Wirtschaftsfaktor EM 2024 - Deutschland erhofft sich Wachstum

19. Okt 2018 • News • marktmeinungmensch • Blog & Paper • Marktanalyse • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Tourismus, Freizeit & Sport • Handel & Dienstleistung • Marketing & Medien • Gastronomie

Deutschland hat den Zuschlag für die Europameisterschaft 2024 erhalten. Das freut nicht nur die Fußballfans, sondern auch die deutsche Wirtschaft. Diese erhofft sich von dem Großereignis im eigenen Land zusätzliche Geschäfte in Milliardenhöhe.


Die ökonomischen Impulse einer Europameisterschaft sind schwer zu fassen, da es schwierig zu beurteilen ist, welche wirtschaftlichen Aktivitäten einer Fußball-WM überhaupt zuzurechnen sind. Das betrifft in etwa Investitionen in Infrastruktur, welche vor der Ausrichtung getätigt werden. Dennoch war die WM 2006 in Deutschland definitiv ein wirtschaftlicher Erfolg. Einer Schätzung der Postbank zufolge sollen sich die Effekte der WM auf neun bis zehn Milliarden Euro summiert haben.

„Das Sommermärchen von 2006 hat, wie http://www.faz.net berichtete, dem Handel einen geschätzten zusätzlichen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro gebracht”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes HDE, Stefan Genth, am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters mit Blick auf die Weltmeisterschaft vor zwölf Jahren. „Von einer EM in Deutschland sind ähnliche Effekte zu erwarten.” Selbstredend haben gute Leistungen des deutschen Teams positive Auswirkungen auf die Verbraucherstimmung. So werden Menschen neben Fanartikeln wie Trikots auch mehr Getränke und Nahrungsmittel beim Public Viewing konsumieren, wenn es für die deutsche Mannschaft gut läuft. Wir alle erinnern uns an die Bilder von den leeren Fanmeilen, nach dem frühen Ausscheiden der DFB-Elf bei der WM dieses Jahres in Russland. Besser als mit dem Preisverfall der Deutschlandtrikots ließ sich die Enttäuschung der Fans nicht beschreiben. Und auch der Bierbranche entging ein möglicher Mehrumsatz von 40 Millionen Euro. Wäre die deutsche Elf über die Gruppenphase hinausgekommen, hätte dies in der zweiten WM-Hälfte erfahrungsgemäß zu einem zusätzlichen Absatzpotential von rund 400.000 Hektolitern geführt.

Eine Branche, die unabhängig vom Abschneiden eines Teams profitiert, ist der Wettmarkt. Anbieter wie https://www.betfair.com/de erfreuen sich bei Großereignissen wie WMs oder EMs zusätzlicher Umsätze. Selbst wenn die deutsche Elf vorzeitig ausscheidet, wetten hierzulande in aller Regel immer noch viele Menschen auf die restlichen Partien. Eine WM oder EM im eigenen Land hat aber noch einmal einen ganz anderen wirtschaftlichen Stellenwert. Beispielsweise werden Fans in den Pensionen und Hotels übernachten. Vor allem aber ist nicht zu unterschätzen, welche langfristigen Wirkungen solche Events haben. Die Fußball-WM 2006 hatte einen großen Einfluss auf das Image und die nachhaltigen Impulse für den Tourismusstandort Deutschland. Die WM 2006 hatte laut https://www.n-tv.de ein ungefähres zusätzliches Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent zur Folge. Durch die EM wird ein ähnlicher Schub erwartet. Wirtschaftsforscher warnen dennoch vor übertriebenen Hoffnungen. Gerade horrende Kosten könnten anfallen, wenn eigenes für die EM errichtete Veranstaltungsmöglichkeiten nach dem Event nicht ausgelastet sind.

Da aber bereits für die WM 2006 kräftig investiert wurde, dürften die Investitionen für 2024 vergleichbar gering ausfallen. An den Stadien muss kaum etwas verändert werden, eher geht es um kleinere Anpassungen. Noch sind spezielle Verkehrsinfrastrukturprojekte notwendig. Bis 2024 plant der Bund ohnehin, unabhängig von der EM, rund acht Milliarden zu investieren, darunter auch in 270 neue Kilometer Autobahn sowie die Verbesserung lokaler Infrastrukturen.

Die Austragungsorte der EM 2024 sind Berlin, München, Düsseldorf, Stuttgart, Köln, Hamburg, Leipzig, Dortmund, Gelsenkirchen und Frankfurt am Main. Welche Stadt welche Partie bekommt, soll in Kürze festgelegt werden. Der Endspielort steht noch nicht fest, Berlin und München sollen in der engeren Wahl stehen.