Schüler- und Lehrerbefragung: Digitale Schule – vernetztes Lernen

Internet, PC, Tablet Computer und natürlich Smartphones gehören heute zum Alltag von Schülern. Doch vor den Schultoren hat die technische Entwicklung in der Vergangenheit häufig halt gemacht. Statt Bits und Bytes prägen oft noch Tafel und Kreide den Unterricht sowie das Klischee vom Lehrer, der lieber so lehren will wie vor fünfzig Jahren als sich auf Neues einzulassen.

Anbieter: bitkom
Veröffentlicht: Feb 2015
Autor: Katja Hampe
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Bildung & Wissenschaft • Online & IKT & Elektronik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Digitale Lernmittel • Digitale Schule • Digitales Lernen • Lehrer • Medien • Schule • Schüler

Über die repräsentativer Schüler- und Lehrerbefragungen zum Einsatz digitaler Medien im Schulunterricht 

  • Bereits in den Jahren 2010 und 2011 hat der BITKOM eine Schüler- und Lehrerstudie vorgestellt, die zumindest mit einem Teil dieser Vorurteile aufgeräumt hat. Schon damals wurde deutlich: Lehrer gehören nicht zu den Bremsern der Digitalisierung. Zugleich wurde aber deutlich, dass es in den Schulen einen großen Nachholbedarf bei Ausstattung und Nutzung moderner Medien gibt.
  • Wie sieht die Situation heute aus? In zwei repräsentativen Studien wurden bundesweit 502 Lehrer der Sekundarstufe I sowie 512 Schüler zwischen 14 und 19 Jahren befragt.
  • Die Ergebnisse zeigen: Digitale Medien sind zwar längst in der Schule angekommen, aber häufig sind Schüler und Lehrer mit der technischen Ausstattung unzufrieden. Dies mag auch erklären, warum das Potenzial digitaler Lernmittel bei weitem noch nicht ausgeschöpft wird.
  • BITKOM fordert deshalb eine Digitale Agenda für Schulen, die vor allem darauf setzt, die Ausstattung zu verbessern, die Weiterbildung voranzutreiben und den Unterricht auf die heutigen Anforderungen auszurichten. Dafür ist es notwendig, gleichzeitig in Hardware und in Köpfe zu investieren. Dazu bedarf es auch systematischer und verbindlicher Weiterbildungsmöglichkeiten für alle Lehrer, unterstützt durch entsprechende CoachingAngebote.

Zentrale Ergebnisse: Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Medien in Schulen (I)

Schüler und Lehrer sind mit der IT-Ausstattung von Schulen unzufrieden.

Stationäre PCs und Notebooks (99 bzw. 89 Prozent), Beamer (98 Prozent) sowie Digitalkameras (91 Prozent) gehören zur digitalen Grundausstattung von Schulen. Whiteboards sind an sechs von zehn Schulen verfügbar; Tablet Computer und eBookReader dagegen deutlich seltener (18 bzw. 4 Prozent).

Inzwischen haben alle Schulen einen Internetzugang: In fast jeder zweiten Schule (46 Prozent) gibt es Internet in allen Räumen. Darüber hinaus geben zwei Drittel der befragten Lehrer (64 Prozent) an, dass Internetzugänge per W-LAN oder Kabel in speziellen Computer-Räumen vorhanden sind.

Jeder fünfte Schüler hält die IT-Ausstattung für unzureichend (20 Prozent). Lehrer schätzen die Rahmenbedingungen etwas besser ein: Sechs Prozent bewerten die technischen Voraussetzungen als unzureichend. Ein relativ großer Anteil der Lehrer (36 Prozent) bewertet sie als »mittelmäßig«.

Dies kann ein Grund dafür sein, dass viele Lehrer (66 Prozent) und Schüler (58 Prozent) private Geräte für den Unterricht in die Schule mitbringen. Schüler und Lehrer fordern eine bessere Ausstattung für das digitale Lernen.

Gleichzeitig sehen Lehrer und Schüler einen Verbesserungsbedarf bei der Schulausstattung mit digitalen Medien: Je zwei Drittel sind der Ansicht, dass die technischen Voraussetzungen verbessert werden müssen (69 bzw. 65 Prozent). Fast jeder zweite Lehrer würde gerne häufiger elektronische Medien einsetzen (47 Prozent). Von diesen nennt jeder Fünfte (21 Prozent) als Grund für den Verzicht, die Sorge, dass die Technik versagt.

Zentrale Ergebnisse: Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Medien in Schulen (II) Lehrer sind keine Technik-Muffel.

Grundsätzlich sind Lehrer gegenüber neuen Technologien sehr aufgeschlossen: Eine überwältigende Mehrheit der Lehrer gibt an, elektronischen Medien generell positiv gegenüber zu stehen (73 Prozent). Jeder Sechste bezeichnet sich selbst sogar als Technik-Fan (17 Prozent). Bemerkenswert ist, dass auch Schüler ihren Lehrern diese Technikaffinität zuschreiben.

Auch die grundsätzliche Einstellung zum Einsatz digitaler Medien in Schulen ist bei fast allen Lehrern positiv (95 Prozent). Nur fünf Prozent sind skeptisch. Vor drei Jahren war die Ablehnung noch mehr als viermal so hoch (23 Prozent). Dass sich 60 Prozent der befragten Lehrer zum Thema digitale Medien in Schulen weitergebildet haben, ist ein weiteres Indiz für deren Aufgeschlossenheit. Von den Lehrern, die keine Fortbildung besucht haben, beklagen immerhin 42 Prozent, dass es an ihrer Schule keine entsprechenden Angebote gab. Auch Schüler wünschen sich eine bessere Ausbildung der Lehrer (80 Prozent). 

Inhalte der Studie

  • Hintergrund der Studie 
  • Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Medien in Schulen 
    • Ausstattung von Schulen mit digitalen Medien 
    • Technikaffinität von Lehrern und Interesse am Technikeinsatz im Unterricht 
  • Digitale Medien im Schulalltag
    • Einsatz digitaler Medien im Unterricht
    • PC-Nutzung für Hausaufgaben und zur Unterrichtsvorbereitung
    • Digitale Medien im Schullehrplan
  • Digitale Kommunikation und Lernen in der Freizeit 
  • Untersuchungsdesign