Große Chance für deutsche Online-Händler in Brasilien – diese Punkte sollten Sie beachten

Interview mit Tim Werner, Geschäftsführer von PrimeiroPay, zu den Chancen von deutschen Online Händlern auf dem brasilianischen Markt.

Anbieter: paylobby
Veröffentlicht: Mär 2017
Autor: Tim Werner
Preis: kostenlos
Studientyp: Blog & Paper
Branchen: Finanzdienste • Marketing & Medien • Online & IKT & Elektronik
Tags: Bezahlung • Bezahlungsmethoden • E-Commerce • FinTechs • Finanzdienstleistungen • Finanzprodukte • Online Shopping • Payment • Zahlungssysteme

Welche Chancen bietet der brasilianische Markt für Online-Händler in Deutschland?

TW: Trotz der Wirtschaftskrisen, die das Land hat, sind die Chancen für den Online-Handel in Brasilien groß. Brasilien ist mit 203 Millionen Einwohnern die größte Nation in Südamerika und hat den am weitesten entwickelten E-Commerce Markt in der Region mit über 50 Millionen Online-Shoppern.

Womit bezahlen brasilianische Kunden am ehesten, wenn Sie online einkaufen?

Tim Werner – Geschäftsführer von PrimeiroPayTW: Brasilianische Kunden nutzen sehr gerne Kreditkarten, sowohl internationale als auch lokale. Darüber hinaus gibt es verschiedene Cash-Payment Methoden, die je nach Produkt und Zielgruppe präferiert werden.

Das Besondere an Brasilien ist, dass nicht alle Karten im Ausland eingesetzt werden können. Im Ausland eingesetzt heißt in dem Fall, Produkte in Währungen zu kaufen, die nicht brasilianische Reais sind.

Das heißt, wenn der Shop Preise in US-Dollar hat, können etwa 60 bis 70 Prozent der ausgegebenen Kreditkarten (das inkludiert auch Visa oder Mastercard) in Brasilien nicht genutzt werden. Dafür gibt es eine Reihe von lokalen Kreditkarten, die nur innerhalb von Brasilien funktionieren.

Auf was sollte ich achten, wenn ich als deutscher Online Händler in Brasilien verkaufen möchte? Nehmen wir beispielsweise einen deutschen Online-Shop, der Schuhe in Brasilien verkaufen möchte.

TW: Als Händler muss ich mich erst einmal entscheiden, in welcher Währung ich meine Produkte anbieten möchte. Ich kann den Preis in Euro lassen und den brasilianischen Kunden sagen, der Schuh kostet 100 Euro. Der Payment-Service-Provider in Europa belastet die Karte des Kunden mit 100 Euro. Die Chance, dass das durchgeht, liegt bei 30 Prozent. Denn die meisten Karten, die in Brasilien ausgegeben werden, sind nicht für Fremdwährungen freigeschaltet. Hintergrund ist die Besteuerung. Wenn die Karte für Fremdwährungen eingesetzt wird, wird der brasilianische Nutzer automatisch Steuern Auslandseinsatz- und Wechselkursgebühren belastet. Damit zahlt der brasilianische Kunde einen etwa zehn bis zwölf Prozent höheren Preis als er beim Kauf des Schuhs angenommen hat. Dies erhöht das Risiko, dass der Kauf rückabgewickelt werden muss, enorm.

Wie sollte der Händler seine Produkte stattdessen verkaufen?

TW: Alternativ kann der Händler seine Produkte in brasilianischen Reais anbieten. Das bietet eine Reihe von Vorteilen. Wenn physikalische Güter aus dem Ausland nach Brasilien geschickt werden, sind die Einnahmen für den Shop-Betreiber steuerfrei. Wir als PrimeiroPay berechnen dem Brasilianer die 100 Euro in Reais und zahlen dem Shop-Betreiber in Deutschland die 100 Euro aus.  Das heißt der Shop-Betreiber bekommt immer noch seine 100 Euro, der Brasilianer kann in seiner Währung bezahlen und auch alle Karten nutzen, die er zur Verfügung hat. Und der Shop-Betreiber hat kein Risiko. Er gibt dem Brasilianer nur einen Mehrwert, der Kunde weiß genau, was er bezahlt. Er muss keine Steuern und keine Wechselkursgebühren bezahlen und hat keine Überraschung, wenn er im nächsten Monat seine Kreditkartenabrechnung erhält.

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PrimeiroPay ist ein Payment Service Provider, der Händlern die Auszahlung ihrer Umsätze in der gewünschten Währung international ermöglicht. Alle Daten werden PCI-konform, sicher und in Echtzeit verarbeitet.