Opinion und Sinus-Integral gehen zusammen

14. Apr 2021 • News • Integral • Pressemeldung • Markt & Meinungsforschung

Die INTEGRAL SINUS Gruppe fusioniert mit OPINION zur neuen INTEGRAL SINUS OPINION. Die Geschäftsführer der drei Institute Manfred Tautscher, Rolf Körling und Bertram Barth sprachen im Interview mit marktforschung.de über die Gründe, die Idee hinter der Fusion und die gemeinsamen Pläne für die Zukunft.


Opinion und Sinus-Integral gehen zusammen. Sie haben die Gründe beschrieben. Was mich interessiert: Warum gerade jetzt?

Manfred Tautscher: Wir kennen uns inzwischen seit Mitte der 2000er Jahre und haben uns immer sehr geschätzt, sowohl fachlich wie auch persönlich. Bei diversen Treffen haben wir immer wieder darüber gesprochen, dass eine engere Kooperation interessant wäre. Im Sommer des letzten Jahres sind diese Gespräche dann konkreter geworden.

Rolf Körling: Wie schon von Manfred Tautscher gesagt, unsere Gespräche begannen schon lange vor Corona. Allerdings haben Aspekte der Risikostreuung und besserer Auslastung von Ressourcen, z.B. auch bei der Entwicklung neuer Methoden, den Prozess etwas beschleunigt.

Sie schreiben von Fusion: Wie genau läuft die Transaktion ab? Gibt es zukünftig eine Holding, in der die drei Unternehmen übergehen?

Bertram Barth: Ja, die schon länger bestehende INTEGRAL-SINUS Gruppe fusioniert mit OPINION zu der gemeinsamen Holding INTEGRAL-SINUS-OPINION.

Wer wird die Geschäftsführung von INTEGRAL-SINUS-OPINION bilden?

Rolf Körling: Es ist nicht geplant, dass die Holding operativ tätig ist. Die drei Unternehmen werden wie bisher unabhängig am Markt agieren.
Manfred Tautscher: Im Gegensatz zu anderen Fusionen ist es uns ein besonderes Anliegen, dass die Unternehmen in unserer Gruppe unabhängig bleiben. Jedes dieser Unternehmen ist auf seine Weise stark und erfolgreich, und daran wollen wir auch nichts ändern. INTEGRAL bleibt INTEGRAL, SINUS bleibt SINUS und OPINION bleibt OPINION; das ist uns ein großes Anliegen.

Bertram Barth: Integration wird im Hintergrund zwischen den Schwesterunternehmen passieren, das heißt wir bilden unternehmensübergreifende Teams, um uns fachlich auszutauschen, weiterzubilden, Expertisen zu nutzen und um uns über wichtige Trends in der Branche zu beraten.

Sie betonen, dass alle drei Institute weiterhin eigenständig am Markt agieren. Dennoch: Wo werden Sie Synergien heben? Warum macht es jetzt mehr Sinn zukünftig als Gruppe zu agieren?

Rolf Körling: Wie bereits erwähnt, unsere Pläne existieren schon länger. Eine Bündelung der Kräfte ist die richtige strategische Antwort auf aktuelle und künftige Herausforderungen. Es gilt, diese mit noch spezifischeren Angeboten und erweiterten Beratungsleistungen weiterzuentwickeln. Auch die dafür nötigen technischen Innovationen lassen sich gemeinsam effizienter umzusetzen. Und in bestimmten Bereichen besteht in Zukunft auch die Chance, gemeinsame Ressourcen aufzubauen.

Manfred Tautscher: Ja, etwa in der qualitativen Marktforschung sind wir damit deutlich breiter aufgestellt, was gemeinsames Know-how, aber auch zukünftige Entwicklungen betrifft. Z.B. haben wir bei INTGRAL und SINUS aufgrund von Corona letztes Jahr im Mai den Digital-Salon entwickelt, eine eigene Plattform für Online-Gruppen bzw. Workshops mit hoher Datensicherheit. Dieser Digital-Salon steht nun auch den Kolleginnen und Kollegen bei Opinion zur Verfügung.

Bertram Barth: Uns ist es auch wichtig, dass wir als Gruppe neue Perspektiven schaffen können, auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, z.B. in Form von Job-Rotations zum Kennenlernen neuer Bereiche der Markt- und Sozialforschung. Die Forschungsschwerpunkte der drei Institute sind ja teilweise sehr unterschiedlich. Auch für unsere Kundinnen und Kunden ergeben sich neue Möglichkeiten, z.B. indem OPINION Zielgruppen auf Basis der Sinus-Milieus für klassische Marktforschungsprojekte anbietet.

Ich musste mich eine Weile als Mitarbeiter mit "YouGovPsychonomics" am Telefon melden und weiß, wie unpraktisch Namen wie "INTEGRAL-SINUS-OPINION" im Arbeitsalltag sind. Wann werden Sie der Gruppe einen griffigen Namen geben?

Manfred Tautscher: Wie eingangs gesagt, die drei Unternehmen bleiben eigenständig. INTEGRAL bleibt INTEGRAL, SINUS bleibt SINUS und OPINION bleibt OPINION. Das ist uns ein großes Anliegen, daher wird sich dieses Problem nicht ergeben.

Rolf Körling: Ja, ein zentraler Punkt, und auch für unsere Kundinnen und Kunden ändert sich nichts, die drei Institute bleiben so wie sie sind und auch die Ansprechpartner in der Betreuung werden die gleichen bleiben. Was sich schon ändert, wir können jetzt ein breiteres Portfolio anbieten.

Einen der Gründe, den Sie anführen, ist: "Schaffung neuer Perspektiven für die Zukunft": Was meinen Sie damit konkret?

Rolf Körling: Durch die Fusion können wir unser gemeinsames Wissen aus unterschiedlichen Märkten mit unterschiedlichen Methoden erfolgreich für Mitarbeiter und Kunden bündeln. Außerdem eröffnen vier attraktive Standorte in Deutschland (Berlin, Heidelberg und Nürnberg) und Österreich (Wien) auch räumliche Optionen.

Bertram Barth: Wir werden auch gemeinsam die Themen, welche die gesamte Branche im Moment sehr beschäftigen, wie z.B. die Digitalisierung bis hin zu KI, die Internationalisierung, der Wertewandel, vereint besser in die Zukunft tragen können.

Manfred Tautscher: Und gemeinsam verfügen wir auch über andere Budgets für Investitionen in die Zukunft, sei es in Form von Mitarbeiterprogrammen wie auch für Research und Development.

Es ist offensichtlich, dass Opinion von den Sinus-Milieus profitieren kann: Welche Kompetenz bringen die Nürnberger bei Integral-Sinus ein?

Manfred Tautscher: OPINION ist Experte und Best in Class, wenn es um die Forschung & Beratung rund um den Produktlebenszyklus geht, speziell für den Bereich FMCG - und das weltweit. Diese Expertise und langjährige Erfahrung wollen wir mit dem ganzheitlichen Verständnis der Gesellschaft und der Konsumenten auf Basis der Sinus-Milieus zusammenbringen. Das schafft neue Chancen für unsere Kunden.

Bertram Barth: Und mit OPINION wollen wir die Expertise von INTEGRAL, etwa im Bereich der Kommunikationsforschung oder der Forschung zur Kundenzufriedenheit, in Zukunft auch am deutschen Markt verstärkt anbieten.