Rekordanstieg der Reallöhne 2015 um + 2,4 Prozent
02. Apr 2016 • News • Statistisches Bundesamt DESTATIS • Statistik • Wirtschaftsstatistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Arbeitswelt

Vor allem für Beschäftigte mit eher unterdurchschnittlichen Verdiensten gab es hohe nominale Zuwächse. Beispielsweise fiel im Jahr 2015 der Anstieg des monatlichen Bruttoverdienstes bei den ungelernten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verglichen mit den übrigen Beschäftigtengruppen überdurchschnittlich hoch aus (+ 4,1 %). Geringfügig Beschäftigte (+ 4,6 %) profitierten deutlich stärker als Teilzeit- (+ 3,0 %) und Vollzeitbeschäftigte (+ 2,6 %) vom nominalen Lohnzuwachs. Unterschiede gab es zudem zwischen Ost- und Westdeutschland. Während bei den Beschäftigten in den neuen Ländern die Verdienststeigerungen bei 4,0 % lagen, erhöhten sich die Nominallöhne bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im früheren Bundesgebiet um 2,5 %. In welchem Maße die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Januar 2015 die Veränderungsraten des Nominal- beziehungsweise Reallohnindex beeinflusst hat, lässt sich auf Basis der vorliegenden Daten nicht quantifizieren.
Gegenüber der Entwicklung der ersten drei Quartale fiel der Anstieg des Reallohnindex im vierten Quartal 2015 mit + 2,1 % im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal etwas geringer aus. Dies ist auf den – verglichen mit den übrigen Quartalen des Jahres 2015 – unterdurchschnittlichen nominalen Anstieg der Bruttolöhne (+ 2,4 %) zurückzuführen.
Die Entwicklung des Index der tariflichen Monatsverdienste inklusive Sonderzahlungen für Januar 2016 (+ 2,6 %) und Februar 2016 (+ 2,4 %) – verglichen mit dem jeweiligen Monat des Vorjahres – lässt für das erste Quartal 2016 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal einen deutlichen Anstieg des Nominallohnindex erwarten.