Azubi Report 2016: Umfrage zur Situation von Auszubildenden in Deutschland
Für die Studie azubi.report 2016 wurden Auszubildende und Berufsschullehrer zu ihrer Einschätzungen der Themen Schulabschlüsse und Berufsschule, allgemeine Zufriedenheit und Zufriedenheit mit der Ausbildung, Lehrstellensuche und Bewerbung und Erwartungen und Qualität der Ausbildung befragt.
Anbieter: | Medienfabrik |
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Veröffentlicht: | Mai 2016 |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Marktforschung • Wirtschaftsstatistik |
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Branchen: | Arbeitswelt • Bildung & Wissenschaft |
Tags: | Ausbildung • Auszubildende • Azubi • Berufsleben • Berufsschule • Berufswahl • Bewerbung • Bildung • Branchen • Einkommen • Lehrstellen • Schulbildung • Traumberuf • Verdienste |
Azubis in Deutschland 2016 - Statistik, Zahlen, Daten und Fakten
Der / die durchschnittliche Auszubildende 2015
Zufriedenheit mit dem Ausbildungsberuf
Die deutliche Mehrheit der Jugendlichen bewertet die von ihnen gewählte Berufsrichtung als positiv. 91,1 % der befragten Auszubildenden des azubi.reports 2016 sind mit ihrem Ausbildungsberuf zufrieden. Und mehr als die Hälfte von ihnen ist froh, die eigenen Interessen mit dem Beruf verbinden zu können. Trotzdem benennen sie auch einige Defizite, sowohl im Berufsschul- als auch im Unternehmensalltag. 80,2 % beklagen sich über fehlende klare Strukturen im Arbeitsalltag, 43,5 % der Azubis leiden unter dem wachsenden Druck während der Ausbildung.
Schulabschlüsse der Azubis
Im Vergleich zum azubi.report 2014 ist der Anteil an Haupt- und Realschülern unter den Auszubildenden in diesem Jahr deutlich gestiegen. Das Abitur haben dieses Jahr nur 14,8 % der Befragten erlangt, womit Abiturienten die kleinste Teilnehmergruppe unserer Studie bilden. Nach wie vor herrscht allerdings eine klare Verteilung der Schulabschlüsse auf die verschiedenen Berufsrichtungen. So ist es für Hauptschüler schwierig bis unmöglich, in Branchen Fuß zu fassen, die besonders von (Fach-)Abiturienten favorisiert werden.
Schulabschlüsse und Berufsschule
Einige Gründe dafür scheinen bereits in der Sekundarstufe I zu liegen. 41 % der Auszubildenden bewerten die Vorbereitung auf das Berufsleben in der Schule als nicht ausreichend. Auch 65,2 % der befragten Berufsschullehrer finden, die Jugendlichen werden ungenügend auf ihre Azubizeit vorbereitet. Als Hauptursache hierfür nennen die Lehrer vor allem einen Lehrplan, der zu wenig auf die Bedürfnisse der zukünftigen Bewerber eingehe. Einen weiteren Kritikpunkt sehen die Lehrer in der fehlenden Praxiserfahrung vieler Azubis. Mehr als die Hälfte der Lehrer wünscht sich daher mehrere Orientierungspraktika in der Sekundarstufe I. So würde Jugendlichen ein realistischer Einblick in die Arbeitswelt ermöglicht.
Doch auch in der Berufsschule finden sich einige Defizite – zumindest laut 18 % der befragten Schüler. Gut die Hälfte der Azubis zieht die Arbeit im Betrieb dem Lernen in der Berufsschule vor, was zum Teil an den als uninteressant wahrgenommenen Lehrinhalten, aber auch deutlich an der mangelnden Betreuung durch die Lehrkräfte liegt. 94 % aller Azubis finden das Lehrpersonal nicht hilfreich. Auch bemängeln 69,1 % der Azubis eine deutliche Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis. Daraus folgt: Berufsschulen müssen ihre Unterrichtsmethoden besser auf eine Anwendbarkeit im Beruf ausrichten.
Finanzielle Situation der Azubis
Das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt der Azubis ist im Vergleich zum letzten Jahr von 574 Euro auf 665 Euro gestiegen. Dennoch sind 71 % der befragten Teilnehmer nach eigener Angabe nicht in der Lage, sich während der Ausbildung selbst zu finanzieren. 62,5 % der Auszubildenden sind auf die finanzielle Unterstützung von Familienmitgliedern angewiesen. Das sind 21,4 % mehr als im letzten Jahr. Zudem lassen sich auch in diesem Jahr wieder gravierende Unterschiede zwischen den verschiedenen Branchen erkennen. Auszubildende im Handwerk verdienen im Schnitt gerade einmal 370 Euro – und damit lediglich die Hälfte des Durchschnittsgehalts aller Berufsrichtungen.
Lehrstellensuche
Das Internet ist das Wahlmedium, wenn die heutige Generation auf Lehrstellensuche geht. 57,7 % der Teilnehmer haben einen Online-Berufscheck zur Berufsorientierung genutzt, 48,3 % haben im Internet ihren Ausbildungsplatz gefunden. Diese Zahlen machen deutlich: Die Darstellung des eigenen Unternehmens und das Recruiting von Nachwuchskräften im Internet sind so wichtig wie nie zuvor. Insbesondere Offenheit und Transparenz am Arbeitsplatz sind unabdingbar für ein zufriedenes ArbeitgeberArbeitnehmerVerhältnis – Aspekte, die durch eine zielgruppengerechte Ansprache leicht zu erfüllen sind.
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