Musterschüler der Gebäudedämmung unter Druck

29. Jan 2016 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Branchenstudien • Umwelt & Ökologie • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion

Vom einstigen Musterschüler der Gebäudedämmung ist nur mehr wenig übrig. Kaum eine Woche vergeht, in der kein Artikel erscheint, der die Gebäudedämmung in Frage stellt, sei es nun aufgrund der vermeintlich geringen Effizienz, des Hinterfragens des ökologischen Nutzens - Stichwort Klimawandel - oder der potentiellen Gefahr bei Bränden.


Trotz stabiler Nachfrage sinken die Herstellererlöse mit Dämmstoffen im Jahr 2015 voraussichtlich um -1,5% geg. VJ, wie aktuelle Daten im BRANCHENRADAR „Dämmstoffe in Deutschland 2015“ zeigen.

Vom einstigen Musterschüler der Gebäudedämmung ist nur mehr wenig übrig. Kaum eine Woche vergeht, in der kein Artikel erscheint, der die Gebäudedämmung in Frage stellt, sei es nun aufgrund der vermeintlich geringen Effizienz, des Hinterfragens des ökologischen Nutzens oder der potentiellen Gefahr bei Bränden. Umso erstaunlicher erscheint der Umstand, dass die Hersteller von Dämmstoffen im laufenden Jahr eine äußerst robuste Entwicklung der Nachfrage mit plus 0,3% geg. VJ melden. Während die Nachfrage nach Dämmstoffen in den Bereichen der Fassade (WDVS und hinterlüftete Fassaden) sowie Boden (Estrich-Trittschalldämmung) deutlich an Boden verliert, verzeichnet insbesondere der Bereich der Innendämmung im mehrgeschossigen Wohnbau 2015 ein kräftiges Wachstum.  

Der Teufel steckt im Detail

So rosig wie die Nachfrageseite vermuten lässt, ist die Marktsituation bei genauerer Betrachtung keineswegs. Während das Neubauvolumen im laufenden Jahr erneut ein starkes Wachstum von drei Prozent verzeichnet, schrumpft das Sanierungsgeschäft mit minus 2,3% geg. VJ zum dritten Mal in Folge.

Zusätzliche Sorgen bereitet den Herstellern der anhaltende Preiskampf, dem sich die Branche ausgesetzt sieht, getrieben durch vermehrte Importe aus Osteuropa, die sich angesichts der Marktlage im unteren Preissegment ansiedeln. Infolge reduzieren sich die Durchschnittspreise auf Gesamtmarktebene im laufenden Jahr voraussichtlich um nahezu zwei Prozent, was trotz stabiler Nachfrage in einer Reduktion der Herstellererlöse um -1,5% geg. VJ resultiert. Insgesamt werden voraussichtlich 2,27 Milliarden Euro umgesetzt.

Sollte sich an den Rahmenbedingungen für Dämmstoffe in Zukunft nichts ändern, wird dies weiterhin Billig-Importen Tür und Tor öffnen, während die Durchschnittspreise der traditionellen Anbieter weiter unter Druck geraten und letztlich die Qualität und Quantität der Gebäudedämmung in Deutschland negativ beeinflusst wird.

Tabelle: Umsatzentwicklung Dämmstoffe für Hoch- und Tiefbau in Deutschland | Herstellererlöse

Umsatz in Mio. Euro 2012 2013 2014 2015e
Dämmstoffe 2.327,0 2.317,4 2.300,6 2.266,0

Quelle: BRANCHENRADAR Dämmstoffe in Deutschland 2015

Die Berechnung wurde mit aller gebotenen Sorgfalt - aber ohne Gewähr - erstellt.

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