Home-Office verändert den Büromöbelmarkt in Westeuropa
03. Sep 2021 • News • Interconnection Consulting • Branchenstudien • Marktdaten • Marktforschung • Wirtschaftsstatistik • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion

In diesem Jahr wird der Markt um 8% zulegen. Das Vorkrisenniveau wird jedoch erst wieder Ende 2023 erreicht sein. Der Trend zum Home-Office wird viele Produzenten in existentielle Krisen stürzen, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt.
Gewaltige Abstürze erlebten 2020 vor allem die Märkte Südeuropas. Am schwersten erwischte es dabei Spanien mit einem Rückgang von 26,0%. Aber auch in Italien, Frankreich und Großbritannien fiel der Rückgang am Büromöbelmarkt mit über 20% dramatisch aus. Dies hat auch die Länderanteile am gesamten Büromöbelmarkt in Westeuropa etwas durcheinandergewürfelt. Der deutsche Markt ist mit einem Anteil von 28,5% mittlerweile fast so groß wie der zweitplatzierte britische und drittplatzierte französische Markt zusammen. Das 60 Millionen Einwohner Land Italien wurde von der Schweiz überholt und hält in diesem Jahr bei rund einem Viertel des Marktvolumens von Deutschland. Spanien liegt bei einem Marktanteil von 5,8%, und damit nur knapp vor Schweden.
Home-Office als Game-Changer
Die Zahl der Insolvenzen stieg 2020 und 2021 trotz hoher Umsatzverluste aufgrund der Geldspritzen der Regierung nicht an. „Dies könnte sich jedoch sehr bald für Unternehmen mit strukturellen Problemen ändern“, erklärt Katarina Gajdova. Dabei wird sich das vermehrte Home-Office als Game-Changer entwickeln. Unternehmen, die nicht rechtzeitig die neuen Erfordernisse des Marktes erfüllen könnten bald in eine Notlage schlittern, was auch Bewegung auf den M&A-Markt bringen wird. Vor allem Unternehmen mit einem etablierten Online-Verkaufsservice sowie Unternehmen im Luxussegment sind resistenter für die Veränderungen am Markt, zeigt die Studie. Neben dem Home-Office hebt die Studie die immer größere Wichtigkeit des Online-Handel, ergonomische Lösungen hervor, sowie dem Trend zum Customizing, also dem Anpassen an individuelle Kundeninteressen.
Büroteiler im Vormarsch
Gerade der Trend zum Homeoffice hat das Produktsegment der Drehstühle gerettet, die auch mit einem erwarteten Umsatz von 1,7 Mrd. Euro die größte Produktgruppe darstellen. Mit einem Zuwachs von 9,5% wächst das Segment gleichzeitig weit über dem Branchendurchschnitt. Dahinter folgen Bürotische mit knapp 1,6 Mrd. Euro. Einen Aufschwung in Pandemiezeiten erfuhren naturgemäß die Teilungssysteme, die 2021 als einzige Produktgruppe im zweistelligen Bereich wachsen werden. Insgesamt liegt beim Kundensegment das Verhältnis Privat zu Öffentlicher Sektor bei 85 zu 15. Die Top-Unternehmen am westeuropäischen Markt sind in alphabetischer Reihenfolge: Antares, Balma, Felix, Flokk, Kinnarps, Kraft, MDD, Nowy Styl, Techno/Ahrend.
In der Studie untersuchte folgende Märkte: Großbritannien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Spanien, Schweden, Schweiz.
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