B2B Studie: Spionage, Sabotage und Datendiebstahl – Wirtschaftsschutz im digitalen Zeitalter

Die bitkom Studie beleuchtet das Thema Wirtschaftsschutz im digitalen Zeitalterauf einer validen, empirisch abgesicherten Datengrundlage und soll die Unternehmen sensibilisieren und die Diskussion über die Thematik versachlichen.

Anbieter: bitkom
Veröffentlicht: Jul 2015
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktanalyse • Marktforschung
Branchen: Arbeitswelt • Online & IKT & Elektronik • Sicherheit • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Datenschutz • Digital Agenda • Internet • Kriminalität • NSA • Orkanisation • Spionage • Wirtschaftsschutz • Wirtschaftsspionage

Zsammenfassung "Wirtschaftsschutz im digitalen Zeitalter"

Schäden

  • Die Studie hat gezeigt, dass 51 Prozent der Unternehmen in den letzten zwei Jahren von Wirtschaftsspionage, Sabotage und Datendiebstahl betroffen waren. Dabei entstand ein Schaden von 51 Milliarden Euro pro Jahr. Das entspricht 1,75 Prozent vom jährlichen BIP.
  • Gleichzeitig verfügen 51 Prozent der Unternehmen nicht über ein Notfallmanagement, dass es Ihnen erlaubt Schäden einzugrenzen und im Fall der Betroffenheit möglichst schnell den Betrieb wieder aufnehmen zu können oder gar nicht erst unterbrechen zu müssen.
  • Es handelt sich um einen Bereich mit immensen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Deshalb ist eine gemeinsame Anstrengung von Wirtschaft, Politik und Sicherheitsbehörden notwendig. Vor diesem Hintergrund ist es bedenklich, dass sich nur jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) an staatliche Stellen wendet.

Das am häufigsten auftretende Delikt ist der Diebstahl von IT- und Telekommunikationsgeräten: In 28 Prozent der befragten Unternehmen sind in den letzten zwei Jahren zum Beispiel Computer, Smartphones oder Tablets gestohlen worden. Allerdings geht daraus nicht hervor, ob es die Täter auf das Gerät oder die darauf befindlichen Informationen abgesehen haben.
Aufgetretene Delikte; Basis: Alle befragten Unternehmen (n=1.074); Quelle: Bitkom Research

Sicherheit

  • Von den befragten Unternehmen gaben 75 Prozent an, regelmäßig von Angriffen auf Ihre IT-Systeme betroffen zu sein. Als Reaktion haben 100 Prozent technische Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Dazu gehören Virenscanner, Firewalls und regelmäßige Updates.
  • Da die Angriffe aber immer komplexer werden sind auch zusätzliche Schutzmaßnahmen notwendig. Dazu gehören zum Beispiel Verschlüsselungstechniken insbesondere für sensible Daten, aber auch neue Technologien im Bereich Intrusion Detection, Intrusion Prevention und Data Leakage Prevention.
  • Hier haben viele Unternehmen noch Nachholbedarf. Dafür ist bei vielen Unternehmen auch ein Umdenken notwendig, dass sich Investitionen in Sicherheit auch langfristig auszahlen und nicht nur der monetäre Aufwand im Vordergrund stehen darf. Spionage, Sabotage und Datendiebstahl – Wirtschaftsschutz im digitalen Zeitalter 5 Summary

Organisation

  • Auch die Organisation kann für mehr Sicherheit sorgen. Dazu gehö- ren unter anderem Regelungen, wer im internen Netzwerk auf welche Daten zugreifen darf und wer Zutritt zu sensiblen Bereichen eines Unternehmens bekommt. Immerhin 87 Prozent der befragten Unternehmen machen sich darüber Gedanken.
  • Ein Notfallmanagement gewährleistet eine schnelle Reaktion im Krisenfall. Darüber verfügt bisher nur knapp die Hälfte (49 Prozent) der Unternehmen in Deutschland. Eine Möglichkeit den Aspekt der Sicherheit innerhalb der Organisation zu erhöhen sind Sicherheitszertifizierungen. Sie zwingen das Unternehmen, sich mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzen. In der Praxis sind sie ein geeignetes Mittel, um höhere Sicherheitsstandards im gesamten Unternehmen zu etablieren.

Faktor Mensch

  • Bei 52 Prozent der von Wirtschaftsspionage, Sabotage und Datendiebstahl betroffenen Unternehmen war ein aktueller oder ehemaliger Mitarbeiter das Einfallstor. Die Motive sind ganz unterschiedlich. Auch kann es sich um Fälle von Naivität handeln. So ist Social Engineering, also das Manipulieren von Mitarbeitern, mit 19 Prozent eines der häufigsten Delikte.
  • Demgegenüber führen nur 52 Prozent der Befragten Schulungen der Mitarbeiter oder Sicherheitsüberprüfungen von Bewerbern durch. Eine angemessene Sicherheitskultur umfasst darüber hinaus die richtige Verwendung von Zugangsdaten, den korrekten Umgang mit externen Datenträgern oder Verhaltensregeln auf Reisen.