Wachstumshoffnung am westeuropäischen Fenstermarkt kommt vom Süden

10. Jul 2019 • News • Interconnection Consulting • Branchenstudien • Marktdaten • Marktforschung • Wirtschaftsstatistik • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion

Der Umsatz des Fenstermarktes in Westeuropa ist im letzten Jahr um 2,0% gestiegen. Der Absatz der Branche konnte um 1,5% zulegen. Auch für 2019 ist mit einer ähnlichen Entwicklung zu rechnen, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt, die letzte Woche am Ersten Wiener Fensterkongress präsentiert wurde.


Marktentwicklung Fenster in Westeuropa 2019

Der Umsatz des Fenstermarktes in Westeuropa ist im letzten Jahr um 2,0% gestiegen. Der Absatz der Branche konnte um 1,5% zulegen. Auch für 2019 ist mit einer ähnlichen Entwicklung zu rechnen, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt, die letzte Woche am Ersten Wiener Fensterkongress präsentiert wurde.

Gerade die große Unsicherheit rund um den Brexit führte dazu, dass im Raum UK & Irland der Absatz der Fensterbranche um 2,1% zurückging. Demgegenüber wird sich der Fenstermarkt in Südeuropa (Italien, Spanien, Portugal) weiter erholen und 2019 mit einem Anstieg von 6,8% zur treibenden Wachstumskraft Europas werden. Die größten Märkte Frankreich & Benelux, sowie der deutschsprachige DACH-Raum werden 2019 hingegen weiterhin moderate Wachstumsraten von 1,6%und 1,9% ausweisen. Dort ist es vor allem der verhaltene Wohnbau, der auf das Wachstum drückt. Auch die skandinavischen Länder leiden an der schlechten Entwicklung im Wohnbau; so wird der Fenstermarkt im Norden Europas 2019 um 1,5% zurückgehen. Die schlechteste Entwicklung unter den skandinavischen Ländern wird dabei in Schweden erwartet. Insgesamt wird der Absatz in Westeuropa von 19,1 Mio. Stück auf 19,7 Mio. Einheiten bis 2022 zulegen (CAGR 0,8%), wobei vor allem die Länder Italien, Spanien, Portugal einen großen Anteil am Wachstum beitragen, und zwar sowohl im Neubaubereich als auch im Renovierungssegment.

Metall dominiert Umsatz

Der größte Umsatz wird im Bereich der Metallfenster mit erzielt. 2019 soll der Umsatz in diesem Segment 6,8 Milliarden Euro betragen. Das durchschnittliche Wachstum dieses Segments pro Jahr bis 2022 wird dabei rund 3,1% betragen. Der Grund für die konstant hohen Wachstumsraten ist der geringe Aufwand im Bereich der Instandhaltung und die oftmals beliebte Alu-Optik, wie Laszlo Barla, Autor der Studie erklärt. PVC hat den größten Absatzanteil mit 43,0% mit einem Wachstum von 1,7% pro Jahr. Das Wachstum in diesem Segment, wird vor allem dank der steigenden Nachfrage in den südeuropäischen Ländern auch weiterhin gegeben sein. Insgesamt zeigt sich, dass Kombinationen die höchsten Wachstumsraten aufweisen. So wächst Holz-Aluminium um durchschnittlich 2,6% und PVC-Aluminium um durchschnittlich 3,5% pro Jahr bis 2022. Beide Materialgruppen vereinen die Vorteile der Aluminiumoptik mit der Behaglichkeit von Holz bzw. der Pflegeleichtigkeit von PVC.

Strukturwandel durch Vormarsch osteuropäischer Fensterhersteller

Der Wohnbausektor ist mit 66,3% der wichtigste Sektor der Fensterbranche. Interconnection rechnet bis 2022 mit einem moderaten Anstieg in diesem Bereich bis 2022 (CAGR: 1,4%). Der Anstieg wird vor allem dem Renovierungssektor geschuldet, der sich weiterhin, auch aufgrund erhöhter Umweltauflagen, sehr gut entwickelt. Einen starken Strukturwandel verzeichnet die Branche aufgrund einer verstärkten Internationalisierung. Firmen aus den osteuropäischen Ländern Polen, Slowakei oder Rumänien erobern Stück für Stück die westeuropäischen Märkte. Die Importquote in Deutschland liegt im Absatzbereich mittlerweile bei 28,8%. Auf der anderen Seite zeigt sich, dass Polen einen Exportanteil von 56,0% aufweist und mit Playern wie Drutex, Eko-Okna und Oknoplast u. a. die Top 10 in einigen westeuropäischen Ländern aufmischen. Aber nicht nur Polen sind am Vormarsch:  HSF und Slovaktual aus der Slowakei, die vor allem den deutschsprachigen Raum im Visier haben sind ebenso zu nennen wie Casa Noastra (Marke Q-Fort)aus Rumänien, die speziell nach Italien und Frankreich exportieren.  Einige große westeuropäische Hersteller sind an diesen Unternehmen beteiligt und können so von diesem Boom profitieren, andere müssen klare Differenzierungsstrategien fahren, um Markanteile zu verteidigen.

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