Werte und Visionen 2030 - Die Megatrends des Wandels

Das übergeordnete Ziel der Studie besteht darin, den gesellschaftlichen Wertewandel zu analysieren und daraus Ableitungen für zukunftsfähige und zielgruppenrelevante Markenführung zu generieren. Ein Grundriss der Zukunft soll Unternehmen ermöglichten, auf potenzielle Überraschungen vorbereitet zu sein und strategische Chancen in heutigen und künftigen Geschäftsfeldern zu erkennen.

Anbieter: GIM
Veröffentlicht: Dez 2016
Preis: Preis auf Anfrage
Studientyp: Branchenstudien • Marktforschung • Trendforschung
Branchen: Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Megatrends • Trends • Werte • Zukunft

Mit den Megatrends in der Studie identifiziert GIM Entwicklungen, die für zentrale Bereiche von Gesellschaften und ökonomischen Systemen langfristig prägend sind, bzw. sein werden. Diese Megatrends beeinflussen das Leben von Menschen tiefgreifend. Sie müssen dabei nicht zwangsläufig vollkommen neu sein, denn in ihnen manifestieren sich immer auch menschliche Verhaltensweisen, die bereits über lange Zeiträume hinweg beobachtet werden können.

Algorithmisierung

Übertragung regelbasierter Entscheidungen an eine zunehmend technisch intelligente Umgebung 

  • Beschreibung: Big Data, Algorithmen und Robotisierung erlauben eine neue Form der Autonomisierung, Vernetzung, Transparenz und individualisierter Vorselektion von Entscheidungsoptionen. Das kann negativ als Entmündigung, Überwachung oder Freiheitsverlust, positiv als Entlastung verstanden werden. 
  • These: Durch die Verkleinerung, Verbreitung und Vernetzung von Computern beginnt unsere nicht-menschliche Umwelt, auf uns zu reagieren und selbst Entscheidungen zu fällen. Das kann Komfort und Sicherheit bringen, uns aber auch Freiheit nehmen oder sogar überflüssig machen?

Verwertung

Verwandlung von Privateigentum, persönlichen Daten und der Person selbst in Ressourcen. 

  • Beschreibung: Das alte Ideal der Selbstfindung und Selbstverwirklichung wandelt sich zum funktionalen Ziel der Selbstgestaltung und Selbstverwertung: Die Persönlichkeit wird dabei zu Sozialkapital und der materielle Besitz sowie geistige Güter zu verwertbaren Ressourcen. Die Sharing-/bzw. Access-Economy entspringt Ideellen Motiven, entspricht aber auch der Maxime der Nützlichkeit. 
  • These: Wir betrachten immer mehr Berieche unseres Lebens als Mittel für unsere Zwecke. Dadurch verlieren also viele Tätigkeiten oder Eigenschaften ihren Selbstzweck und werden Nützlichkeitserwägungen und den Drang zur mess- und vergleichbaren Optimierung unterworfen.

Gestaltung

Die Gestaltung des Selbst und der Umwelt erlebt eine nie dagewesene Reichweite, Eingriffstiefe und Öffentlichkeit 

  • Beschreibung: Die Gestaltung des Selbst und der Umwelt (z.B. Stadt- und Klima-Design) erlebt eine nie dagewesene Eingriffstiefe, Reichweite und Öffentlichkeit. Das Quantified Self fördert und fordert ein zyklisch/nachhaltiges Denken, aber auch ein Gefühl des „permanent-beta“, der ständigen Unabgeschlossenheit. 
  • These: Wir können und wollen in immer mehr Sphären unseres eigenen Lebens, unseres Körpers und unserer Welt gestaltend eingreifen. Das wirft Fragen auf, ob wir auch tun sollen oder müssen, was wir können und wollen, denn die sozialen und ökologischen Folgen sind kaum abzusehen.

Fragmentierung

Westliche Gesellschaften polarisieren sich entlang verschiedener Linien: Weltanschauung, Informationskompetenz, Kapital und Gesundheitszustand. 

  • Beschreibung: Westliche Gesellschaften polarisieren sich entlang verschiedener Linien: Informationskompetenz, Kapital, Gesundheitszustand, Teilhabe an der digitalen Transformation. Dadurch nimmt die soziale Durchlässigkeit ab und es kommt zu „Frustrierten/Ausgegrenzten“, und einer damit einhergehenden Sinnsuche bzw. Radikalisierung. Aber auch politische und ökonomische globale Machtverschiebungen tragen zu neuen gesellschaftlichen Brüchen bei. 
  • These: Gesellschaften entdecken, dass sie vielfältiger sind, als angenommen. Gleichzeitig tun sich neue Gräben auf, da sich an der digitalisierten Wirtschaft und an der Wissensgesellschaft nur beteiligen kann, wer genügend qualifiziert ist. Vielfalt und Ausgrenzung erzeugen Frust, Druck und Angst.

Re-Lokalisierung

Die lokale Verwurzelung entwickelt sich als Gegentrend zu Mobilität und Virtualisierung. 

Beschreibung: Die lokale physische Verortung entwickelt sich als Gegentrend zur Enträumlichung, Mobilität, Migration und Virtualisierung der Globalisierung. Das Individuum erdet sein Selbst in konkret anfassbar und lokal wirksamen Projekten, was sich auch in neu entstehenden Maker-Manufakturen, Nachbarschaftshilfen und politischer Bürgerpartizipation auf kommunaler Ebene äußert. 

These: Rückbesinnung und Rückbindung an die reale Umwelt auf wirtschaftlicher, politischer und persönlicher Ebene ermöglichen einerseits Erdung des Einzelnen, Neugewichtung des Kommunalen und produktive Synergie-Effekte, andererseits Rückzug oder erneuten Nationalismus.