Boom bei Fertigteilhäusern in Deutschland ungebrochen
05. Jun 2018 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Branchenstudien • Umwelt & Ökologie • Bau & Wohnen • Produktion

Marktentwicklung Fertigteilhäuser total in Deutschland
Vor dem Hintergrund moderat steigender Baubeginne bei alleinstehenden Ein- und Zweifamilienhäusern beschleunigte im Jahr 2017 die Nachfrage nach Fertigteilhäusern auf 5,8 Prozent gegenüber Vorjahr. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 18.100 Ein- und Zweifamilienhäuser in Fertigteilbauweise errichtet, mehr als neunzig Prozent davon in Riegelbauweise. Damit stieg die Fertighausquote, also der Anteil der Fertigteilhäuser an allen neuerrichteten Eigenheimen auf 19,2 Prozent. Die Herstellererlöse erhöhten sich im Jahresabstand sogar um 8,2 Prozent, nicht zuletzt weil öfter bezugsfertige Ausführungen gekauft wurden. Lag der Anteil schlüsselfertiger Häuser im Jahr 2014 noch bei vierzig Prozent, waren es im vergangenen Jahr bereits mehr als 46 Prozent. Tendenz weiter steigend.
Für das rasante Wachstum von bezugsfertigen Ausführungen gibt es im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen die steigende Bedeutung von Bauträgern. Im vergangenen Jahr wurden bereits 42 Prozent aller Fertigteilhäuser für Bauträger errichtet, die diese – zumeist bezugsfertig – an Private weiterverkaufen. Für den Konsumenten hat der Kauf vom Bauträger einige Vorteile. Man erspart sich etwa die Suche nach einem Baugrund und den administrativen Aufwand bis hin zur Baubewilligung, zudem auch Verhandlungen mit Architekten und Handwerkern. Man kauft, ähnlich einer Eigentumswohnung, ein fertiges Objekt. Zum anderen sind aber auch private Bauherren offenbar immer weniger bereit, bei der Finalisierung eines Fertigteilhauses selbst Hand anzulegen. Und das aus gutem Grund, schrumpft doch der Anteil der passionierten Heimwerker seit Jahren, nicht zuletzt auch weil immer weniger eine handwerkliche Ausbildung besitzen oder von ihren Eltern mit Werkzeugen umzugehen gelernt haben.