Der Erfolg der Marke IKEA in Deutschland
Zeitloses Design, handliche Einzelteile, billige Ware: Die pragmatische Seite des Möbelhauses IKEA ist nur eine Zutat für das Rezept seines Erfolgs. IKEA ist Lebensgefühl für alle, ein Hauch von Geschmack, Familienpicknick mit schwedischen Hotdogs. Deshalb fällt es den Kunden auch so leicht, die Schattenseiten des Unternehmens auszublenden. Ein SWR2 Kulturgespräch mit Stephan Grünewald.
Anbieter: | rheingold institut |
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Veröffentlicht: | Aug 2016 |
Autor: | SWR2: Kulturgespräch mit Stephan Grünewald |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Blog & Paper |
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Branchen: | Handel & Dienstleistung • Marketing & Medien |
Tags: | Einrichtungshäuser • IKEA • Marke • Markenpositionierung • Markenstrategie • Markenwahrnehmung • Möbelbranche • Möbelhäuser • Möbelmärkte |
Herr Grünewald, Deutschland ist einer der wichtigsten Märkte für IKEA, wieso lassen sich die deutschen Kundinnen und Kunden besonders gern vom fröhlichen "du" ansprechen? Stichwort: "Wohnst du noch, oder lebst du schon?"
IKEA ist für die Menschen, gerade in Deutschland, ein immerwährendes Versprechen. Ich glaube, man kann den zeitlosen Erfolg von IKEA nur verstehen, wenn man in die Gründerjahre guckt. Damals war die Gesellschaft noch borniert, betoniert, es gab damals ein großes Feindbild, die massive Eichenschrankwand, die in den elterlichen Wohnzimmern thronte. Diese Eichenschrankwand war in ihrer massiven Unverrückbarkeit ein Sinnbild für eine Frühversargung, das heißt, man umgibt sich schon zu Lebzeiten mit dem Material, was einen dann ins Jenseits begleitet. Und an der Stelle startete der Befreiungsimpuls: Wir wollen keine Möbel mehr, die so massiv und unverrückbar sind, die sollen kleinteilig sein, die sollen flexibel sein. Man will im Grunde genommen nicht vor Ehrfurcht vor dem Möbelstück erstarren, sondern man will ein "Du-und-Du-Verhältnis" eingehen.