Gründerinnen fühlen sich gegenüber Gründern benachteiligt
06. Dez 2016 • News • PRESSEPORTAL • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft

Gründerinnen in der Digitalwirtschaft hadern mit den Rahmenbedingungen in Deutschland. Dies ist das Ergebnis der wissenschaftlichen Studie "NEUE WELT und ALTE ROLLEN? Zur Situation von Gründerinnen in der Digitalwirtschaft in Deutschland" des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation in Kooperation mit dem Netzwerk "Women in Digital".
Frauen haben es nach Meinung der befragten Gründerinnen immer noch deutlich schwerer bei der Unternehmensgründung als Männer. Rund zwei Drittel (64 Prozent) teilen diese Ansicht. Fast die Hälfte der Befragten (42 Prozent) fühlt sich als Gründerin oft nicht ernst genommen.
Ausgehend von dem Befund, dass der Gründerinnen-Anteil in der deutschen Digitalwirtschaft bei nur neun Prozent liegt, fragt die Studie des Vodafone Instituts Gründerinnen nach den größten Hürden. Über 86 Prozent von ihnen geben an, dass es eine besondere Hürde für Frauen darstellt, sich auf die übliche Selbstdarstellung und Übertreibung in der nach wie vor männer-dominierten Digitalbranche einzulassen. Entscheidend ist zudem die gefühlte Benachteiligung durch Investoren und Kreditgeber (62 Prozent) sowie das Fehlen von Mentorinnen und weiblichen Vorbildern (58 Prozent).
Gründerinnen selbst glauben nicht, dass ihnen in erster Linie IT-Kompetenzen fehlen. Sie geben an, dass vor allem Zugänge zu den bislang oft männer-dominierten Tech-Netzwerken (über 95 Prozent) helfen würden. Gründerinnen könnten dadurch Anregungen und Unterstützung für die Unternehmensgründung erhalten. Des Weiteren würde eine Bestärkung ihrer Person im Selbstmarketing (93 Prozent) bei der Unternehmensgründung helfen. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund, dass rund 85 Prozent der Befragten fehlendes Selbstbewusstsein als eine besondere Hürde ansehen, von größter Bedeutung.
Studiensteckbrief
Für die Studie wurden 22 Gründerinnen und Experten interviewt sowie 112 Gründerinnen per Online-Umfrage befragt.
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