Repräsentative Umfrage zum bewussten Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln
Ziel der Studie ist es, die Anwendungshäufigkeit von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) bei Menschen zu ermitteln, die NEM konsumieren.
Anbieter: |
GFK Germany
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Veröffentlicht: |
Nov 2015 |
Preis: |
kostenlos
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Studientyp: |
Marktforschung |
Branchen: |
Essen & Trinken • Gesundheit
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Tags: |
Ernährung • Gesundheit • Nahrungsergänzungsmittel • Nahrungsmittel |
Die Umfrage unter NEM-Verwendern liefert erstmals Erkenntnisse, die eine empirisch fundierte Diskussion möglicher Sicherheitsrisiken durch die Verwendung von Nahrungsmitteln erlauben. Die Studie zeichnet das Bild mehrheitlich verantwortungsbewusster und gut informierter Verbraucher. Das Problem unkritischer und zu hoher Aufnahmemengen ist wesentlich seltener, als dies im öffentlichen Diskurs oftmals angenommen wird.

Design
- Befragung von 1.070 Nahrungsergänzungsmittel-Verwendern (59 Prozent Frauen, 41 Prozent Männer; mittleres Alter 54,5 Jahre)
- repräsentative Erhebung personen- und produktbezogener Daten in standardisierten Interviews („face to face“ und online)
- detaillierte Erfassung jedes einzelnen verwendeten Produkts und Errechnung der täglichen Zufuhrmenge der über Nahrungsergänzungsmittel (NEM) aufgenommenen Nährstoffe, insbesondere Vitamine und Mineralstoffe, für jeden Befragten
- Ermittlung der täglichen Gesamtaufnahme verschiedener Nährstoffe über NEM plus Ernährung für jeden Befragten, dabei Durchspielen dreier Szenarien auf Basis der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II): mittlere Nährstoffzufuhr über NEM und Ernährung (jeweils 50. Perzentile), hohe Nährstoffzufuhr (50. Perzentile über Ernährung und 95. Perzentile über NEM), sowie sehr hohe Nährstoffzufuhr sowohl über die Ernährung wie auch über NEM (jeweils 95. Perzentile)
Ergebnisse
- 62,2 Prozent der NEM-Verwenderinnen waren zwischen 35 und 64 Jahre alt. Männer, die NEM nutzten, waren zu 70,7 Prozent älter als 51 Jahre.
- 59,2 Prozent der Befragten ergänzten Magnesium, 37 Prozent Calcium, 33,6 Prozent Zink und 23 Prozent Selen. Vitamin C (52,6 Prozent) und Vitamin E (45,3 Prozent) stellten die am häufigsten supplementierten Vitamine dar.
- Als häufigsten Grund für den NEM-Konsum gaben die meisten Befragten an, etwas für ihre Gesundheit (78,8 Prozent) bzw. ihr Allgemeinbefinden (71,4 Prozent) tun zu wollen.
- Im Mittel nutzten die Befragten 1,5 NEM-Produkte. 68,8 Prozent nahmen ein einziges Präparat, 19,8 Prozent verwendeten zwei Präparate.
- Kritische Mehrfachverwendungen waren selten. Weniger als zwei Prozent der Verbraucher nutzten gleichzeitig mehr als vier NEM-Produkte. Bei älteren Menschen kommen Mehrfachanwendungen tendenziell häufiger vor.
- 61 Prozent der Befragten konsumierten NEM täglich, und 71 Prozent gaben an, NEM kontinuierlich das ganze Jahr über zu verwenden.
- Hinweise auf Überschreitungen der ULs (Tolerable Upper Intake Levels) ergaben sich nur in sehr seltenen Fällen. Nur für Magnesium wurde bei 22 Prozent der Befragten eine Überschreitung des UL für Magnesium-Supplemente (über 250 mg/Tag) gefunden, wobei dies aber für die meisten Konsumenten keine relevanten Folgen hat und lediglich bei empfindlichen Personen einen abführenden Effekt zeigt.
- Selbst im Worst-Case-Szenario – bei sehr hoher Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel plus theoretisch sehr hoher Nährstoffzufuhr über die „normale“ Nahrung – kam es nur sehr selten zu UL-Überschreitungen. Für Calcium wurden in dieser Konstellation 23 Fälle und für Zink 34 Fälle registriert. Somit waren selbst im theoretischen Worst-CaseSzenario nur zwei bis drei Prozent der Befragten betroffen.
- Analog stellte sich die Situation bei den Vitaminen dar: Theoretische UL- Überschreitungen wurden nur in Einzelfällen bei hoher bzw. sehr hoher Gesamtaufnahme durch die klassischen Lebensmittel ermittelt, und zwar für Vitamin A und Folat.
- Die Hinweise auf der Verpackung beachteten 86 Prozent der Teilnehmer, 93 Prozent waren sich der möglichen Risiken einer überhöhten Zufuhr von Nährstoffen bewusst.
- Die repräsentative Umfrage belegt, dass die Verwender von NEM überwiegend einen vernünftigen Umgang mit den Produkten zeigen. Die Verbraucher sind in der Regel gut informiert und gehen sehr bewusst mit NEM um.
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