Was die Deutschen im Urlaub wirklich vermissen

Die Entbehrungen auf Reisen halten sich heutzutage in engen Grenzen. Wenn etwas vermisst wird, dann sind es eher Annehmlichkeiten und Geborgenheit: So fehlt 46 Prozent der Urlauber, die auf Reisen etwas vermisst haben, das eigene Bett. Mit großem Abstand folgen das „gemütliche Zuhause“, das eigene Haustier sowie die gewohnte Umgebung.

Anbieter: Stiftung für Zukunftsfragen
Veröffentlicht: Jan 2016
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Tourismus, Freizeit & Sport
Tags: Auslandsreisen • Fernreisen • Heimweh • Inlandsreisen • Reisebilanz • Reisedauer • Reiseverhalten • Reiseziele • Tourismus • Urlauber • Urlaubsausgaben

Das TOP-Ranking der Heimweh-Symotome

Die Entbehrungen auf Reisen halten sich heutzutage in engen Grenzen. Wenn etwas vermisst wird, dann sind es eher Annehmlichkeiten und Geborgenheit: So fehlt 46 Prozent der Urlauber, die auf Reisen etwas vermisst haben, das eigene Bett. Mit großem Abstand folgen das „gemütliche Zuhause“, das eigene Haustier sowie die gewohnte Umgebung.
©Stiftung für Zukunftsfragen 2015

Relativ gering ist hingegen das Heimweh nach Freunden oder der Familie. Auch typisch deutsche Nahrungsmittel wie Schwarzbrot oder heimisches Bier vermissen nur noch die wenigsten Urlauber.

Frauen vermissen die Familie, Männer den Fernseher

Frauen und Männer wünschen sich auf Reisen unterschiedliche Dinge aus der Heimat. So sehnen sich Frauen überdurchschnittlich oft nach der Familie, dem eigenen Bett, dem Haustier und auch dem Badezimmer. Männern hingegen fehlen öfter der Fernseher und die Zeitung sowie deutsches Essen und Trinken.

Auch zeigen sich zwischen Ost- und Westdeutschen Unterschiede beim Vermissen: Während im Osten Unterhaltung, Abwechslung und „etwas zu tun haben“ vermisst werden, wünschen sich die Westdeutschen mehr Sauberkeit und Kontakt zu den Daheimgebliebenen.

Grundsätzlich steigt das Heimweh mit der Entfernung: So vermissen Inlandsurlauber deutlich weniger als Fernreisende. Am wenigsten Heimweh auf Reisen zeigen Singles, die lediglich eine Entbehrung besonders häufig betonen: Den richtigen Urlaubspartner.

Destinationen sollten Lokales betonen

Fazit ist: Dank Handy und E-Mail, Facebook und Skype wird das Heimweh nach Personen immer seltener. Auch müssen Reisende mittlerweile fast nirgendwo auf der Welt mehr auf heimische Produkte – von der Sportschau bis zum Brotaufstrich – verzichten. Die Kehrseite der Medaille: Der Urlaub reduziert sich zunehmend zu einer Kopie der Heimat mit weniger Verpflichtungen und besserem Wetter.

Ursprüngliche Reisemotive wie „Land und Leute kennenlernen“, „Neues ausprobieren“ und „sich auch einmal überraschen lassen“ werden immer seltener. Um dem Urlaub seine Besonderheiten zu belassen, sollten die Destinationen daher mehr Authentizität, Ursprünglichkeit und Lokales betonen, statt sich nur auf internationale Standards und Angebote zu konzentrieren. Auch die Reisenden sind gehalten, im Urlaub nicht alles zu hinterfragen, zu vergleichen und zu kontrollieren, ob auch wirklich jedes Detail aus dem Prospekt vorhanden ist. Der Kontrast zum Alltag ist mit entscheidend für das Urlaubsglück.

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