Österreichischer Büromöbelmarkt spürt Rückenwind durch Bautätigkeit

04. Jul 2016 • News • Interconnection Consulting • Branchenstudien • Marktdaten • Marktanalyse • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion • Arbeitswelt

Im letzten Jahr konnte der österreichische Markt für Büromöbel erstmals seit 2011 wieder einen Anstieg verzeichnen (+1,1% im Wert). Durch die weiterhin starke Bautätigkeit im Nicht-Wohnbau wird sich das Wachstum auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Laut einer Studie von Interconnection Consulting wird bis 2019 mit einem durchschnittlich jährlichen Wachstum von 1,6% gerechnet.

Steigende Büromieten erhöhen Bürobautätigkeit

Die Büromieten steigen aufgrund des derzeit geringen Angebotes moderat an, was wiederum den Büroneubau fördert. Allein im vergangenen stiegen die Bürofertigstellungen um 23,1% an. Es gibt eine. hochwertige Projektpipeline in sehr guten Lagen. So ist für die Jahre 2016 und 2017 alleine in Wien u.a. die Fertigstellung der ÖAMTC Zentrale (Gesamtmietfläche: 16.000m²), der Post Zentrale (Gesamtmietfläche: 49.500m²) oder des Smart Campus (27.000m²) geplant. Insgesamt prognostiziert Interconnection einen durchschnittlichen Anstieg in diesen Bereich um 3,6% jährlich bis 2019.

Onlinekonferenzen sorgen für sinkenden Umsatz bei Konferenzmöbel

Das stärkste Produktsegment des 221-Millionen € schweren Büromöbelmarktes in Österreich bilden die Drehstühle mit 18,9% Anteil, das mit Abstand wichtigste Mobiliar. Danach folgen Konferenzstühle mit 12% und Lounge-Stühle mit 6,7%. Trotz des geringen Anteils bilden Lounge-Stühle gemeinsam mit Drehstühlen und Arbeitstischen das am stärksten wachsende Produktsegment im gesamten Büromöbelsegment. Durch die steigende Internet-Kommunikation im Unternehmensbereich (Emails, Online-Konferenzen) leidet wiederum die Nachfrage nach Konferenzmöbeln (Konferenztische, Konferenzstühle), die Umsatzeinbußen hinnehmen mussten. Die Kunden geben für Konferenzmöbel nicht mehr so viel aus und so sinken auf die Durchschnittspreise. „Bis 2019 wird sich der Trend fortsetzen, da sich Besprechungen von den klassischen Konferenzräume auf informelle Räume verschieben.“, meint dazu Neva Rukonic, Autorin der Studie.

Wien dominiert den Büromöbelmarkt

Zahlreiche Großprojekte, mit verstärkter Nachfrage nach Executive Möbeln führten dazu, dass das Segment der Großkunden seinen Marktanteil erhöhen konnte (37%). Das Marktwachstum im Großkundenbereich betrug 4,4%. Den stärksten Rückgang verzeichneten das Segment des öffentlichen Sektor (-3,7%), da aufgrund sinkender Budgets auch bei Büromöbel gespart wird. Haupttreiber für den Büromöbelmarkt waren die Industrie und der Finanzsektor. Regional gesehen verzeichnete Tirol die beste Entwicklung. Obwohl Wien mit einem Marktanteil von 31,5% den größte Büromöbelmarkt darstellt, konnte Tirol mit 3,6% Marktanteile die beste Entwicklung (+3,4%) vorweisen. Auch Burgenland und Niederösterreich lagen mit ihrem Wachstum über dem bundesweiten Schnitt. Vorarlberg wiederum führt die Bundesländer mit der schlechtesten Entwicklung an, gefolgt von Kärnten und Salzburg.

Marktkonzentration durch Konsolidierung gestiegen

Der österreichische Markt für Büromöbel ist immer stärker dem ausländischen Mitbewerb ausgesetzt. Ein Beispiel dafür war die Auftragsvergabe zur Möblierung des Erste Campus – mit einem Geschäftsvolumen von 16 Mio. Euro, einem der größten Projekte des Jahres – an den Schweizer Wohn- und Büromöbelhersteller Vitra. Die Konsequenz der zunehmenden Internationalisierung ist eine Konsolidierung des Marktes, die eine Zusammenführung von Unternehmen zur Folge hat. So übernahm im Vorjahr der Investor Erhard Grossnigg sowie Ex-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein über ihre BGO Beteiligungsverwaltungs GmbH den Waidhofner Büromöbelhersteller Bene und nachfolgend den burgenländischen Konkurrenten Neudörfler. Damit wollen die beiden Traditionsbetriebe noch größere Player im Möbelgeschäft werden. Die Hersteller Svoboda und Hali wurden wiederum von der faw Unternehmensberatung übernommen, um damit ihre Marktposition zu sichern. Diese beiden Gruppen zusammen machen 46,9% des Büromöbelmarktes aus. Die Marktkonzentration am Büromöbelmarkt ist nicht zuletzt aufgrund der Marktbereinigungstendenzen stark angestiegen. So erhöhte sich der Marktanteil der Top 10 Unternehmen in Österreich um 5% auf 72,0%.

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