Artikel: Die empathische(re) Gesellschaft
Matthias Horx über die kollektive Flüchtlings-Sympathie als Symptom eines tiefgreifenden Wandels: Der Megatrend Individualisierung entwickelt sich in Richtung einer neuen Wir-Kultur
Anbieter: | zukunftsinstitut |
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Veröffentlicht: | Okt 2015 |
Autor: | Matthias Horx |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Blog & Paper • Trendforschung |
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Branchen: | Wirtschaft, Politik & Gesellschaft |
Tags: | Flüchtlinge • Individualisierung • Konnektivität • Megatrends • Shareconomy • Solidrität • Trends • Wir-Kultur |
Archaische Sympathie für Fremde
Jetzt machen wir alle plötzlich diese Erfahrungen einer seltsam archaischen, anarchischen Sympathie, die sich auf FREMDE bezieht. Etwas scheint zu kippen in der deutschen Gesellschaft. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk sprach der britische Politikwissenschaftler Anthony Glees neulich vom “Hippiestaat Deutschland”. Was er meinte, war die plötzliche Überbetonung des Emotionalen, die “offensichtlich fast die ganze deutsche Gesellschaft wie ein Virus befallen hat”. Das Beschenken und Begrüßen von Flüchtlingen, das plötzliche Herzlichsein, all das nahm Glees als Beweis für eine tiefe teutonische Verwirrung, ein Verstandverlieren, das die Regeln Europas außer Kraft setzt. Ist das nicht eine unverantwortliche EINLADUNG zu NOCH mehr IMMIGRATION aus den Krisen- und Armutsgebieten der Welt? So argumentieren die rationalen Skeptiker. Ist die empathische Gesellschaft irgendwie auch eine “irre” Gesellschaft?
Die Landkarte des WIR
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