Bereits 20 Prozent der Deutschen nutzen Online-Essenbestelldienste

17. Apr 2017 • News • YouGov • Marktforschung • Online & IKT & Elektronik • Handel & Dienstleistung • Essen & Trinken • Marketing & Medien • Gastronomie

Es ist Sonntag und alle Lebensmittelgeschäfte haben geschlossen, es fehlt an Lust oder schlichtweg der Zeit zum selber Kochen. Gründe um auswärts zu essen gibt es viele, doch die Deutschen bevorzugen es in den eigenen vier Wänden.


Werden die Deutschen vor die Wahl gestellt, ob sie lieber auswärts oder zu Hause essen, geben lediglich sieben Prozent an, grundsätzlich Restaurants zu bevorzugen. 39 Prozent sagen, sie essen lieber zu Hause. Diese Vorliebe der Deutschen birgt ein großes Potenzial für Online-Essenbestelldienste, das in Zeiten, in denen sich der Alltag der Menschen zunehmend online abspielt, sehr groß ist. Dennoch hat bisher nur jeder fünfte Deutsche (19 Prozent) sein Essen bei Lieferdiensten wie Lieferando, Deliveroo oder foodora bestellt, wie der aktuelle YouGov-Report Essen per Klick – Nutzung und Potenzial von Online-Essenlieferdiensten zeigt.

Die derzeitigen Nutzer der Online-Essenbestelldienste sind vor allem männlich, jünger und wohnen in urbanen Regionen. Doch auch bei einem Großteil der restlichen Bevölkerung sind die Grundvoraussetzungen für die potenzielle Nutzung von Online-Lieferdiensten gegeben: Sieben von zehn Deutschen sind gegenüber Lieferdiensten oder Essen zum Mitnehmen grundsätzlich offen. 72 Prozent nutzen das Internet zudem zum Online-Shopping von Waren und Dienstleistungen. In dieser Gruppe ist der Anteil an Menschen ohne Kinder (53 Prozent) und Personen, die in einer Beziehung sind, aber nicht zusammenleben (60 Prozent), besonders hoch. Zusätzlich drängen Gastronomieketten wie z. B. McDonald’s oder Burger King mithilfe von Partnern selbst in den Lieferbereich.

Hinsichtlich der Ansprüche an das Angebot der Anbieter lassen sich ebenfalls Aussagen über die Vorlieben der potenziellen Nutzer machen. Unter anderem ernährt sich die große Mehrheit (86 Prozent) fleischhaltig, jedem Zweiten ist die Frische besonders wichtig und zwei von fünf möglichen Kunden achten auf Zuckergehalt und Fettanteil. Italienische Restaurants stehen unter den potenziellen Nutzern besonders hoch im Kurs: 72 Prozent besuchen diese zumindest gelegentlich. Aber auch andere Küchen erfreuen sich hier großer Beliebtheit.

48% der Bevölkerung zählt dabei zur Potenzialgruppe und vereint dabei die Affinität für Lieferdienste und OnlineShopping. Viele potenzielle Kunden bestellen Essen noch klassisch per Telefon oder holen dieses persönlich ab. Dabei bergen Online-Bestelldienste über viele Bevölkerungsgruppen hinweg, enormes Potenzial. Vor allem kinderlose, nicht zusammenlebende Paare sind besonders affin. Hier gilt es gezielt auf deren Bedürfnisse und Ansprüche einzugehen.

Auszug aus den Ergebnissen der Studie

  • Die Deutschen essen grundsätzlich lieber zu Hause als in Restaurants.
  • jeder fünfte Deutsche bereits Online-Essenbestelldienste genutzt.
  • Nutzer von Online-Essenbestelldiensten eher männlich, jünger, einkommensstark und wohnen in urbanen Regionen.
  • Online-Essenbestelldienste werden europaweit immer populärer und versprechen großes Wachstum. 
  • Etablierte Gastroketten und Systemgastronomie liegen bei Bekanntheit und Nutzung klar vorn und drängen inzwischen selbst in den Lieferbereich. 
  • Die Grundvoraussetzungen für die Nutzung von Online-Essen Bestelldiensten sind gegeben – viele Anbieter laufen jedoch Gefahr dieses Potenzial nicht optimal auszuschöpfen.
  • Wer vom Wachstum profitieren will, muss wissen, wo das Potenzial besonders hoch ist und wo eine gezielte Ansprache Erfolg verspricht. 
  • Potenziellen Nutzer haben ganz bestimmte Ansprüche an Ernährung und Gastronomieangebote.
  • Mögliche Kunden sind mehrheitlich aufgeschlossen, was neue Gerichte und fremde Küchen anbelangt: 76 Prozent haben Spaß daran Neues zu entdecken.
  • Potenzielle Nutzer von Online-Essenbestelldiensten Nutzen alle gängigen sozialen Netzwerke häufiger, besitzen häufiger Smartphones und nutzen verstärkt Nachrichtenportale oder Online Ausgaben von Zeitungen und Zeitschriften.
  • 70 Prozent der potenziellen Nutzer sind Geschäften, die zu Ketten gehören, gegenüber eher positiv eingestellt. Nur jeder fünfte meidet diese Geschäfte eher.