forsa-Studie: Zufriedenheit im Lehrerberuf

Im Auftrag des VBE (Verband Bildung und Erziehung) hat forsa Politik- und Sozialforschung GmbH eine Befragung von Lehrern zu ihrer Zufriedenheit mit dem Lehrerberuf durchgeführt. Dabei wurde unter anderem ermittelt, aus welchen Gründen Lehrer ihren Beruf ergriffen haben, welche Maßnahmen sie in ihrem Arbeitsalltag als unterstützend wahrnehmen, was sie besonders belastet und wie sie die Schulpolitik ihrer Landesregierung bewerten.

Anbieter: Verband Bildung und Erziehung
Veröffentlicht: Mär 2016
Autor: forsa
Preis: kostenlos
Studientyp: Branchenstudien • Marktforschung
Branchen: Arbeitswelt • Bildung & Wissenschaft
Tags: Arbeitswelt • Arbeitszeit • Bildungspolitik • Erzieher • Lehrer • Lehrerberuf • Schule

Themen in der Studie

  • Einschätzungen zur Arbeitsmotivation von Lehrern
  • Gründe für die Wahl des Lehrerberufes
  • Weiterempfehlung des Lehrerberufes
  • Maßnahmen zur Unterstützung von Lehrern
  • Verhalten bei mangelnder Unterstützung im Lehreralltag
  • Belastungen im Lehrerberuf
  • Bewertung der Schulpolitik im eigenen Bundesland

Zusammenfassung der Ergebnisse

  • Die große Mehrheit der Lehrer in Deutschland identifiziert sich stark mit dem Lehrerberuf und ist mit dem eigenen Arbeitsplatz und dem konkreten schulischen Umfeld zufrieden. Nahezu alle befragten Lehrer gehen nach eigenen Angaben gern oder sogar sehr gern zur Arbeit – weniger als jeder zehnte Lehrer gibt an, ungern zur Arbeit zu gehen. Zudem hat die überwiegende Mehrheit der Befragten ein gutes Verhältnis zu ihren Kollegen und zur Schulleitung, auch die Zusammenarbeit mit den Eltern wird von drei Viertel der Befragten als gut bewertet.

Die große Mehrheit der Lehrer in Deutschland identifiziert sich stark mit dem Lehrerberuf und ist mit dem eigenen Arbeitsplatz und dem konkreten schulischen Umfeld zufrieden. Nahezu alle befragten Lehrer gehen nach eigenen Angaben gern oder sogar sehr gern zur Arbeit – weniger als jeder zehnte Lehrer gibt an, ungern zur Arbeit zu gehen. Zudem hat die überwiegende Mehrheit der Befragten ein gutes Verhältnis zu ihren Kollegen und zur Schulleitung, auch die Zusammenarbeit mit den Eltern wird von drei Viertel der Befragten als gut bewertet.

  • Die befragten Lehrer haben sich vorwiegend für den Lehrerberuf entschieden, weil sie Spaß an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen haben, weil ihnen die Vermittlung von Wissen Freude bereitet und weil sie sich sehr für ihre Unterrichtsfä- cher interessieren. Auch bestimmte Rahmenbedingungen des Lehrerberufes wie etwa die Sicherheit des Arbeitsplatzes, ein gutes Einkommen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie haben häufig eine Rolle bei der Entscheidung gespielt.
  • Für die überwiegende Mehrheit der Befragten haben sich die Erwartungen, die sie seinerzeit an den Lehrerberuf hatten, erfüllt. Dementsprechend würden zwei Drittel der Befragten den Lehrerberuf auch heute noch einem jungen Menschen weiterempfehlen. Die wenigen Befragten, die von der Wahl des Lehrerberufes eher abraten würden, denken dabei in erster Linie an die hohen Anforderungen und Belastungen für Lehrer, an das Bildungssystem und die politischen Rahmenbedingungen und an die mitunter schwierige Arbeit mit den unterrichteten Kindern und Jugendlichen bzw. mit deren Eltern. Konkrete Sorgen, den Anforderungen des Lehrerberufes selbst einmal nicht mehr gewachsen zu sein, macht sich jeder fünfte Lehrer.
  • Deutliche Kritik äußern die Lehrer an der Bildungspolitik und den politisch Verantwortlichen: So wird die Schulpolitik der jeweiligen Landesregierungen mit einer Durchschnittsnote von 4,0 gerade einmal als ausreichend bewertet. Zudem stellt der Eindruck, dass Politiker bei Entscheidungen den tatsächlichen Schulalltag nicht ausreichend beachten, für die befragten Lehrer eine der größten Belastungen im Berufsalltag dar.
  • Darüber hinaus empfindet es eine Mehrheit der Lehrer als Belastung, dass außerunterrichtliche Aufgaben wie die Vorbereitung des Unterrichts oder die Korrektur von Klausuren nicht realistisch als Arbeitszeit berechnet werden, dass die Klassen zu groß sind, sie diese auch bei starker Heterogenität allein unterrichten müssen und dass sie im Umgang mit schwierigen Schülern häufig allein gelassen werden. 

Über die Studie

Im Rahmen der Untersuchung wurden bundesweit insgesamt 1.001 Lehrer an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland befragt. Die Erhebung wurde vom 7. Januar bis 2. Februar 2016 mithilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt. Die Untersuchungsbefunde werden im nachfolgenden Ergebnisbericht vorgestellt.