Fliegenden Autos - Szenarien zur Vision von Aeromobility
09. Jun 2017 • News • TRENDONE • Trendforschung • Blog & Paper • Tourismus, Freizeit & Sport • Verkehr & Mobilität • Online & IKT & Elektronik

Im April 2017 wurde erneut bekannt, dass Larry Page ein weiteres Luftmobilitäts-Start-up finanziell unterstützt. Die Kitty Hawk Corporation mit Sitz in Mountain View arbeitet an einer Drohne mit acht Elektromotoren zur Personenbeförderung. Auch Uber verfolgt mit „Elevate“ ambitionierte Pläne. Medienwirksam veranstaltete das Unternehmen im April 2017 den Elevate Summit. An drei Tagen trafen sich internationale Experten in Dallas um über Chancen und Barrieren von „on-demand urban air transportation“ zu beraten.
Drohnen und Multikopter formen eine neue Klasse der Fortbewegung in der Luft. Abseits der militärischen Nutzung haben E-Commerce-Anbieter und Logistikunternehmen frühzeitig die Potenziale der Luftfahrzeuge zur Warenlieferung bis an die Haustür erkannt. Im nächsten Schritt arbeiten aufstrebende Start-ups und etablierte Unternehmen an fliegenden Lösungen zum Personentransport. Ihre Vision eines zeitsparenden Individualverkehrs versetzt Investoren in wahre Euphorie.
Wie sich die Entwicklungsarbeit der Unternehmen auf die Zukunft auswirken kann, zeigen zwei Szenarien.
Szenario 1 – Fliegende Autos im Privatbesitz
Fliegende Autos gelten in der Frühphase ihrer Entwicklung als Status- und Lifestylesymbol. Wie bereits bei der Markteinführung der ersten Tesla-Modelle werden vermögende Privatpersonen Flugautos erwerben. Pionierunternehmen wie Aeromobil aus der Slowakei und Pal-V aus den USA profitieren als „First Mover“ und haben mit der Fertigung von Kleinstserien begonnen. Hohe Anschaffungskosten von mehr als € 200.000 sorgen für den Exklusivcharakter der Flugautos. Sie stehen in dieser Phase vielmehr in Konkurrenz zu den etablierten Fortbewegungsarten in der Luft wie z.B. Helikopterflügen als zum individuellen Straßenverkehr.
Szenario 2 – Beförderungsdienstleistung per Flugtaxi
Die Bezeichnung fliegendes Auto ist dem Begriff der Aeromobilität gewichen. Der Grund dafür: Vernetzte Dienstleistungen, die Personen in urbanen Ballungsgebieten per Lufttaxi befördern. Kernelement des Services ist das sogenannte VTOL (Vertical Take-Off and Landing). Start und Landung erfolgen senkrecht auf engstem Raum, was die Grundvoraussetzung für die städtische Nutzung darstellt. Der chinesische Anbieter Ehang sowie das deutsche Unternehmen Lilium gelten in der Branche als Wegbereiter.