Internetsucht im Kinderzimmer: Internet- und Computergebrauch bei Kindern und Jugendlichen

Die DAK-Gesundheit leistet mit der Studie „Internetsucht im Kinderzimmer“ einen Beitrag zur Aufklärung. Die Umfrage durch das Forsa-Institut zeigt: Viele Eltern sind bei der Internetnutzung ihrer Kinder verunsichert. Der intensive Gebrauch von Computern führt in vielen Familien zu Problemen – bis hin zu Krankheit und Abhängigkeit. Gleichzeitig geben Mütter und Väter nur wenige Regeln vor.

Anbieter: forsa
Veröffentlicht: Dez 2015
Auftraggeber: DAK
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Bildung & Wissenschaft • Gesundheit • Marketing & Medien • Online & IKT & Elektronik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Abhängigkeit • Digital Agenda • Eltern • Erziehung • Familie • Internetnutzung • Internetsucht • Jugendliche • Kinder • Pädagogik • Regeln • Suchtgefahr

Die Anzeichen einer Sucht

Statement von Prof. Dr. Rainer Thomasius, Ärztlicher Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am UKE

Fast fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland leiden unter krankhaften Folgen ihrer Internetnutzung. In der DAK-Studie „Elternbefragung zur Computernutzung bei 12- bis 17-Jährigen“ wurden die Eltern unter anderem zu möglichen Anzeichen einer krankhaften Internetnutzung ihrer Kinder befragt. Dafür wurde eine adaptierte ElternVersion des Young Diagnostic Questionnaire (Young, 1998) eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein eindimensionales Instrument zur Erfassung eines pathologischen Internetgebrauchs im Selbsturteil. In der DAK-Studie antworten die Eltern auf die einzelnen Fragen wie folgt:

  • 49% der Eltern geben an, dass ihr Kind länger online bleibt als es sich eigentlich vornimmt
  • 22% der Eltern geben an, dass ihr Kind sich ruhelos, launisch, niedergeschlagen oder gereizt fühlt, wenn es versucht, seine Internetnutzung zu vermindern oder ganz damit aufzuhören
  • 20% der Eltern geben an, dass ihr Kind sich vom Internet gänzlich in Anspruch genommen fühlt, z.B. denkt es über vergangene oder zukünftige Internetaktivitäten nach
  • 15% der Eltern geben an, dass ihr Kind Familienmitglieder oder andere Personen angelogen hat, um zu verbergen, wie viel es das Internet wirklich nutzt
  • 12% der Eltern geben an, dass ihr Kind immer mehr Zeit im Internet verbringen muss, um zufrieden zu sein
  • 2% der Eltern geben an, dass ihr Kind das Internet nutzt, um Problemen zu entfliehen oder schlechte Stimmung zu beenden, z.B. Gefühle von Hilflosigkeit, Schuld, Angst oder Niedergeschlagenheit
  • 11% der Eltern geben an, dass ihr Kind schon mehrfach erfolglose Versuche unternommen hat, seine Internetnutzung in den Griff zu
  • bekommen, sie zu vermindern oder das Internet gar nicht mehr zu nutzen
  • 7% der Eltern geben an, dass ihr Kind wegen des Internets eine wichtige Beziehung, Arbeit oder Bildungschance aufs Spiel gesetzt oder riskiert hat, sie zu verlieren

Internet-Nutzung von Kindern (Durchschnittswerte)

Fast fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland leiden unter krankhaften Folgen ihrer Internetnutzung. In der DAK-Studie „Elternbefragung zur Computernutzung bei 12- bis 17-Jährigen“ wurden die Eltern unter anderem zu möglichen Anzeichen einer krankhaften Internetnutzung ihrer Kinder befragt. Dafür wurde eine adaptierte ElternVersion des Young Diagnostic Questionnaire (Young, 1998) eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein eindimensionales Instrument zur Erfassung eines pathologischen Internetgebrauchs im Selbsturteil.Quelle :Internet- und Computergebrauch bei Kindern und Jugendlichen ©DAK Gesundheit; Forsa Institut

Fragenkomplex 1

  • 06 Dauer der Internetnutzung
  • 06 Internetnutzung des Kindes an einem normalen Werktag
  • 07 Internetnutzung des Kindes an einem normalen Tag am Wochenende

Fragenkomplex 2

  • 08 Hauptaktivität
  • 08 Hauptaktivität bei der Internetnutzung
  • 09 Mit welcher Hauptaktivität verbringt das Kind mehr als die Hälfte der Online-Zeit?

Fragenkomplex 3

  • 10 Einschätzungen und Bewertungen zur Internetnutzung des Kindes
  • 11 Aussagen zur Internetnutzung des Kindes
  • 15 Einfluss der Internetnutzung auf die schulischen Leistungen des Kindes
  • 16 Streit mit dem Kind wegen dessen Internet-Nutzung
  • 17 In welchem Alter hat das Kind begonnen, das Internet selbstständig zu nutzen?
  • 18 Aussagen zum Umgang mit dem Internet in der Familie
  • 20 Wie hat das Kind den Umgang mit dem Internet erlernt?

Fragenkomplex 4

  • 22 Regeln zur Internetnutzung
  • 22 Regeln zur zeitlichen Nutzung des Internets durch das Kind
  • 22 Regeln zur örtlichen Nutzung des Internets durch das Kind
  • 22 Regeln zur Inhaltlichen Nutzung des Internets durch das Kind
  • 22 Regeln zur Art der Nutzung des Internets durch das Kind
  • 23 Konsequente Umsetzung der aufgestellten Regeln

Fragenkomplex 5

  • 24 Informations- und Beratungsangebote zur Internetnutzung von Kindern
  • 25 Nutzung von Informations- und Beratungsangeboten zur Internetnutzung von Kindern
  • 26 Nachfrage nach weiteren Informationen zur Internetnutzung von Kindern

Fragenkomplex 6

  • 27 Situation in der Familie
  • 28 Einschätzung der eigenen Familie
  • 29 Experten-Statement
  • 36 Hilfsangebote für Eltern
  • 39 Impressum & Kontakt

Im Auftrag der DAK-Gesundheit hat forsa Politik- und Sozialforschung GmbH eine repräsentative Befragung von 1.000 Müttern und Vätern (zwischen 30 und 75 Jahren), die selbst ein Kind zwischen 12 und 17 Jahren haben, das bei ihnen im Haushalt lebt, zum Thema Internet- und Computergebrauch von Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Gegenstand der Untersuchung waren die Dauer und Art der Internetnutzung, der Umgang mit der Internetnutzung, das Vorhandensein von Regeln zur Internetnutzung durch das Kind sowie Fragen zur familiären Situation und zum Interesse an Informations- und Beratungsangeboten zu diesem Thema. 

Die Studie ist gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf entstanden. Wir nehmen die Ergebnisse ernst. Um die Prävention der Internetsucht zu verstärken, fördert die DAK-Gesundheit neue Aufklärungsbroschüren des DZSKJ. Wie wichtig das Thema ist, zeigt die jüngste Initiative der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler. Sie hat das Thema „Internet- und Computersucht“ zum neuen Schwerpunkt gemacht. Wir begrü- ßen und unterstützen dies ausdrücklich.

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