Umfrage zur Nutzung von Online-Ärzten und Online-Bestellungen von Medikamenten im Internet
Jeder Vierte könnte sich vorstellen, bei einem Internet-Arzt eine zweite Meinung einzuholen. Im Alltag nehmen bisher jedoch nur wenige Patienten den Doktor im Netz in Anspruch. 15 Prozent bestellen bereits Medikamente im Internet.
Anbieter: | PRESSEPORTAL |
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Veröffentlicht: | Jul 2016 |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Marktforschung |
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Branchen: | Gesundheit |
Tags: | Dr. Google • Gesundheitspolitik • Gesundheitssystem • Online-Arzt • Online-Diagnose • Online-Diagnostik • Online-Medikamente • Online-Medizin • Patienten • Telemdeizin • medizinischen Versorgung • Ärzte |
Nutzung von telemedizinischen Anwendungen
Die Zahl der Ärzte auf dem Land sinkt in vielen Regionen: Telemedizin lautet für viele deshalb der Schlüssel zu einer gesicherten medizinischen Versorgung. Eine aktuelle Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Deutschen Bank und der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" zeigt jedoch: Bei der Nutzung von telemedizinischen Anwendungen klaffen Wunsch und Wirklichkeit stark auseinander. So nutzen bisher nur zwei Prozent der Befragten ab 14 Jahre die Möglichkeit, eine zweite Meinung beim Online-Arzt einzuholen, 25 Prozent können es sich jedoch vorstellen. Und erst ein Prozent hat bisher persönliche Gesundheitsdaten wie den Blutdruck automatisch messen lassen und digital an den Arzt übermittelt - 46 Prozent wären jedoch dazu bereit.
15 Prozent bestellen Medikamente im Internet
Auch bei anderen digitalen Gesundheitsangeboten sind die Menschen in Deutschland eher zurückhaltend. Laut Umfrage bestellen 15 Prozent der Befragten Medikamente überwiegend online - 25 Prozent würden das in Zukunft tun. Arzttermine vereinbaren bisher nur sieben Prozent im Netz, aber 47 Prozent können es sich vorstellen. "Der Markt für E-Health-Angebote wächst in bestimmten Segmenten stark, etwa für Fitnessapps", sagt Guido Ketschau vom i3-Life Sciences Cluster Nordwest, einem Netzwerk aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen, das Dienstleistungen im Bereich Diagnostik sowie Analytik entwickelt. In anderen Bereichen gäbe es jedoch noch Nachholbedarf: "Damit künftig das Potenzial von E-Health-Lösungen stärker ausgenutzt werden kann, muss der Datenschutz verbessert und die Infrastruktur ausgebaut werden." Digitale Dienstleistungen wie Online-Sprechstunden müssten als kassenärztliche Leistung anerkannt sein. Bereits vorhandene Ansätze und Ideen sollten darüber hinaus stärker bekannt gemacht werden und flächendeckend zum Einsatz kommen, so Ketschau.
Spezialdiagnostik aus der Ferne
Besonders großes Potenzial für die elektronischen Gesundheitshelfer sieht Ketschau im Bereich Prävention und Vorsorge. Angebote wie Online-Sprechstunden seien zudem gut geeignet, um chronisch Kranke oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen medizinisch zu betreuen, etwa indem Gesundheitsdaten wie der Blutdruck via Internet an den betreuenden Arzt übermittelt werden. "Erfolgt auch die molekularbiologische Diagnostik per App, können sich Patienten auf dem Land künftig den Weg zum spezialisierten Fachlabor sparen", sagt Ketschau.
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