Nachhaltigkeit ist für Deutsche eine Frage der Unternehmenskultur

24. Jan 2018 • News • facit-research • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Umwelt & Ökologie • Marketing & Medien

Die Studie „Sustainability Image Score“ (SIS) vor analysiert jährlich seit 2011, welchen Einfluss ökonomische, ökologische und sozialer Nachhaltigkeit und Corporate Responsibility in Deutschland auf das Image von Unternehmen, die Kaufbereitschaft und die Kundenbindung haben. Die Studie zeigt deutlich, dass Konsumenten eine nachhaltige Wahrnehmung nicht von der Unternehmensbranche, sondern von der jeweiligen Unternehmenskultur abhängig machen.


Gerade mit Blick auf die Automobilbranche ist zu erkennen, dass Hersteller, die dem Abgasskandal oder Kartellvorwürfen ausgesetzt sind (z.B. VW, Audi, Mercedes-Benz) das zweite Jahr in Folge von ihren Kunden schlechter bewertet werden. Nur BMW, seit Jahren ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeitsimage, ist von dem Brancheneffekt weitestgehend verschont geblieben.

Das hat verschiedene Gründe: Zum einen, ist BMW bisher kaum von den Skandalen betroffen. Zum anderem wird eine unternehmerische Haltung klar und dauerhaft nach Außen kommuniziert. Dies gilt auch für eine andere Branche, siehe FastFood: Nordsee beweist, dass auch Unternehmen aus dieser Branche durch eine kluge und glaubwürdige nachhaltige Positionierung positiv wahrgenommen werden und dem Brancheneffekt trotzen.

Auszug aus den Key Findings

  • Nachhaltigkeit ist eine Frage der Unternehmenskultur und nicht zwangsläufig der Branche
  • Brancheneffekte treten dann auf, wenn sich keiner (mehr) sichtbar mit Nachhaltigkeit profiliert
  • Die Chance: rund 70% der Verbraucher legen beim Kauf Wert auf Nachhaltigkeit
  • Konsistente Nachhaltigkeitskommunikation stärkt das Markenimage und macht Unternehmen krisenresistenter
  • Nachhaltigkeit beeinflusst das Image mit steigender Tendenz und ist Treiber für neue Geschäftsmodelle

Zum siebten Mal legt die Serviceplan Gruppe die Nachhaltigkeitsstudie „Sustainability Image Score“ (SIS) vor. Diese zeigt jährlich seit 2011, welchen Einfluss Nachhaltigkeit und Corporate Responsibility auf das Image von Unternehmen, die Kaufbereitschaft sowie die Kundenbindung haben. Und vor allem, wie die Kommunikation von Nachhaltigkeit von Verbrauchern wahrgenommen und bewertet wird. In der diesjährigen Untersuchung gibt es zwei zentrale Erkenntnisse: Rund 70 Prozent der Verbraucher legen beim Kauf eines Produktes auf Nachhaltigkeit Wert. Und: Konsumenten machen ihre Wahrnehmung von Nachhaltigkeit nicht an der Unternehmensbranche fest, sondern an der Unternehmenskultur.
Die Top-5-Unternehmen im SIS-Ranking 2017 sind Miele, Erdinger, Radeberger, Landliebe und Kneipp.

Inhalte der Studie SUSTAINABILITY IMAGE SCORE (SIS)

  • Studiendesign
  • Nachhaltigkeitsimages messen
  • Nachhaltigkeitsimages: soziale und ökonomische Themen bleiben wichtig
  • Der SIS Index 2017 für 107 Unternehmen aus 15 Branchen
  • Relevanz der Nachhaltigkeit für die Kaufentscheidung
  • Potenzial für Nachhaltigkeitsinteresse in den Facit Zielgruppen
  • Zukunftsfähige Nachhaltigkeit

Studiensteckbrief

Die Nachhaltigkeitsstudie „Sustainability Image Score (SIS)“ untersucht seit 2011, welches Nachhaltigkeitsimage einzelne Unternehmen oder ganze Branchen aus Sicht der Verbraucher haben und wie sich Nachhaltigkeit auf das Unternehmensimage auswirkt. Durchgeführt wird sie von Facit Research in Kooperation mit Serviceplan Corporate Reputation und der WirtschaftsWoche.

Für die Teilnahme an der Studie werden keine Nachhaltigkeitsexperten oder Meinungsmacher ausgewählt, sondern ausschließlich Konsumenten und Markenverwender: So basieren die Ergebnisse des SIS 2017 auf einer Onlinebefragung von circa 18.100 Verbrauchern zu 109 Marken aus 15 Branchen. Erstmals untersucht wurden in diesem Jahr die Branchen Bier und Körperpflege.