CBD Markt-Analyse für Deutschland
Der Wirkstoff CBD (Cannabidiol), welcher aus der Cannabis-Pflanze gewonnen wird, scheint ein echtes Wundermittel zu sein. Er kann bei Angstzuständen und Depressionen helfen und auch Schlafstörungen mindern. Auch bei physischen Problemen und chronischen Schmerzen wurde er schon in vielen Fällen erfolgreich eingesetzt.
Anbieter: | Diverse |
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Veröffentlicht: | Sep 2022 |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Blog & Paper |
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Branchen: | Gesundheit • Handel & Dienstleistung |
Tags: | CBD • Cannabidiol • Cannabis |
Da CBD bei der Bevölkerung in Deutschland gut ankommt, wittern viele Unternehmen hier ihre Chance und bringen CBD-Produkte auf den Markt.
Wir möchten uns im Folgenden einmal genauer anschauen, wie es um den CBD-Markt in Deutschland aktuell bestellt ist.
Hanf- und CBD-Produkte sind auf dem Vormarsch
Cremes, Liquids für Vaporizer, Kapseln, Öle, Nahrungsmittel und sogar Tierfutter – mittlerweile gibt es kaum noch einen Discounter oder Drogeriemarkt, der nicht diverse Produkte mit Hanf oder CBD anbietet. Zusätzlich eröffnen auch immer wieder neue Shops, die sich vornehmlich auf Produkte mit den Wirkstoffen aus der Cannabispflanze spezialisiert haben.
Aus diesen Tatsachen kann man nur eins schließen: CBD liegt bei der deutschen Bevölkerung voll im Trend. Mittlerweile gibt es allein in Deutschland rund 500 Anbieter, die sich auf diese Branche fokussieren.
Als größten Anbieter hierzulande kann man aber die Sanity Group aus Berlin nennen. Ihre Marke Vaay bietet seit dem Jahr 2020 hanf- und CBD-basierte Lifestyleprodukte an. Inzwischen liegt deren Umsatz, laut Gründer Finn Age Hänsel, im zweistelligen Millionenbereich.
Schätzungen der Brightfield Group zufolge, ein Analyseunternehmen, welches sich auf den Hanfmarkt konzentriert, lag der CBD-Umsatz in Europa schon im Jahr 2019 bei 343 Millionen Euro. Rund ein Drittel davon entfällt dabei auf Deutschland.
Die Tendenz ist weiterhin steigend. Den Prognosen von Brightfield zufolge soll der CBD-Markt in Europa bis zum Jahr 2025 rund 1,4 Milliarden Euro schwer sein.
Wer sind die Konsumenten von CBD-Produkten?
Zunächst einmal muss man hier eine Unterscheidung zwischen Cannabidiol und THC treffen. Viele sehen Cannabis nämlich immer noch in erster Linie als Pflanze mit berauschender Wirkung. Berauschend wirkt allerdings tatsächlich nur das THC, welches eben auch in der Hanfpflanze vertreten ist. Greift man allerding derzeit zu Hanf- oder CBD-Produkten, die legal verkauft werden, wurde der Wirkstoff THC daraus extrahiert. Es befinden sich also allenfalls kleinste Mengen davon in den Waren, und es müssen deshalb keine Rauschzustände befürchtet werden.
Anstatt berauschend zu wirken, hat CBD aber sehr viele andere nützliche Eigenschaften. So wirkt es entspannend, schlaffördernd, entzündungshemmend und krampflösend. Aufgrund dessen, wird es vor allem von Menschen mit chronischen Schmerzen wie Rheuma und Migräne konsumiert, aber auch von solchen, die von psychischen Beschwerden wie Depressionen und Angstzuständen geplagt werden.
Vaay-Gründer Hänsel sieht eine große Zielgruppe für Hanf- und CBD-Waren in den sogenannten Millenials, also denjenigen, die aktuell 20 bis 40 Jahre alt sind. In Deutschland seien es aber vor allem Frauen über 50, die diese Produkte kaufen, da sie besonders empfänglich für Naturheilmittel und Homöopathie seien.
Dazu kommt noch, dass CBD-Produkte recht teuer sind. Damit ist wohl auch die ältere Generation diejenige, die sie sich überhaupt leisten kann. Der hohe Preis kommt daher, dass es sich bei CBD um einen sehr teuren Rohstoff handelt. Ein Kilogramm davon kostet rund 10.000 Euro.
Besonders beliebt als Naturheilmittel gegen alle möglichen Beschwerden ist derzeit CBD-Öl. Dieses träufelt man sich einfach unter die Zunge.
Die rechtliche Lage von CBD in Deutschland
Immer noch herrscht bezüglich CBD-haltigen Produkten recht viel Unsicherheit. Was erlaubt ist und was nicht ist vielen immer noch nicht ganz klar. So sind beispielsweise Kosmetikartikel mit CBD völlig legal. Auch verarbeitete CBD-Produkte wie Öle dürfen verkauft werden, da hier das THC bis auf eine geringe Restmenge extrahiert wurde.
Anders sieht es allerdings bei unverarbeiteten CBD-Blüten aus. Diese fallen unter das Betäubungsmittelgesetz, da sie möglicherweise zu Rauschzuständen führen können. Die meisten Fachleute sind sich aber einig, dass dies sehr unwahrscheinlich ist und überhaupt nur möglich ist, wenn man große Menge davon zu sich nimmt. Wie wir mittlerweile wissen, sind CBD-Blüten sehr kostenintensiv und dementsprechend dürfte es sehr teuer werden, sich damit zu berauschen. Für die meisten ist das also vermutlich keine echte Option.
Sowohl für Händler als auch für Konsumenten ist auf dem Gebiet der CBD-Blüten Vorsicht geboten. Denn sowohl der Verkauf als auch der Erwerb derselben ist derzeit noch strafbar.
Weitere Komplikationen gibt es in Bezug auf CBD-Kapseln und -Ölen. Da sie oral eingenommen werden, zählen sie zu den Lebensmitteln oder auch Nahrungsergänzungsmitteln zur Leistungssteigerung. Von der EU-Kommission wird CBD als „novel food“ eingestuft. Damit sind neuartige Lebensmittel gemeint, die vor dem 15. Mai 1997 noch nicht in nennenswerter Anzahl für den menschlichen Verzehr angeboten wurden.
Das bedeutet für die Hersteller von CBD-Produkten, die zum Verzehr bestimmt sind, dass sie dafür eine Zulassung der EU-Kommission für Lebensmittelsicherheit benötigen.