Arbeiten in Tourismus, Pflege und Handel in Österreich 2022

06. Feb 2022 • News • bmm • Marktforschung • Gesundheit • Tourismus, Freizeit & Sport • Handel & Dienstleistung • Arbeitswelt

Am 02. Februar war es endlich soweit - die Ergebnisse der ersten Mitarbeiterstudie in Zusammenarbeit mit den Tourismusschulen Bad Gleichenberg wurde präsentiert. Die aktuellen Ergebnisse rund um das Arbeiten im Tourismus (und in der Pflege und im Handel) gibt es hier:


  • Das derzeitige Beschäftigungsausmaß der Befragten

    • 48,7 % sind vollzeitbeschäftigt (Steiermark: 47,2 %)
    • 22,7 % sind teilzeitbeschäftigt (Steiermark: 23,4 %)
    • 11,1 % sind geringfügig beschäftigt (Steiermark: 11,4 %)
    • 17,5 % sind derzeit arbeitslos oder in Schulung (Steiermark: 18,0 %)
  • Fast 83 % der Befragten sind derzeit zumindest geringfügig beschäftigt

  • Mehr als 80 % gehen (sehr) gerne (83,2 %) ihrer derzeitigen Beschäftigung nach. Die Lust am Arbeiten ist gegeben. Auch die letzten beiden Jahre haben diese Lust nicht signifikant beeinflusst. (Steiermark: 83,8 %)
    • sehr gerne: 45,0 %
    • gerne: 38,2 %
  • Fast 50 % (46,8 %) aller Befragten können sich grundsätzlich eine Tätigkeit im Tourismus vorstellen. (Steiermark: 46,7 %)
    • ein Viertel (26,4 %) kann sich eine Tätigkeit im Handel vorstellen
    • ein Fünftel (19,9 %) in der Pflege
    • Die grundsätzliche Bereitschaft gilt es also in Zukunft bewusst „abzuholen“.
  • Das Interesse an der Branche (46,6 %), der Kontakt mit Menschen (29,5 %) und abwechslungsreiche Tätigkeiten / Aufgaben (15,1 %) sind spontan die drei Hauptgründe für die grundsätzliche Bereitschaft, im Tourismus zu arbeiten. Diese 3 Spontannennungen machen rund 90 % aller Antworten aus.
  • Mehr als 60 % haben in diesen Bereichen (im Tourismus, in der Pflege oder im Handel) schon Arbeitserfahrung. (Steiermark: 62,0 %) Mitarbeiterstudie 2022
    • Die Top 5-Gründe (gestützt abgefragt) für den derzeitigen (und auch zukünftigen) Mitarbeiter-Engpass im Tourismus, in der Pflege und im Handel sind:
    • zu geringe Bezahlung: 70,6 %
    • unattraktive Arbeitszeiten: 61,3 %
    • zu viel Stress: 57,4 %
    • zu wenig Anerkennung / Wertschätzung: 48,1 %
    • nicht familienfreundlich: 47,8 %
  • 4,4 Gründe sind es im Schnitt, die aus der Bereitschaft keine Arbeitstätigkeit werden lassen. An diesen 5 Bereichen gilt es sofort zu arbeiten, will man langfristige Lösungen herbeiführen. Weitere Gründe sind: zu wenig Perspektiven / Aufstiegschancen, passt nicht zum eigenen Lebensstil und unattraktive Arbeitgeberbetriebe.
  • Laut Einschätzung der Befragten werden sich in Zukunft junge Menschen für einen Job im Bereich Tourismus und Pflege interessieren:
    • mehr: 18,4 % (Steiermark: 20,2 %)
    • gleich viel: 37,1 % (Steiermark: 36,1 %)
    • weniger: 44,5 % (Steiermark: 43,7 %)
    • Von selber wird sich die Situation weiter verschärfen. Ohne Veränderungen werden in Zukunft signifikant weniger junge Menschen in diesen Bereichen arbeiten.
  • Was die Beschäftigung von Quereinsteigern im Tourismus und in der Pflege anlangt, so sind die Befragten der Meinung, dass sich in Zukunft … für einen Job in diesen Bereichen interessieren werden.
    • mehr: 22,9 % (Steiermark: 24,0 %)
    • gleich viel: 44,4 % (Steiermark: 44,1 %)
    • weniger: 32,7 % (Steiermark: 31,9 %)
  • Will man die vorhandene Arbeitsbereitschaft im Tourismus (aber auch in Pflege und Handel) in tatsächliche Beschäftigungsverhältnisse umwandeln, gilt es völlig neue Entlohnsysteme zu entwerfen, Arbeitszeiten neu zu gestalten, aber auch Abläufe und Prozesse bedürfen einer Neuausrichtung.
  • All diese Punkte helfen aber nicht (beim schnellen Abholen), wenn nicht Wertschätzung und Lebensstilkompatibilität gegeben sind
  • Arbeiten im Tourismus ist ein holistisches Thema, welches langfristig mehrere Veränderungen brauchen wird