Einstellungen und Meinungen zur Migration in Europa 2017

Die Studie zeigt die Meinungen der Menschen in acht europäischen Ländern zum Thema Migration in all ihren Facetten: Von der Einschätzung der Anzahl an Migranten, über die erwarteten Auswirkungen der Migrantenströme auf Wirtschaft und Gesellschaft bis hin zur Beurteilung der Integrationschancen von Migranten.

Anbieter: Ipsos
Veröffentlicht: Jun 2017
Autor: Liane Stavenhagen und Daniela Kossatz
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Arbeitswelt • Bildung & Wissenschaft • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Flüchtlinge • Integration • Migration

Zusammenfassung der Studienergebnisse

  • Die Auswirkungen der Flüchtlingskrise 2015: Mehr als 90 Prozent der Schweden, Deutschen und Belgier haben das Gefühl, der Anteil an Migranten habe sich in den letzten fünf Jahren stark oder etwas erhöht.
  • Die spanische Bevölkerung sieht die geringste Veränderung: Nur jeder Zweite nimmt einen Zuwachs wahr, mehr als jeder Vierte meint, die Anzahl an Flüchtlingen sei rückläufig.
  • Die Folgen der Terroranschläge von 2015 und 2016 in Frankreich und Belgien: Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung in Italien, Belgien und Frankreich meinen, Zuwanderung wirke sich negativ auf die Gesellschaft aus. Auch die Mehrheit der deutschen, schwedischen und polnischen Bürger denkt so.
  • Mit Ausnahme von Großbritannien sieht ein Großteil der Bevölkerung in den acht Ländern negative Effekte von Migration auf die Wirtschaft: In Belgien ist dies fast jeder Zweite, in Frankreich und Italien sogar mehr als jeder Zweite.
  • 61 Prozent der Bevölkerung in Großbritannien sagen, dass Migranten mit höherer Bildung und Qualifikationen bevorzugt werden sollten, um Engpässe im eigenen Land auszugleichen.
  • Mindestens 60 Prozent der italienischen, belgischen und französischen Bevölke- rung meinen, es gäbe zu viele Migranten im eigenen Land. In Deutschland und Großbritannien sagt dies jeder Zweite, Schweden und Spanier sind etwas liberaler eingestellt.
  • In Italien und Schweden ist gut jeder zweite Bürger pessimistisch im Hinblick auf eine erfolgreiche Integration von Migranten in die neue Gesellschaft, in Belgien sind es sogar 61 Prozent.
  • In Spanien, Großbritannien und Deutschland blickt man der Integration von Flüchtlingen noch am positivsten entgegen. Jedoch sind die Optimisten nur in Spanien in der Überzahl, in Großbritannien und Deutschland überwiegt der Anteil der Pessimisten.
  • Die wenigsten Optimisten gibt es in Frankreich: Nur 22 Prozent der Bevölkerung sehen der Integration positiv entgegen, 62 Prozent sind pessimistisch. Die mehr- fachen Terroranschläge in 2015 und 2016 hinterlassen ihre Spuren.

Die  Studie  untersuchte  außerdem  den  individuell  wahrgenommenen  Einfluss  von   Zuwanderung auf die Gesellschaft. Die Befragten sollten auf einer sechsstufigen Skala  angeben, inwiefern sie Zuwanderung generell als positiv oder negativ empfinden. Die Ergebnisse in Grafik 2 zeigen ein sehr unterschiedliches Meinungsbild: Mehr  als 60 Prozent der Bevölkerung in Italien, Belgien und Frankreich sind der Auffas- sung, Zuwanderung wirke sich etwas oder sehr negativ auf ihre Gesellschaft aus.  Es  ist  zu  vermuten,  dass  die  mehrfachen  Terroranschläge  in  Belgien  und  Frank- reich 2015 diese Einschätzung prägen. Nur jeweils ein Zehntel der Bevölkerung in  diesen drei Ländern empfindet Zuwanderung als etwas Positives, etwa jeder Vierte  (21 bzw. 25 Prozent) bezieht in dieser Hinsicht eine neutrale Position.

Inhalt der Studie

  • MIGRATION INNERHALB DER LETZTEN FÜNF JAHRE
  • EINFLUSS VON ZUWANDERUNG
  • MIGRATION UND WIRTSCHAFT
  • BILDUNG UND QUALIFIKATIONEN BEI MIGRANTEN
  • ANZAHL DER MIGRANTEN
  • INTEGRATION VON MIGRANTEN

Studiensteckbrief

Die dargestellte Studie wurde im Juni 2016 im Rahmen des Ipsos Global@dvisor erhoben, der monatlich in 22 Ländern weltweit auf Basis des Ipsos Online Panels durchgeführt wird. In den hier dargestellten europäischen Ländern Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Schweden wurden jeweils ca. 1.000 Personen, in Belgien und Polen je 500 Personen zwischen 16 und 64 Jahren befragt.

Die gesamte internationale Stichprobe umfasste 16.040 Befragten über alle 22 Länder hinweg. Weitere Befragungsländer waren Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, Japan, Ungarn, Indien, Mexiko, Russland, Saudi Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei, USA