Der Fußballmarkt in Deutschland und Europa 2016

Kurz vor Beginn der Fußball-EM in Frankreich präsentiert Deloitte im 25. "Annual Review of Football Finance" die Wirtschaftszahlen des internationalen Profifußballs für das Geschäftsjahr 2014/15. Die Gesamtumsätze des europäischen Fußballmarktes (ohne Transfererlöse) stiegen auf ein neues Rekordniveau von über 22 Milliarden Euro.

Anbieter: Deloitte
Veröffentlicht: Jun 2016
Preis: kostenlos
Studientyp: Branchenstudien • Marktdaten
Branchen: Tourismus, Freizeit & Sport
Tags: Big Five • Bundesliga • DFB • FIFA • Fußball • Fußballeuropameisterschaft • Fußballmarkt • Sportmarkt • UEFA

Dabei machten die sogenannten "Big Five"-Ligen mit einem Anteil von 54 Prozent und damit rund 12 Milliarden Euro über die Hälfte des Marktvolumens aus.

Der Europäische Fußballmarkt 2014/2015 in Mrd. Euro

Die englische Premier League bleibt mit Einnahmen von 4,4 Milliarden Euro der unangefochtene Spitzenreiter im internationalen Vergleich. Dahinter folgt die Bundesliga auf Platz zwei mit Erlösen von rund 2,4 Milliarden Euro. Der Umsatz der Bundesliga stieg dabei um 5 Prozent beziehungsweise 117 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. In Bezug auf die Premier League ist allerdings auch die starke Aufwertung des Britischen Pfund zu beachten. In Landeswährung fällt das Umsatzwachstum mit 3 Prozent deutlich moderater aus.

Bundesliga bei Erlösen aus Medienrechten hinter England, Spanien und Italien

Im nunmehr neunten Jahr in Folge besetzt die Bundesliga zwar den Platz des europäischen "Umsatz-Vizemeisters", allerdings belegt die Bundesliga diesen nicht in allen Erlöskategorien. "Ausschlaggebend für die Steigerung in der Bundesliga waren in erster Linie höhere kommerzielle Erlöse aus Werbung und Sponsoring. Diese machen allein knapp die Hälfte der Gesamteinnahmen aus, während der Anteil der Medienerlöse deutlich geringer ist - insbesondere im Vergleich zu England, Spanien und Italien. Das wird wohl so bleiben, insbesondere vor dem Hintergrund der Rekorderlöse bei den jüngsten Medienverträgen in diesen Ländern", betont Karsten Hollasch, Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.

Höchste Zuschauerzahl in deutschen Stadien

Auch die Einnahmen pro Spieltag stiegen um immerhin 8 Prozent beziehungsweise 521 Millionen Euro, bei einer durchschnittlichen Besucherzahl von 42.685 - weltweiter Höchstwert. Auf der anderen Seite erhöhten sich aber auch die Ausgaben für Löhne und Gehälter um 11 Prozent auf 120 Millionen Euro. Nach wie vor weist die Bundeliga jedoch ein vergleichsweise positives Verhältnis von Gesamtumsatz und Gehaltskosten auf. Obwohl dieses von 49 Prozent auf nunmehr 52 Prozent zulegte, blieb es das niedrigste innerhalb der "Big Five". In einer ganz anderen Liga spielt in dieser Hinsicht die Premier League: Hier stiegen die Gehaltskosten um 17 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro - mehr als die Bundesliga und die spanische Primera División zusammen.

Bundesliga wirtschaftlich gesund

Diese Resultate tragen dazu bei, dass sich die Bundesliga im Vergleich zu anderen europäischen Top-Ligen als wirtschaftlich vorbildlich präsentiert. Dabei stieg der operative Gewinn im Geschäftsjahr 2014/2015 um beachtliche 26 Prozent auf eine Gesamtsumme von 316 Millionen Euro - ein neuer Rekordwert. Immerhin elf von 18 Clubs agierten dabei profitabel - im Jahr davor waren es noch 13. Im Verhältnis dazu bewegten sich die italienische Serie A und die französische Ligue 1 insgesamt unterhalb der Gewinnzone.

"Für die abgelaufene Spielzeit kann mit aggregierten Einnahmen der Vereine von rund 2,7 Milliarden Euro gerechnet werden. Dies ist hauptsächlich auf steigende Sponsoringerlöse zurückzuführen. Insbesondere analog zu den Ligen in England und Spanien, könnten zudem die aktuell ausgeschriebenen Medienrechte mittelfristig erneut zu einem Wachstumstreiber werden. Daneben verdeutlichen die im Vergleich zur Premier League niedrigeren Spieltagerlöse auch für die Fans einen positiven Nebeneffekt. Sie heben einmal mehr die in Deutschland vergleichsweise günstigeren Ticketpreise hervor - trotz der höheren Stadionkapazität", ergänzt Hollasch.

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Isabel Milojevic
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