Die Einstellungen der Deutschen zu Flüchtlingen 2017 im internationalen Vergleich

Die Studie analysiert die Einstellung der Deutschen zu Flüchtlingen und Migration im internationalen Vergleich. Die Hälfte der Deutschen ist gegen eine Grenzschließung. Weiterhin fürchtet ein Großteil der Deutschen, dass die Aufnahme von Flüchtlingen ein Sicherheitsrisiko mit sich bringt.

Anbieter: Ipsos
Veröffentlicht: Okt 2017
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Sicherheit • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Flüchtlinge • Migration • Sicherheit • Terrorismus

Weltweit würden vier von zehn (39%) Befragte die Grenzen für Flüchtlinge schließen, während die Hälfte (51%) dagegen ist. In der Türkei (63%) und Ungarn (61%) findet sich die größte Zustimmung für die Grenzschließung. In Spanien (31%) und Großbritannien (32%) ist die Zustimmung im europäischen Vergleich am geringsten.

Die Mehrheit (54%) der Deutschen denkt, die meisten Flüchtlinge seien in Wirklichkeit keine, sondern lediglich wegen der besseren ökonomischen Situation ins Land gekommen. Diese Meinung vertreten weltweit ähnlich große Teile der Bevölkerung. (53%). Knapp vier von zehn (37%) Deutschen glauben, dass sich die Flüchtlinge in Deutschland erfolgreich integrieren werden. Eine Mehrheit von 53 Prozent ist davon nicht überzeugt, jeder Zehnte (10%) ist sich unsicher. In Belgien (63%) und der Türkei (69%) zweifeln weit mehr Menschen an einer erfolgreichen Integration. Generell ist die Einstellung zu Migration weltweit eher pessimistisch. Lediglich einer von fünf Deutschen (18%) glaubt, dass Migration einen positiven Einfluss auf das Land hat. Damit liegen die Deutschen im globalen Durchschnitt (21%). In Großbritannien sind dagegen vier von zehn (40%) von einem positiven Effekt überzeugt. Viel mehr hat ein großer Teil (45%) der Deutschen den Eindruck, dass Einwanderung das eigene Land in eine Richtung verändert, die ihnen nicht gefällt. In Italien (63%) und der Türkei (77%) empfinden weltweit am meisten Menschen so. Acht von zehn (85%) Deutschen haben zudem das Gefühl, dass die Zahl der Einwanderer in den letzten fünf Jahren größer geworden ist. Vor fünf Jahren nahmen das noch 22 Prozent weniger wahr (2011: 63%). Nur in Schweden (2017: 90%) ist diese Wahrnehmung in der Bevölkerung noch höher angestiegen (+ 24%/ 2011: 66%). Jeder zweite Befragte (48%) weltweit denkt, es gebe zu viele Einwanderer in seinem Land. Das deckt sich auch mit der Meinung der Deutschen (50%). In der Türkei (83%), Italien (66%), Südafrika und Russland (je 62%) ist die Zahl weit größer.

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