Studie: Deutschlands Kommunen zu den Flüchtlingszahlen

Deutschlands Kommunen fühlen sich durch die steigenden Flüchtlingszahlen weniger überfordert als angenommen. Das zeigendie Ergebnisse eine umfangreichen aktuellen Umfrage unter Deutschlands Kommunen hervor. Nur 6 % der Städte und Gemeinden halten sich demnach bereits jetzt für überfordert. Die große Mehrheit, 50 % der Kommunen, antwortete, dass sie - trotz Kapazitätsproblemen - mit der aktuellen Zahl der Flüchtlinge klar kommt.

Anbieter: ARD
Veröffentlicht: Feb 2016
Preis: kostenlos
Studientyp: Pressemeldung
Branchen: Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Flüchtlinge • Flüchtlingspolitik • Flüchtlingsquartiere • Kommunen • Migration • Obergrenze • Unterbringung

Die große Mehrheit, 50 % der Kommunen, antwortete, dass sie - trotz Kapazitätsproblemen - mit der aktuellen Zahl der Flüchtlinge klar kommt.

16 % könnten laut eigener Einschätzung sogar noch mehr Flüchtlinge aufnehmen. 28 % wollten sich zu der Frage nicht äußern. An der Umfrage haben sich 373 der 700 größten Städte und Gemeinden Deutschlands beteiligt, die das ARD-Magazin in den letzten Wochen angefragt hatte.

Die Umfrage gibt auch umfassend Aufschluss über die aktuelle Pro-Kopf-Verteilung der Flüchtlinge in deutschen Kommunen zum Jahresanfang 2016. Der Durchschnitt liegt demnach bei 14,5 Flüchtlingen je Kommune pro tausend Einwohner. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede: Während einzelne Kommunen nur einen Flüchtling pro 1000 Einwohner aufgenommen haben, liegt der Spitzenwert im bayerischen Lichtenfels bei 78 Flüchtlingen pro 1000 Einwohnern. Besonders viele Kommunen Bayerns und Nordrhein-Westfalens finden sich hier in der Spitzengruppe wieder, während sich überproportional viele Kommunen in Baden-Württemberg am Ende der Tabelle wiederfinden. Bei diesen Berechnungen wurden von den Bundesländern betriebene Einrichtungen nicht mit eingerechnet.

Auch bei der Unterbringungsart gibt es große Unterschiede. 43 % der Kommunen setzen demnach auf Gemeinschaftsunterkünfte, während 40 % bei der Unterbringung von Flüchtlingen einzelne Wohnungen bevorzugen.