Deutsche Banken dürfen Kryptowährungen verkaufen und verwahren

Damit hätten wohl selbst die größten Optimisten nicht so schnell gerechnet: Bislang hat sich der deutsche Gesetzgeber eher negativ gegenüber den Kryptowährungen geäußert - man wollte nicht einmal in die Nähe des Bitcoin kommen. Nun wurde von Seiten des deutschen Bundestags eine kaum zu glaubende Kehrtwende eingeläutet. Denn mit dem soeben verabschiedeten Gesetzesentwurf, um die vierte Geldwäscherichtlinie der Europäischen Union umsetzen zu können, wurden nun den Kryptowährungen tatsächlich die Türen geöffnet.

Anbieter: marktmeinungmensch
Veröffentlicht: Jan 2020
Preis: kostenlos
Studientyp: Blog & Paper
Branchen: Finanzdienste
Tags: Banken • Kryptowährungen • Risiko

Ab sofort können also die deutschen Banken mit digitalen Währungen arbeiten. Das heißt, der Verkauf sowie die Verwahrung werden erlaubt. Nun werden die digitalen Währungen wohl noch stärker in die Mitte der Gesellschaft rücken. Das heißt aber nicht, dass der Kryptomarkt für den Anleger sicherer wird. Die Volatilität bleibt natürlich bestehen - wer in Bitcoin und Co. investiert, der geht ein nicht zu unterschätzendes Risiko ein.

Werden die Deutschen jetzt vermehrt mit Kryptowährungen arbeiten wollen?

Seit Anfang des Jahres können die deutschen Banken nun auch Kryptowährungen verkaufen sowie verwahren. Hier kann durchaus schon von einer kleinen Sensation gesprochen werden - denn lange Zeit sah es so aus, als würde sich die Regierung gegen derartige Pläne stellen. Selbst das Trennungsverbot, das besagt hat, wenn schon Kryptowährungen verkauft werden, dann muss die Verwahrung über einen anderen Anbieter erfolgen, wurde noch gekippt.

Für die Banken mag das natürlich ein enormer Vorteil sein. Denn das Kerngeschäft ist nicht mehr so ansprechend wie vor ein paar Jahren. Klassische Finanzprodukte - so beispielsweise das Sparbuch, Tages- wie Festgeld oder Kapitallebensversicherungen - sind unattraktiv geworden. Und folgt man den Prognosen der Analysten, so bleibt die Europäische Zentralbank (EZB) auch in naher Zukunft auf der Ebene der Nullzinspolitik.

Dass es jetzt natürlich Alternativen braucht, um sein Geld gewinnbringend anlegen zu können, ist längst kein Geheimnis mehr. Bislang waren Kryptowährungen aber nie wirklich in den Vordergrund gerückt. Natürlich haben sich risikoaffine Spekulanten bereits mit Bitcoin und Co. befasst, jedoch hat der Großteil der Deutschen hier jegliche Berührungen vermieden. Mit dem Umstand, dass das Geschäft nun auch über die Banken ermöglicht wird, könnte sich das demnächst ändern.

Risiko bleibt bestehen

Letztlich mag es aber keine Rolle spielen, über welche Plattform Kryptowährungen bezogen werden. Denn ganz egal, ob man Coins über die Hausbank erwirbt oder über eine Kryptobörse oder mit Bitcoin Superstar arbeitet - die Volatilität bleibt dennoch bestehen. Und das heißt, das Risiko, das man hier eingeht, wenn man sein Geld in den Kryptomarkt pumpt, konnte durch das neue Gesetz nicht reduziert werden. Der Vorteil? Wer über deutsche Banken agiert, der hat zumindest nicht das Risiko, auch noch von Seiten der Plattformbetreiber abgezockt zu werden. Kursschwankungen und erhebliche Verluste sind jedoch weiterhin möglich.

Werden die Deutschen jetzt vermehrt mit Kryptowährungen arbeiten wollen?

Stieg der Preis des Bitcoin Anfang 2019 von 3.000 US Dollar auf fast 14.000 US Dollar, so folgte Ende des Sommers der Absturz - auf einmal lag der Bitcoin bei nur noch 6.500 US Dollar. Einen noch dramatischeren Absturz gab es 2018: Nachdem der Bitcoin 2017 innerhalb von zwölf Monaten von 1.000 US Dollar auf 20.000 US Dollar gestiegen war, gab es dann einen Absturz auf 10.000 US Dollar - gegen Ende des Jahres wurde ein Wertverlust von 80 Prozent verbucht.

Prognosen sind mit Vorsicht zu genießen

Die Kurshistorie des Bitcoin zeigt ganz klar, dass es sehr wohl möglich ist, hohe Gewinne einzufahren, aber natürlich auch ein entsprechendes Risiko besteht. Wer in den Kryptomarkt investiert, der sollte nur frei verfügbares Kapital in die Hand nehmen. Das heißt, nur Geld aufs Spiel setzen, das in der Theorie auch verloren werden darf.

Vor allem geht es bei einem derartigen Investment auch darum, die Nachrichten wie Entwicklungen zu verfolgen. Kommen neue Kryptowährungen auf den Markt? Gibt es neue Gesetze zur Handhabe mit Bitcoin und Co.? Sind Hackerangriffe bekannt? Zudem geht es auch um Prognosen. Wobei an dieser Stelle natürlich gesagt werden muss, dass diese absolut keine Garantie sind. Prognosen sind zwar hilfreich, müssen aber nicht zutreffen - das heißt, wer auf eine vielversprechende Prognose stößt, sollte dennoch vorsichtig bleiben.

Bilder:

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