANCHENRADAR.com Marktanalyse. Er fordert deshalb eine Erhöhung des staatlichen Förderbudgets auf jene Summe die für den Austausch von Öl- und Gaskessel zur Verfügung gestellt wird, um den Preisanstieg abzufedern. Zudem sollten die Förderbedingungen harmonisiert werden. „Die thermisch-energetische Gebäudesanierung ist volkswirtschaftlich und umwelttechnisch effektiver als die Umstellung des Heizsystems. Trotzdem wird sie fördertechnisch nach wie vor stark benachteiligt“, so Kreutzer.

Die im vergangenen Jahr schrumpfende Nachfrage traf alle Dämmstoffarten. Gestützt von einem wachsenden Neubau sank der Absatz von Mineralwolle insgesamt um 3,3 Prozent, von Schaumstoffen um 2,6 Prozent und von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen um 3,6 Prozent gegenüber Vorjahr. Dass die Herstellererlöse trotzdem rasant wuchsen, war daher den steigenden Verkaufspreisen geschuldet. Im Jahresabstand erhöhte sich der Marktumsatz um 17,2 Prozent auf 427,4 Millionen Euro.

Marktabgrenzung | Studiendetails

  • Marktabgrenzung: sämtliche im Hoch- und Tiefbau verwendete Dämmmaterialien in Platten- oder Bahnenform sowie lose Dämmstoffe
  • Jahrgang: 19.
  • Erhebungszeitraum: März 2023
  • Umfang: 99 Seiten kommentierte Analyse plus Tabellenband
  • Lieferbar: sofort

Daten in der Marktstudie Dämmstoffe

  • Absatz | Umsatz | Preis für alle Marktsegmente 2019-2022
  • Prognosen für alle Marktsegmente 2023e-2024f
  • Analyse der Trends & Treiber
  • Anbietermarktanteile Dämmstoffe total 2019-2022
  • Anbietermarktanteile Mineralwolle 2019-2022
  • Anbietermarktanteile EPS 2019-2022
  • Anbietermarktanteile Schaumstoffe ohne EPS 2019-2022
  • Determinanten des Wettbewerbs
  • Konjunktureller Rahmen
  • Bauwirtschaftliche Gesamtentwicklung
  • BONUS: 12 Monate Gratis-Zugang zu BRANCHENRADAR-Online
    -> Hauptdaten zu weiteren 100+ Märkten

Einzeln ausgewiesene Marktsegmente

  • Dämmstoffarten: Mineralwolle | Schaumstoffe | Sonstige Dämmstoffe; & unterteilt in: Bahnen/Platten | Lose Dämmstoffe
  • Produktgruppen: Steinwolle | Glaswolle | EPS | XPS | PUR/PIR | Sonstige Dämmstoffe
  • Bauteile: Dach | Fassade | Boden/Decke | Innenwand | Sonstige Bauteile
  • Bauarten: Neubau | Sanierung
  • Gebäudetypen: EFH/ZFH | Mehrfamilienhäuser | Nicht-Wohnbau
  • Regionen: Bundesländer
  • Vertriebswege: Baustoffhandel/DIY | Fachbetriebe | Industrie

Preis

€ 4.890,- Einzelausgabe (Papierversion)
€ 3.520,- Abo (*Abo-Preis pro Jahr Papierversion)