Trends in der Ernährung 2015 - vegan, vegetarisch, laktose- und glutenfrei

Die Anzahl der Vegetarier betro 2015 in Deutschland 7,8 Millonen und die der Vegander 900.000. Die Zahl der so genannten „sensiblen Esser“ steigt – nicht nur aufgrund von Allergien und Nahrungsmittelintoleranzen. Ernährung wird immer mehr zur „Glaubensfrage“, gleichzeitig gelten kulinarische Empfindlichkeiten zunehmend als Zeichen von Individualität. Damit gewinnen lukrative Nischensortimente für Industrie und Handel immer mehr an Bedeutung.

Anbieter: Nielsen
Veröffentlicht: Mai 2015
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Essen & Trinken • Gesundheit • Umwelt & Ökologie
Tags: Ernährung • Ernährungsgewohnheiten • LEH • Lebensmitteleinzelhandel • Lebensmittelhandel • Nahrungsmittel • Vegan • Veganer • Vegetarier • Vegetarisch • Veggie

Die Anzahl der so genannten „sensiblen Esser“ steigt – nicht nur aufgrund von Allergien und Nahrungsmittelintoleranzen. Ernährung wird immer mehr zur „Glaubensfrage“, gleichzeitig gelten kulinarische Empfindlichkeiten zunehmend als Zeichen von Individualität. Damit gewinnen lukrative Nischensortimente für Industrie und Handel immer mehr an Bedeutung.

Das Segment der laktosefreien Molkereiprodukte aus der Weißen Linie beispielsweise wächst weiterhin rapide. Ins Rampenlicht rücken in letzter Zeit zusätzlich vegetarische beziehungsweise vegane Produkte. Etwa 7,8 Millionen Deutsche gelten bereits als Vegetarier, und rund 900.000 Menschen ernähren sich hierzulande vegan. Darin berücksichtigt ist noch nicht die steigende Zahl sogenannter Flexitarier, einer Gruppe von Verbrauchern, die ihren Fleischkonsum deutlich einschränkt und damit ebenfalls die Nachfrage nach vegetarischen und veganen Angeboten schürt.

Verbrauchermärkte werden zu Kompetenzzentren für Veggie-Ernährung

Beim Kauf von Veggie-Produkten am POS entscheiden sich die Verbraucher bislang eindeutig für die Marke. So erzielen die Verbrauchermärkte 89 Prozent ihres Umsatzes in diesem Segment mit Markenprodukten, der Rest (ca. 32 Mio. Euro) entfällt auf Eigenmarken. Allerdings steigt bei denVollsortimentern auch die Nachfrage nach günstigeren Alternativen.

Knapp ein Viertel aller verkauften Veggie-Artikel landete im letzten Jahr als Handelsmarke im Einkaufswagen. Fast ausschließlich ein Markengeschäft ist der Handel mit vegetarischen und veganen Lebensmitteln noch im Drogeriemarkt. Gerade ein Prozent des Umsatzes werden mit Eigenmarken erzielt.

Die Markenprodukte sorgen derzeit also im klassischen Lebensmitteleinzelhandel und in den Drogeriemärkten mit höheren Preisen für bessere Wertschöpfung. Mit der weiteren Penetration dieser Spezialprodukte kann der Handel darüber außerdem die Kundenbindung erhöhen und hat ebenso die Chance auf steigende Ausgaben je Warenkorb.

Diese Entwicklung bietet Handel und Herstellern starke Umsatzpotenziale. Von Februar 2014 bis Januar 2015 setzte der Lebensmitteleinzelhandel (inkl. Drogeriemärkte) circa 289 Millionen Euro mit vegetarischen und veganen Produkten um – und verbuchte damit gegenüber dem Vorjahr ein Plus von über 25 Prozent in seinen Kassen. Auch das Absatzwachstum hielt mit dieser außerordentlich positiven Entwicklung in etwa Schritt (+ 23 Prozent); das Volumen belief sich auf ungefähr 98.000 Tonnen/Liter.

Besonders gut sind in der Vermarktung dieser Produkte bereits die Verbrauchermärkte aufgestellt: durch die zunehmende Bedeutung der Kompetenzzentren für Veggie-Ernährung erwirtschafteten sie 2014 rund 58 Prozent des Gesamtumsatzes von vegetarischen/veganen Produkten und deckten damit knapp 50 Prozent der verkauften Tonnage ab. Die Discounter liegen mit mittlerweile 22 ProzentMarktanteil nach den Verbrauchermärkten an zweiter Stelle im Absatzranking, zeigen gegenüber dem Vorjahr aber nur eine stabile Entwicklung.