Weltspartag 2021: Wie attraktiv ist das Sparbuch noch in Österreich

Anlässlich der Weltsparwoche hat GfK Austria die Frage gestellt, inwieweit klassische Sparprodukte von den Österreichern und Österreicherinnen noch genutzt und wie attraktiv diese eingestuft werden.

Anbieter: GfK Austria GmbH
Veröffentlicht: Okt 2021
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Finanzdienste
Tags: Anlageformen • Sparbuch • Sparen • Zinsen

Eines ist jedenfalls fix: Das gute alte Sparbuch ist zwar immer noch das am meisten verbreitete Sparprodukt, hat aber hinsichtlich der Attraktivität an diversen Spar- und Anlageprodukten starke Einbußen verzeichnen müssen.

Dies zeigt unsere aktuelle Ausgabe des GfK Stimmungsbarometers für das erste Halbjahr 2021, welches Informationen über das Interesse der Österreicher und Österreicherinnen an verschiedenen Spar- und Anlageformen liefert – unabhängig von der tatsächlichen Nutzung.

Das klassischen Sparbuch hat an Attraktivität verloren

Klassische Sparprodukte wie beispielsweise das Sparbuch sind mittlerweile aus dem Repertoire der Österreicher und Österreicherinnen hinsichtlich der interessantesten Spar- und Anlageformen nahezu verschwunden. Nur mehr 18% der Österreicher und Österreicherinnen stufen diese Möglichkeit als besonders attraktiv ein – ein seit Jahren rückläufiger Trend. „Gerade in Niedrigzinsphasen, aber auch während Krisenzeiten, können „feste Werte“ wie Gold oder Immobilien deutlich stärker punkten als die traditionellen Klassiker,“ so Frau Mag. Swoboda, Commercial Director der GfK und Finanzmarktforscherin.

Sparbuch dennoch Dauerrenner trotz Niedrigzinsen beim Produktbesitz

Betrachtet man im Vergleich zum Stimmungsbild bzgl. Attraktivität diverser Anlageformen, den tatsächlichen Produktbesitz, so kristallisiert sich ein anderes Bild heraus: Neben dem Girokonto, das nahezu jeder Österreicher besitzt, ist das klassische Sparbuch das am weitesten verbreitete Bankbzw. Sparprodukt. Wenn auch der Anteil der Personen, die ein Sparbuch besitzen in den letzten 10 Jahren stark rückläufig war, behauptet das Sparbuch seine Position als Nummer eins Sparprodukt.

Waren es vor rund 10 Jahren noch über 70% die ein Sparbuch besaßen, so liegt der Anteil aktuell bei 56%. Allerdings bekommt das Sparbuch immer stärkere digitale Konkurrenz. Viele ÖsterreicherInnen sind bereits auf ein Online-Sparkonto umgestiegen. Im Schnitt besitzt knapp jeder Zweite ein Online Sparkonto – Tendenz steigend. Dementsprechend könnte das Online Sparkonto dem klassischen Sparbuch bald den ersten Platz streitig machen.

„Diese immer noch führende Position des Sparbuchs ist keineswegs überraschend – auch wenn wir immer digitaler werden. Herr und Frau Österreicher sind in ihrem Anlageverhalten risikoavers, möchten einen schnell verfügbaren Notgroschen auf der Seite haben und verfügen über weniger Expertise hinsichtlich komplexeren Anlageformen. All diesen Bedürfnissen kommt das Sparbuch bestens entgegen: Es ist einfach, flexibel und sicher“, ergänzt Mag. Swoboda. Zur Studie Seit 2017 werden jährlich 1.000 Österreicher (ab 15 Jahren) hinsichtlich ihres Interesses an Spar- und Anlageformen – unabhängig von der eigenen Nutzung – befragt. Das “GfK Stimmungsbarometer” wird halbjährlich ausgewertet und veröffentlicht.